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TS 19: Weltraumpest

TS 19: Weltraumpest

Titel: TS 19: Weltraumpest
Autoren: George O. Smith
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daß auch das Verschwinden von Catherine Lewis und Dr. Thorndyke sowie der Wegzug der Harrisons damit zusammenhing, hätte man mich für völlig verrückt erklärt.
    So schloß ich meine Wohnung ab und sagte jedem, daß ich eine Erholungsreise zu machen gedenke, um meine strapazierten Nerven ein wenig auszuruhen.
    Dann fuhr ich los, mehrere Tage lang – ohne direktes Ziel. Im östlichen Teil Ohios stieß ich wieder auf einige dieser verdächtigen Straßenzeichen.
    Sie sahen aus, als ob sie erst vor kurzem aufgestellt worden wären.
    Ich folgte der Straße. Die Zeichen wurden neuer und neuer, bis ich schließlich vor mir einen Lastwagen sah, der mit diesen Straßenzeichen beladen war.
    Ich beobachtete die Männer, wie sie die Zeichen an der Straße aufstellten.
    Es hatte keinen Zweck, diesen Leuten Fragen zu stellen, und so fuhr ich in schnellem Tempo an ihnen vorbei. Mein Ziel war jetzt Columbus.
     
    *
     
    Konservativ gekleidet, stellte ich mich beim Staatskommissariat für Straßen- und Autobahnbau vor.
    Ich wurde von Büro zu Büro geschickt, bis sich endlich ein Untersekretär meiner annahm. Sein Name war Houghton. Ob er Telepath oder Esper war, spielte keine Rolle, da das Kommissariatsgebäude inmitten einer toten Zone stand.
    Ich sagte dem Beamten, daß ich ein Bürger von New York sei, der sich für die neuen Straßenzeichen in Ohio interessiere.
    „Das freut mich“, antwortete er lächelnd.
    „Ich nehme an, daß diese Zeichen weit mehr kosten als die großen schwarz-weiß-emaillierten?“ fragte ich.
    „Ganz im Gegenteil“, versicherte er stolz. Und dann erging er sich in weitschweifigen Schilderungen über Massenproduktionskosten – wie eben ein echter Bürokrat.
    Ich war froh, mich in einer toten Zone zu befinden, denn wenn Houghton gewußt hätte, was ich über ihn dachte, würde er mich glatt hinausgeworfen haben!
    Schließlich überreichte er mir stolz eine Straßenkarte, auf der sämtliche Straßen im Staate Ohio, die bereits die neuen Zeichen trugen, säuberlich eingezeichnet waren.
     
    *
     
    Es war eine neugebaute Straße. Die Zeichen führten mich Meile um Meile.
    Ich wußte nicht, was ich eigentlich verfolgte und wonach ich suchte; aber ich war auf der Spur von irgend etwas. Und dieses Etwas suchte ich.
    Am Nachmittag, ungefähr auf halbem Wege zwischen Dyton und Cincinnati, fand ich es. Eine der Speichen in einem Zeichen fehlte.
    Fünfzig Yards weiter lag eine Kreuzung.
    Ich bremste scharf. Ich saß am Steuer und überlegte. Was war der nächste Schritt? Welche Richtung sollte ich jetzt einschlagen?
    Die Erinnerung kam mir zu Hilfe. Die Speiche im Zeichen nahe der Harrison-Farm hatte linker Hand gefehlt, und die Harrisons hatten auf der linken Straßenseite gewohnt. Also wies die fehlende Speiche den Weg! Hier fehlte die Speiche rechter Hand, und so bog ich nach rechts ab.
    Einige hundert Yards weiter stieß ich auf ein Mädchen, das mir entgegenkam. Ich hielt an. Sie blickte mich an, lächelte und fragte mich, ob sie mir behilflich sein könnte.
    Ich nickte. „Ich suche ein paar alte Freunde“, sagte ich. „Habe sie jahrelang nicht mehr gesehen. Harrison heißen sie.“
    Das Mädchen lächelte. „Ich kenne hier in der Gegend keine Harrisons.“
    „Nein?“
    Nach kurzer Überlegung wiederholte sie: „Nein, ich kenne keine Harrisons.“
    Ich grunzte.
    „Sind Ihre Eltern zu Hause?“ fragte ich.
    „Ja“, antwortete sie.
    „Dann werde ich zu ihnen fahren und sie ebenfalls fragen.“
    Sie zuckte die Schultern. „Bitte“, sagte sie schnippisch. „Wollen Sie mich zur Farm mitnehmen, Mister?“
    „Los, steigen Sie ein!“
    Sie schien Interesse an meinem Wagen zu haben. „Ich habe noch nie in solch einem Auto gesessen“, sagte sie. „Neues Modell?“
    „Ja.“
    „Schnell?“
    „Wenn Sie wollen, können wir es probieren. Aber mehr als fünfzig Meilen wären nicht ratsam auf diesem holprigen Feldweg.“
    Sie lachte.
    „Ich fahre gern schnell. Mein Bruder fährt sechzig auf diesem Weg.“
    Ich drehte auf. Da sprang ein aufgescheuchtes Kaninchen aus den Büschen und kreuzte unseren Weg.
    Ich wollte ausweichen. Dabei wurde das Auto aus der Fahrtrichtung auf die danebenliegende Wiese geschleudert. Zum Glück jedoch gelang es mir, den Wagen in der Gewalt zu behalten.
    Das Mädchen hatte sich fest an meinen Arm geklammert, um nicht von ihrem Sitz herunterzufallen.
    Ihr Griff war wie ein hydraulischer Schraubstock. Mein rechter Arm wurde gefühllos und meine Finger ebenfalls taub, so
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