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TS 21: Die Überlebenden

TS 21: Die Überlebenden

Titel: TS 21: Die Überlebenden
Autoren: J. T. McIntosh
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Wachen und den Hunden berichtet. Sechs Mann hat er vorgeschickt, die Wachen und Hunde zu erledigen. Wenn das geschehen ist, sollen wir ein Lichtsignal geben. Soll ich das jetzt tun?“
    „Und sie werden tatsächlich glauben, ihr hättet Hunde und Menschen ohne jeden Lärm unschädlich gemacht?“ fragte ich verwundert.
    „Sie müssen es glauben, denn es blieb ja alles still.“
    „Wie viele sind es?“
    „Achtundzwanzig Männer und zwölf Frauen.“
    Mein Befehl lautete, daß kein Angreifer verschont werden sollte, weil er vielleicht eine Frau sei. Ich war mir nicht ganz sicher, ob man sich an diese Order hielt. Wenn Steve, Bert oder Jack ein junges Mädchen erwischten, so würden sie zögern, es zu töten. Menschlich verständlich, aber in unserer Lage Selbstmord.
    „Gib das Signal“, wisperte ich zu Jake. „Aber warte, bis wir die Hunde eingesperrt haben. Wir benötigen sie nun nicht mehr.“
    Zusammen mit Mil erledigte ich das, dann zog sie sich in den Hausschatten zurück.
    „Du wurdest getötet“, machte ich ihr klar, „also gehst du zurück zum Haus. Sobald der Kampf entbrannt ist, kannst du uns helfen kommen. Und nun – das Signal!“
    Jake wartete, bis ich ihm das Zeichen gab. Dann zog er eine kleine Taschenlampe aus der Hose, einer der wenigen elektrischen Lampen, die noch existierten. Er richtete sie über die Mauer und ließ sie aufflammen. Ganz kurz nur, aber es genügte.
    Sofort tauchte jemand auf der Mauer auf und sprang in den Garten. Er kümmerte sich weniger um vorsichtige Ruhe, als um möglichst schnelle Bewegungen. Es galt, das Haus zu erstürmen, ehe die vermeintlich schlafenden Bewohner aufwachten. Man sah ihm an, daß er nicht mit irgendeinem Hindernis rechnete.
    Ich sprang wie eine Katze auf den Fremden zu und umklammerte seine Kehle, das Messer zum entscheidenden Stoß zückend. Aber zwei gleichzeitig sich ereignende Dinge ließen mich wertvolle Sekunden zögern. Erst einmal bemerkte ich den dunklen Schatten, der sich auf Ginette stürzte, und dann stellte ich fest, daß in meinem Arm ein Mädchen lag.
    Obwohl ich es war, der mit Nachdruck den Befehl gegeben hatte, auch die weiblichen Angreifer zu töten,, war ich der erste, der bei der Ausführung zögerte. Ihr Gesicht konnte ich natürlich nicht erkennen, aber ihr warmer Körper stemmte sich schlank und lebendig gegen mich. Vor wenigen Stunden noch war es Eva gewesen, die …
    Ich mußte den Griff um die Kehle gelockert haben, denn das Mädchen stieß einen gellenden Warnruf aus. Jetzt erst kam ich zur Besinnung. Blitzschnell stieß ich zu und tötete sie. Aber die Angreifer waren gewarnt.
    Die Stille der Nacht war mit einem Schlag dahin. Schreie ertönten, die ersten Schüsse fielen, jemand fluchte wild und unbeherrscht. Ginette, so sah ich, hatte ihren Gegner, einen Mann, wesentlich schneller und unbarmherziger unschädlich gemacht als ich den meinen.
    Ich will es mir ersparen, noch einmal alle die fürchterlichen Einzelheiten dieser Schlacht zu schildern. Es war eben Krieg, und ein Krieg ist immer grausam.
    Jedenfalls vertrieb uns die Kampfesweise der Messerwerfer die letzten Skrupel. Einmal hörten wir alle einen schrecklichen Schrei, und jeder wußte, daß es Mona gewesen war.
    Dann starb George – und wir konnten es in ganz Saxham hören.
    Jake hielt sich dicht bei mir, denn er wußte, daß er ohne meine Gegenwart sehr leicht getötet werden konnte. Einmal rettete er sogar mein Leben. Er erstach einen Mann, der mich von hinten anging.
    In der herrschenden Dunkelheit blieb es doch verhältnismäßig leicht, Freund von Feind zu unterscheiden, denn die Angreifer waren nicht auf die Idee gekommen, ihre Gesichter zu schwärzen. Mit ruhigem Gewissen konnten wir also jeden töten, dessen Gesicht hell und weiß durch die Nacht schimmerte. Aus diesem Grund war und blieb Jake auch weiterhin gefährdet.
    Niemand wußte, was in seiner näheren Umgebung vorging, jeder kämpfte für sich allein. Für die Messerwerfer wurde das zu einem verhängnisvollen Nachteil, denn ich bin davon überzeugt, daß sie unmittelbar nach Beginn des Kampfes die Flucht ergriffen hätten, wären sie nicht davon überzeugt gewesen, daß sich ein Teil ihrerStreitmacht bereits im Farmhaus befände. So aber blieben sie – und verloren einen Kämpfer nach dem anderen.
    Plötzlich war der Kampf zu Ende. Was von dem Gegner noch lebte, hatte sich durch schleunigste Flucht gerettet. Wir waren siegreich geblieben, auch wenn wir einige Leute verloren
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