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TS 22: Terminus, der letzte Planet

TS 22: Terminus, der letzte Planet

Titel: TS 22: Terminus, der letzte Planet
Autoren: Isaac Asimov
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Raumes stützt – in glänzendes schweres Gold verwandeln kann.“
    Den Großmeister schienen Poynets’ Worte nicht zu beeindrucken. „So? Transmutation also? Das haben schon andere Narren versucht, aber sie haben für ihr Sakrileg bezahlt.“
    „Hatten sie Erfolg?“
    „Nein.“ Der Großmeister schien sich über ihn zu amüsieren. „Erfolg in der Herstellung von Gold wäre ein Verbrechen, das den Stachel des Verderbens in sich trägt. Hier, was können Sie aus meinem Stab machen?“ Er stieß ihn auf den Boden.
    „Euer Gnaden werden mir vergeben, aber mein Apparat ist klein, ich habe ihn selbst gebaut, und Euer Stab ist lang.“
    Die Augen des Großmeisters sahen sich im Raum um. „Randel, Ihre Schnallen. Schnell, Mann, ich ersetze sie Ihnen, falls das nötig sein sollte.“
    Die Schnallen gingen von Hand zu Hand. Der Großmeister wog sie bedächtig.
    „Hier“, sagte er und warf sie Poynets hin.
    Der Händler hob sie auf. Er öffnete den Zylinder und seine Augen blinzelten etwas, bis er die Schnallen sorgfältig auf die Mitte des Anodenschirmes gelegt hatte. Später würde es leichter gehen, aber der erste Versuch durfte nicht mißlingen.
    Der selbstgebaute Transmutator krachte zehn Minuten lang bösartig und verbreitete einen beißenden Ozongeruch. Die Askonier flüsterten erregt miteinander, und wieder flüsterte Pherl seinem Herrn etwas ins Ohr.
    Und die Schnallen waren Gold!
    Poynets hielt sie dem Großmeister mit einem gemurmelten „Euer Gnaden“ hin, aber der alte Mann zögerte und winkte dann ab. Sein Blick ruhte auf dem Transmutator.
    Poynets sagte schnell: „Meine Herren, das ist Gold, Gold durch und durch. Sie können es jeder bekannten chemischen und physikalischen Prüfung unterziehen, um das zu beweisen. Jedes Eisen kann so behandelt werden, und man kann es nachher durch nichts von dem in der Natur vorkommenden Gold unterscheiden. Das Eisen darf auch mit Rost behaftet sein und auch ein gewisser Prozentsatz von Legierungsmetallen wird nichts ausmachen …“
    Aber Poynets redete nur, um die Stille auszufüllen. Er ließ die Schnallen auf seiner ausgestreckten Hand, und das Gold selbst sprach für ihn in viel beredteren Worten.
    Schließlich streckte der Großmeister langsam die Hand aus, und Pherl sagte: „Euer Gnaden, das Gold stammt aus einer unheiligen Quelle.“
    Und Poynets konterte: „Eine Rose kann im Schmutz erblühen, Euer Gnaden. Wenn Sie mit Ihren Nachbarwelten Handel treiben, kaufen Sie Dinge aller Art, ohne dabei zu fragen, ob sie von orthodoxen Maschinen stammen, die den Segen Ihrer geheiligten Ahnen besitzen oder von einem Greuel, das der Weltraum gezeugt hat. Ich biete Ihnen nicht die Maschine an, sondern das Gold.“
    „Euer Gnaden“, sagte Pherl, „Sie sind für die Sünden von Ausländern nicht verantwortlich, aber dieses Pseudogold, das vor Ihren Augen und mit Werkzeugen der Sünde aus Eisen entstanden ist, ist eine Beleidigung der lebenden Geister unserer Ahnen.“
    „Und doch, Gold ist Gold“, sagte der Großmeister zweifelnd, „und es ist überdies nur das Lösegeld für einen zum Tode verurteilten Heiden. Pherl, Sie sind zu kritisch.“ Aber er zog die schon ausgestreckte Hand wieder zurück.
    Poynets sagte: „Sie sind die Weisheit selbst, Euer Gnaden. Bedenken Sie – wenn Sie einen Heiden aufgeben, verlieren Sie nichts, was Ihren Ahnen wertvoll ist, während Sie mit dem Gold, das Sie für ihn bekommen, die Schreine ihrer heiligen Geister verschönern und schmücken können. Und selbst wenn das Gold an sich schlecht wäre, würde es doch notwendigerweise dieses Schlechte verlieren, sobald es zu einem solch frommen Werk verwendet würde.“
    „Nun, bei den Gebeinen meines Großvaters“, erklärte der Großmeister, und seine Lippen teilten sich zu einem Lächeln, „Pherl, was sagen Sie zu diesem jungen Mann? Seine Behauptung hat Hand und Fuß, genau wie die Worte meiner Ahnen.“
    „So scheint es. Wollen wir hoffen, daß sich das nicht alles als eine Täuschung des bösen Geistes herausstellt.“
    „Ich will mein Angebot erweitern“, sagte Poynets plötzlich. „Behaltet das Gold dreißig Tage zum Pfand und legt es auf die Altäre der Ahnen. Halten Sie mich solange als Geisel fest. Und wenn am Ende dieser dreißig Tage kein Zeichen ihres Mißfallens geschehen ist – wenn kein Unglück passiert – dann ist das doch ein Beweis dafür, daß das Opfer das Wohlgefallen der Ahnen gefunden hat. Was kann ich noch mehr bieten?“
    Als der Großmeister sich
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