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TS 22: Terminus, der letzte Planet

TS 22: Terminus, der letzte Planet

Titel: TS 22: Terminus, der letzte Planet
Autoren: Isaac Asimov
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Geisel, die man leichtfertig aufs Spiel setzte. Anscheinend wußten das auch die Askonier.
    Und dann noch eine Woche – eine Woche, bis er sich mit viel schönen Worten und noch mehr Geld durch den Klüngel von Beamten bis zum Großmeister durchgewunden hatte. Und jetzt saß der Großmeister auf der anderen Seite der Tür, von zwei Wachen beschützt. Gorov war immer noch gefangen, und Poynets Ladung ging in seinem Schiff langsam, aber sicher zugrunde.
    Der Großmeister war ein kleiner Mann mit runzeligem Gesicht und einem riesigen Pelzkragen um den Hals.
    Seine Finger gaben ein Zeichen, und Poynets schritt auf ihn zu.
    „Sprechen Sie nicht“, fuhr der Großmeister ihn an, und Poynets Lippen schlossen sich wieder.
    „So ist es gut.“ Der Herrscher von Askone schien befriedigt zu sein. „Ich kann nutzloses Geschwätz nicht leiden. Sie können nicht drohen, und Schmeichelei mag ich nicht. Und Sie haben auch keine Ursache, sich zu beklagen. Ich weiß nicht, wie oft ich euch Händlervagabunden schon gewarnt habe und euch erklärt habe, daß wir euer Teufelswerk hier auf Askone nicht wollen.“
    „Sire“, sagte Poynets ruhig, „ich versuche nicht, den betreffenden Händler zu rechtfertigen. Es ist nicht unsere Art, in Regionen einzudringen, wo man uns nicht haben will. Aber die Galaxis ist groß, und es ist schon oft vorgekommen, daß eine Grenze überschritten wurde, ohne daß eine böse Absicht dahintersteckte. Es war ein bedauerliches Versehen.“
    „Bedauerlich, das stimmt“, keifte der Großmeister, „aber Versehen? Seid ihr Händler in euren Schiffchen, die euch von Welt zu Welt tragen, denn so von eurem Recht überzeugt, daß ihr auf der größten Welt von Askone, in unserem Zentralsystem landen und das dann nur ein Versehen nennen dürft? Doch sicher nicht.“
    Poynets erschrak, ohne das nach außen zu zeigen: „Wenn der Versuch, Handel zu treiben, beabsichtigt war, Euer Gnaden, dann widersprach das den strikten Vorschriften unserer Gilde.“
    „Ja, und zwar so sehr, daß Ihr Kamerad sein Leben dafür verlieren wird“, sagte der Askonier kurz.
    Poynets Magen zog sich zusammen. „Der Tod, Euer Gnaden, ist so absolut, daß es sicherlich noch eine andere Alternative geben wird.“
    Nach kurzem Nachdenken kam die Antwort: „Ich habe gehört, daß die Stiftung reich sein soll.“
    „Reich? Sicherlich, aber unsere Reichtümer sind genau das, was Sie nicht haben wollen. Unsere atombetriebenen Maschinen sind viel …“
    „Eure Waren sind wertlos, weil ihnen der Segen der Ahnen fehlt. Sie sind verflucht und böse, weil sie unter dem Bann der Ahnen liegen.“ Die Worte des Großmeisters wurden heruntergeleiert, sie waren offenbar Teil einer Litanei.
    Der Großmeister sah ihn unter gesenkten Lidern an. „Und sonst haben Sie nichts Wertvolles?“
    „Was meinen Sie damit? Was wollen Sie haben?“
    Der Askonier spreizte seine Hände. „Sie wollen, daß ich Ihnen meine Wünsche nenne. Nein. Ihr Freund muß die Strafe erleiden, die das askonische Gesetz für Sakrileg bestimmt hat. Wir sind ein gerechtes Volk. Der ärmste Bauer würde keine größere Strafe finden, und ich selbst keine geringere.“
    Poynets murmelte hoffnungslos: „Euer Gnaden, würden Sie mir dann gestatten, daß ich mit dem Gefangenen spreche und ihm den Trost des Galaktischen Geistes bringe?“
    Der Herrscher von Askone biß nachdenklich auf seine Unterlippe. „Jeder Mann sollte seine Seele für den Gang zu den Geistern seiner Ahnen vorbereiten. Ich habe nicht gewußt, daß ihr Händler einen Glauben habt.“

 
3.
     
    Eskel Gorov wälzte sich auf seiner Pritsche herum, als Limmar Poynets durch die schwere Tür trat. Sie schloß sich mit einem dumpfen Geräusch hinter ihm, und Gorov sprang auf.
    „Poynets! Wie kommst du denn hierher?“
    „Reiner Zufall“, sagte Poynets bitter, „oder das Werk meines eigenen Unglücksengels. Erstens, du kommst auf Askone in ein Schlamassel. Zweitens, meine Verkaufstour, die dem Handelsausschuß bekannt ist, bringt mich genau zur gleichen Zeit auf eine Nähe von fünfzig Parsec. Drittens, wir haben vorher schon zusammengearbeitet, und der Ausschuß weiß das. Trifft sich das nicht hübsch?“
    „Sei vorsichtig“, warnte Gorov, „es hört sicherlich jemand zu. Trägst du einen Feldstörer?“
    Poynets deutete auf das reich verzierte Band, das er am Handgelenk trug, und Gorov atmete erleichtert auf.
    Poynets sah sich in der Zelle um. Die Wände waren zwar kahl, die Zelle war geräumig und gut
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