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TS 19: Weltraumpest

TS 19: Weltraumpest

Titel: TS 19: Weltraumpest
Autoren: George O. Smith
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Männer, die in den Brusttaschen ihrer Jacken die goldenen Erkennungsmarken trugen. Es waren zwei Polizeibeamte.
    Es hatte keinen Zweck, vorzugeben, nicht zu Hause zu sein, denn einer der Beamten war Esper, der andere Telepath. So wußten beide, daß ich in der Wohnung war. Also öffnete ich die Tür.
    „Mr. Cornell, wir wollen keine Zeit verschwenden. Wir möchten wissen, wie gut Sie mit Doktor James Thorndyke bekannt sind.“
    Ich hatte keinen Grund, etwas zu verbergen, und ich ließ den Telepathen in meinen Bewußtseinsinhalt eindringen.
    Als der Telepath seine Inspektion beendet hatte, dachte ich die Frage: ,Nun, warum dies alles?’
    Der Telepath antwortete: „Sie sind der letzte, der eine Nachricht von Thorndyke erhalten hat.“
    „Ich – was?“
    „Jene Postkarte – sie war das letzte Lebenszeichen, das Thorndyke von sich gegeben hat. Er ist verschwunden.“
    „Aber –“
    „Thorndyke sollte vor drei Wochen seinen Dienst im Medizinischen Forschungszentrum in Marion, Indiana, antreten. Er meldete sich nicht. Wir suchten ihn und konnten seine Spuren bis zu einem gewissen Punkt im Yellowstonetal verfolgen. Er hatte sich in einem kleinen Hotel telefonisch ein Zimmer reservieren lassen. Von da ab ist Mr. Thorndyke wie vom Erdboden verschwunden. Und nun, Mr. Cornell, möchte ich gern einmal die Postkarte sehen.“
    „Selbstverständlich.“ Ich holte sie. Der Esper nahm die Karte, hielt sie gegen das Fenster und betrachtete sie eingehend im Licht. Ich stellte mich neben ihn, und wir esperten gemeinsam die Postkarte, bis jeder kleinste Punkt durchgegangen war. Aber nirgends entdeckten wir irgendeinen Code oder eine verborgene Bedeutung oder Botschaft auf der Karte.
    Ich gab auf.
    Der Esper schüttelte ebenfalls seinen Kopf und gab mir die Karte wieder zurück. „Keine Spur“, sagte er.
    Der Telepath nickte. Er blickte mich an und lächelte dünn. „Wir sind natürlich an Ihnen interessiert, Mr. Cornell. Es handelt sich schon um das zweite Verschwinden, und Sie können uns keine Aufklärung geben – weder über den einen noch über den anderen Fall.“
    „Ich weiß“, erwiderte ich langsam. Wieder begannen die Gedanken in meinem Hirn zu kreisen, gingen zurück bis zu der Straße und weiter bis zu dem Unglück.
    „Wir werden Sie wahrscheinlich nochmals aufsuchen, Mr. Cornell.“
    „Sehen Sie“, sagte ich fest, „wenn dieses Rätsel gelöst wird, werde ich der glücklichste Mensch auf diesem Planeten sein. Ich will alles tun, was in meiner Macht steht, um Ihnen zu helfen.“
    Die beiden Männer ließen mich allein. Obwohl es schon recht spät war, entschloß ich mich trotzdem, meinen geplanten Besuch bei den Harrisons zu machen.
     
    *
     
    Als ich an dem bewußten Zeichen vorbeifuhr, konnte ich nicht umhin, meine Perzeption darauf ruhen zu lassen. Zu meiner größten Überraschung mußte ich feststellen, daß irgend jemand die gebrochene Speiche repariert hatte.
    Ich bog nach links ab und fuhr auf dem kurvenreichen Feldweg direkt auf das große Haus der Harrisons zu.
    Es sah vernachlässigt aus. Der Rasen war ungepflegt, und überall lag schmutziges, zusammengeknülltes Papier. Die Rolläden an den Fenstern waren heruntergelassen, Fenster und Türen geschlossen. Das Haus lag verlassen, und kein Mensch war zu sehen.
    Ein weiteres Verschwinden?
    Ich drehte um, fuhr zur nächsten Stadt und ging zur Post.
    „Ich suche die Familie Harrison“, sagte ich zu dem Beamten hinter dem Schalter.
    „Warum? Die Leute sind vor etlichen Wochen weggezogen.“
    „Weggezogen?“ fragte ich mit ausdrucksloser Stimme.
    Der Beamte nickte. Dann lehnte er sich nach vorn und flüsterte vertraulich: „Es ist davon die Rede, daß das Mädchen von der Weltraumpest befallen wurde!“
    „Mekstrom?“ hauchte ich.
    Der Beamte ignorierte meine Frage und erwiderte: „Sie war ein nettes Mädchen. Es ist furchtbar.“
    Ich nickte, und der Mann ging zurück zu den Akten. Ich versuchte, ihm mit meiner Perzeption zu folgen, aber die Akten lagen in einer kleinen toten Zone im hintersten Winkel des Gebäudes. Ich war enttäuscht, obwohl ich dies erwartet hatte.
    Der Postbeamte kam mit betrübtem Gesicht zurück. „Sie hinterließen nur eine Deckadresse“, sagte er.
    „Geben Sie mir die Adresse. Es ist äußerst wichtig, besser gesagt, es geht um Leben und Tod“, sagte ich, unglücklich dreinschauend.
    „Tut mir leid. Eine Deckadresse bleibt eine Deckadresse. Wenn Sie mit der Familie Kontakt aufnehmen wollen, dann müssen Sie
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