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TS 10: Das vertauschte Ich

TS 10: Das vertauschte Ich

Titel: TS 10: Das vertauschte Ich
Autoren: Jerry Sohl
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zwei Dutzend mußten jetzt hinter ihnen her sein.
    Er hatte den Park erreicht. Er bremste scharf und schaltete den Motor ab. Wie ein Stein fiel der Wagen nach unten. Erst knapp ein paar Meter über dem Boden schaltete Carl den Antrieb wieder ein, so daß ihr Aufprall abgefangen wurde. Bäume und Büsche krachten, als der Flugwagen im Park landete.
    Schnell sprangen die beiden Männer aus dem Fahrzeug und rannten auf die nächsten Häuser zu. Spaziergänger eilten dem Flugwagen entgegen.
    Der Himmel war voll roter Blinklichter.
    »Die beiden Männer aufhalten, die quer durch den Park laufen!« dröhnte es aus dem Lautsprecher eines Polizeiwagens.
    »Die beiden aufhalten!« brüllte Bradley und zeigte nach vorn.
    »Los, kommen Sie!« schrie Carl den herbeieilenden Menschen zu. »Wir müssen sie fassen. Dort laufen sie!«
    Etwa zwanzig Personen folgten ihrer Aufforderung und rannten um die Wette. Nach einigen hundert Metern blieben Bradley und Carl zurück.
    »Jagt ihnen weiter nach!« keuchte Carl der Menge zu. »Ich kann nicht mehr!«
    »Beeilen Sie sich!« brüllte Bradley. »Sie rannten gerade um die Ecke!« Er wies in die Richtung.
    Die Menschenmenge stürzte aus dem Park, überquerte die Straße und verschwand um die Ecke.
    »Das ist unsere Chance!« lachte Bradley.
    »Marillas Wohnung ist jetzt nicht mehr weit«, sagte Carl. Sie überquerten eine Straße und bogen schnellen Schrittes in eine Nebenstraße ein.
    Hin und wieder hörten sie Sirenengeheul.
    Ohne behelligt zu werden, erreichten sie Marillas Haus. Sie eilten durch die Eingangshalle, stiegen in den Lift und standen endlich vor Marillas Wohnungstür. Carl klopfte.
    Die Tür wurde einen Spalt weit geöffnet.
    »Manila!«
    Marilla stand dort. Das Gesicht weiß, die Augen weit aufgerissen, die Lippen bleich.
    »Was ist los?«
    Die Tür ging weiter auf. Keiner war sonst noch zu sehen. Marilla blieb wie angewurzelt stehen, blickte auf die beiden Männer voll Entsetzen und Furcht.
    Plötzlich wich sie zurück, schüttelte den Kopf. Dann schrie sie: »Nicht hereinkommen, Carl! Nicht hereinkommen!« Sie warf ihre Hände vor das Gesicht und schluchzte.
    Da trat John Hardesty hohnlächelnd hinter der Tür hervor. Seine Acheronpistole war auf Carl und seinen Vater gerichtet.
    »Kommen Sie nur herein, meine Herren!«
    Carl und Bradley traten ein. Hardesty schloß die Tür. Triumphierend stand er den beiden Männern gegenüber.
    »Marilla und ich hatten gerade für heute eine Verabredung getroffen, Carl«, sagte Hardesty. »Die erste hielt sie nicht ein – du hattest recht. Aber sie rief an und entschuldigte sich.« Er lachte. »Ich muß etwas an mir haben, das auf Frauen unwiderstehlich wirkt, nicht wahr? Marilla hat mich heute zu sich eingeladen.«
    »Glaube ihm nicht«, rief Marilla verzweifelt aus. »Er bedrohte mich mit seiner Pistole. Ich mußte ihn hierher führen, sonst hätte er mich getötet.«
    »Wir lasen eine Meldung über euch beide im Fax«, fuhr Hardesty fort. »Habt ihr sie schon gesehen?« Er wandte sich an Marilla. »Bringen Sie bitte Carl das Blatt.« Marilla holte die Zeitung vom Tisch und reichte sie Carl. »Sehr interessant, was?« spöttelte Hardesty. »Als ich das auf der Straße las, stand es für mich fest, daß du mit deinem Vater hierher kommen würdest. Es gab keinen anderen Zufluchtsort für euch beide. Findet ihr nicht auch, daß dies eine kluge Kombination von mir war?«
    Bradley schenkte ihm einen haßerfüllten Blick und las dann zusammen mit Carl folgende Bekanntmachung:
    Zwei Geistesgestörte entflohen vor eine Stunde aus der Heil- und Pflegeanstalt Grand View in einem Flugwagen der Anstalt. Die beiden sind gefährlich. Der ältere ist Virgil hemmen, 54 Jahre alt, der seine Frau und drei Kinder vor drei Jahren ermordet hat. Er wurde in die Anstalt Camarillo eingeliefert und dann einer Spezialbehandlung in Grand View unterzogen. Der jüngere, Carl Kempton, 29 Jahre, wurde erst kürzlich eingeliefert. h emmen ist der Gefährlichere von den beiden. Kempton, Sohn von Bradley Kempton, Präsident der Prismoid-Werke, leidet an dementia praecox.
    Dr. Peter Norovak, der Anstaltsleiter, hat der Polizei beim Ergreifen der beiden Flüchtigen größte Vorsicht angeraten …
    Hardesty ging zum Telefon und nahm den Hörer ab.
    »Ich weiß nicht die Nummer der Polizeibehörde«, sagte er zu dem Fräulein vom Amt, »aber ich möchte mitteilen, daß die beiden Männer, die aus Grand View entflohen, hier sind. Bitte notieren Sie meine Nummer. Ich
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