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TS 19: Weltraumpest

TS 19: Weltraumpest

Titel: TS 19: Weltraumpest
Autoren: George O. Smith
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beiden Füßen hart, und seine andere Hand begann dieselben Symptome zu zeigen. Er starb, als die Verhärtung seine lebenswichtigen Organe erfaßt hatte.
    Seit jenem Tage, ungefähr vor zwanzig Jahren, gibt es etwa dreißig solcher Fälle im Jahr. Alle tödlich, trotz Amputation und sonstiger modernster medizinisch-wissenschaftlicher Erkenntnisse. Gott allein weiß, wie viele unglückliche Menschen außer diesen dreißig pro Jahr Selbstmord begangen haben, ohne das Medizinische Forschungszentrum in Marion, Indiana, aufzusuchen.
    Nun, wenn Thorndyke der Krankheit auf die Spur kam, konnte keiner mehr behaupten, daß ein Telepath keinen Platz in der Medizin zu beanspruchen hätte. Ich wünschte ihm Glück.

 
3. Kapitel
     
    Es ist besser, wenn ich die folgenden eineinhalb Wochen nicht in Einzelheiten schildere. Ich wurde als der Bräutigam bekannt, der seine Braut verloren hatte; versteckte Anschuldigungen einerseits und halb verdecktes Gekicher andererseits machten mir das Leben sauer. Unzählige Male wandte ich mich an die Polizei – zuerst als Bürger, der eine Auskunft einholt, später jedoch als Kläger gegen Unbekannt. Aber alles half nichts. Die Polizei mit ihren großartigen Psi-Burschen war selbst verwirrt. Ich sprach mit Telepathen. Wohl konnten sie mir sagen, was ich an dem Tage gefrühstückt hatte, als ich zum ersten Male zur Schule ging, aber das, was ich wissen wollte, waren sie nicht imstande zu erklären. Auch Esper konnten mir nicht weiterhelfen. Catherine war und blieb verschwunden.
     
    *
     
    In der Hoffnung, Dr. Thorndyke könnte mir einen Fingerzeig geben, ging ich ins Hospital zurück.
    Aber auch dort hatte ich Pech. Dr. Thorndyke war vor ein paar Tagen in das Medizinische Forschungszentrum versetzt worden; und da er gleichzeitig einen sechswöchigen Urlaub angetreten hatte, der ihn durch das Yellowstonegebiet führen sollte, ohne eine feste Adresse hinterlassen zu haben, konnte ich keinen Kontakt mit ihm aufnehmen.
    Ich kaufte mir ein neues Auto, und wenige Stunden danach fuhr ich denselben Weg entlang, wo mich das Unglück ereilt hatte. Soweit ich konnte, richtete ich meine ESP in alle Richtungen. Ich fuhr sehr langsam.
    Ich erreichte die Unglücksstelle und rief mir in Gedanken nochmals das Erlebte zurück.
    Dann bog ich nach links ab. Während ich auf einem kurvenreichen Feldweg auf das Haus der Harrisons zufuhr, hatte ich mehr und mehr das Gefühl, mich einer toten Zone zu nähern.
    Es war keine wirklich tote Zone, da ich immerhin noch einen Teil des Gebietes mit meiner Perzeption durchdringen konnte. Aber was die Einzelheiten des Hauses Harrison anbetraf, so konnte ich sie mehr mit meinen Augen erfassen als mit meiner angewandten ESP. Es war, als blicke man durch einen leichten Nebel, und je näher ich dem Hause kam, um so dichter wurde dieser Nebel.
    Gerade an der Stelle, wo ich die tote Zone zuerst fühlte, stieß ich auf einen großen, wettergebräunten Mann von ungefähr vierundzwanzig Jahren. Er beschäftigte sich mit einem Traktor. Als er mein Auto hörte, blickte er auf und winkte. Ich hielt.
    „Mr. Harrison?“
    „Ich bin Phillip. Und Sie sind Mr. Cornell.“
    „Nennen Sie mich Steve“, sagte ich. „Wieso aber wissen Sie, wer ich bin?“
    „Ich erkannte Sie“, entgegnete er und grinste. „Ich habe Sie aus den Trümmern Ihres Wagens herausgeholt.“
    „Danke“, sagte ich und gab ihm die Hand.
    „Was kann ich für Sie tun?“
    „Ich möchte gern einen Bericht aus erster Hand hören, Phil.“
    „Da gibt es nicht viel zu erzählen. Dad und ich gruben Baumwurzeln aus – ungefähr 350 Meter von der Unglücksstelle entfernt. Wir hörten das Krachen. Ich habe genug Espertraining, um zu wissen, was geschehen war, und so wußten wir sofort, was wir zu tun hatten. Wir holten einen Flaschenzug und eilten damit zum Unfallort. Dad drehte die Winde und hob den zertrümmerten Wagen hoch, während ich einen Hechtsprung machte und Sie herauszog, bevor alles in die Luft flog. Wir hatten beide Glück, Steve.“
    Ich brummte ein wenig und brachte es fertig zu lächeln.
    „Ich nehme an, Sie wissen, daß ich immer noch versuche, meine Braut zu finden?“
    „Ich hörte davon“, sagte er und blickte mich seltsam an.
    „Alle sind davon überzeugt, daß Catherine nicht bei mir war“, fuhr ich fort. „Aber ich bin es nicht. Ich weiß, daß sie bei mir war.“
    Er schüttelte langsam seinen Kopf. „Als wir das Quietschen der Bremsen hörten, esperten wir sofort die Unglücksstelle“,
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