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TS 10: Das vertauschte Ich

TS 10: Das vertauschte Ich

Titel: TS 10: Das vertauschte Ich
Autoren: Jerry Sohl
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»Setzen Sie sich dann dort drüben hin!«
    Sie setzten sich. Vor Furcht und Aufregung sprach keiner von ihnen ein Wort.
    Durch den Lautsprecher wurden laufend Polizeimeldungen durchgegeben.
    Plötzlich hörte Carl einen Namen.
    »… Carl Kempton und Virgil Lemrnen. An alle Patrouillen A und R. Könnten gefährlich sein – beide irre. Plan 315. Wiederhole. Plan 315. Flugwagen mit Zulassungsnummer F 235-689. Wiederhole, Flugwagen mit Zulassungsnummer F 235-689. Aufschrift, ‚Heil- und Pflegeanstalt Grand View’ an den Seiten des Fahrzeuges. Kempton ist 29 Jahre, sechs Fuß groß, 185 Pfund schwer …«
    Carl fühlte, wie ein Zittern durch den Körper seines Vaters lief. Dann bemerkte er, wie der Beamte hinter der Holzbarriere, die den Raum abteilte, sie mit größtem Interesse musterte. »Sie wollten Mr. Severn und Mr. Fanshut sprechen, wenn ich nicht irre?« Der Beamte stand auf und trat näher heran. Mißtrauen stand in seinen Augen.
    »Wir wollen hier heraus«, sagte Bradley und strebte der Tür zu.
    »Warten Sie!« rief der Beamte.
    Als sie zur Tür schritten, drehte Carl sich um. Der Beamte sprang gerade über die Holzbarriere. Carl blieb plötzlich stehen. Schützend stellte er sich vor seinen Vater und wollte gerade zum Schlage ausholen, als Bradley Kempton an der Seite hervorschoß und den Mann mit dem Knie in den Magen stieß. Der Beamte krümmte sich vor Schmerz zusammen. Da schlug Carl zu. Seine Faust schmetterte gegen das vorgestreckte Kinn, und der Mann stürzte zu Boden. Carl eilte mit seinem Vater zur Tür hinaus.
    Sie jagten die Treppe hinauf zum Dach. Noch bevor die Alarmsirene ertönte, konnte Bradley den Flugwagen starten. Auf Schnellverkehrshöhe gehend schossen sie davon.
    »Noch verfolgt uns keiner«, sagte Carl, der das Polizeigebäude durch das Rückfenster beobachtete.
    »Aber es kann nicht mehr lange dauern. Ich wünschte, wir hätten unseren Enlo. Dies hier ist eine lahme Ente! Wir hätten einen der Polizeiwagen nehmen sollen!« Bradley lehnte sich im Pilotensitz zurück. »Jetzt aber müssen wir versuchen, möglichst schnell ein Versteck zu finden.«
    Carl blickte hinunter auf die Straßen und Plätze, auf die Gebäude und Geschäfte – da, plötzlich, kam ihm ein Gedanke. »Für eine Weile könnten wir bei Marilla sicher sein!«
    Sein Vater blickte ihn fragend an. »Wer ist das?«
    Carl erklärte und erzählte seinem Vater, was Marilla Matthews alles getan hatte, um ihm zu helfen.
    »Klingt ganz gut«, gab Bradley zu. »Aber können wir ihr auch trauen?«
    »Ganz bestimmt. Marilla wäre die letzte, die uns verraten würde.«
    »Wo wohnt sie? Und was noch viel wichtiger ist: können wir sie noch erreichen, bevor man uns faßt?«
    »Schau dort hinunter«, sagte Carl und wies in die entsprechende Richtung. »Auf diesen Hügel dort am Park müssen wir zusteuern. Du muß tiefer gehen, damit ich dir das Haus genau zeigen kann.«
    »In Ordnung.«
    Bradley ging sofort auf Ortsverkehrshöhe herunter und nahm Kurs direkt auf Manilas Haus. Da, plötzlich, leuchteten die roten Blinklichter eines Polizeiwagens auf! Eine Sirene heulte los.
    Carl wurde gegen den Sitz geschleudert, als Bradley Kempton den Flugwagen sofort mit Höchstbeschleunigung steil nach oben riß.
    Ein halbes Dutzend roter Blinklichter jagte hinter ihnen her, als Bradley den Wagen in einer großen Kurve direkt in die Nachmittagssonne hin einlenkte. Die Jagd begann! Für kurze Zeit gelang es ihnen, ihre Verfolger abzuschütteln, doch schon waren sie wieder hinter ihnen her. Es schien kein Entrinnen zu geben.
    Bradley wechselte ständig die Flughöhen, um Zeit zu gewinnen. Doch jetzt mußte irgend etwas geschehen, sonst waren sie verloren.
    »Warum landen wir nicht im Park nahe Manilas Wohnung?« rief Carl seinem Vater zu. »Wir haben nicht mehr genug Treibstoff, um noch weiter zu fliegen, und für ewig können wir nicht in der Luft bleiben!«
    »Übernimm du die Steuerung!« sagte Bradley. »Du weißt besser, wo wir hin müssen.« Sie wechselten die Plätze.
    Carl nahm eine Riesenkurve und konnte dabei die Verfolger unmittelbar hinter sich sehen. Plötzlich sah er sich eingekreist. Es gab nur einen Ausweg: Sturzflug! Er mußte dabei so tief wie möglich kommen und das übrige dem Schicksal überlassen. Er gab Vollgas und sauste steil in die Tiefe. Wie von Magneten angezogen schienen die Straßen ihm entgegenzukommen. Ein Blick in den Rückspiegel sagte ihm, daß er nicht einen einzigen Verfolger hatte abschütteln können. Etwa
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