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TS 05: Die galaktische Föderation

TS 05: Die galaktische Föderation

Titel: TS 05: Die galaktische Föderation
Autoren: Clark Darlton
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Alphaten auch nach dem Start unbekannt bleiben, sonst erwarten sie uns dort bereits. – Wenn nur diesmal auch Harrel’s Vermutungen stimmten!“
    Harrel, der englische Astronom und Teilnehmer der damaligen Raumschiffexpeditionen zum Sirius und zum Alpha Centauri, war ein mit ständigen Vorahnungen belasteter Mensch – und das Seltsamste an diesen Ahnungen war, daß sie sich meist bestätigten. Harrel wußte selbst nicht, woher er diese Gabe besaß, ihm war es stets, als erinnere er sich an etwas, das früher einmal geschehen war, obwohl es doch eigentlich in der Zukunft lag. Man hatte sich an seine Art gewöhnt und sich damit abgefunden, daß er sich selten irrte.
    Anderson, der eigentliche Kommandant des geheimen Unternehmens, Führer der beiden erfolgten Raumexpeditionen vor der Invasion, betrachtete nachdenklich die mit Papieren bedeckte Tischplatte.
    „Warum sollte Harrel sich irren? Ich bin ebenfalls davon überzeugt, daß es außer dem durch eine atomare Explosion zerstörten Planeten des Sirius im gleichen System einen weiteren Stützpunkt der alten Atlanter gegeben hat. Wenn es uns gelingt, diesen zu finden und die dort vorhandenen Kampfroboter zu bewegen, uns zu helfen, so haben wir ein Mittel gegen die Alphaten in der Hand, das uns zum Sieg verhelfen könnte.“
    Serge Iwanow sah zur Tür, als ein Mann eintrat.
    „Guten Tag, Per Anderson!“ sagte der etwas gedrungene, dunkelhaarige Mann mit einer angedeuteten Verbeugung. „Wieder zurück?“
    „Wie du siehst, Gaston Fraud“, erwiderte Per ruhig. „Was Neues?“
    Der Franzose schüttelte den Kopf und kam näher, um dem Nordländer die Hand zu reichen. Dann meinte er:
    „Oder doch! Wir haben in der vergangenen Nacht wieder einen erwischt. Wollte doch unser Schiffchen fotografieren!“
    Per sah überrascht auf Serge.
    „Davon hast du mir ja noch gar nichts gesagt!“
    „Ist das so wichtig?“ fragte Serge gelangweilt. „Mi Fang hat ihn erschossen, ehe überhaupt jemand ,piep’ sagen konnte.“ Er deutete auf den Tisch. „Das ist alles, was er bei sich hatte: einen Revolver veralteten Typs und eine einfache Kamera. Wir entwickelten den Film. Schlechte Aufnahmen hat der Bursche gemacht.“
    „Keine Papiere?“
    „Nichts, wie gewöhnlich. Möchte bloß wissen, ob die Brüder in Nordafrika etwas ahnen. Mir tauchen zuviel Neugierige in letzter Zeit auf. Das kann doch nicht gut Zufall sein.“
    Der Kommandant wehrte ab.
    „Die Alphaten wollen sich natürlich davon überzeugen, daß hier in der Reservation nichts geschieht, was ihnen schadet. Wir leben hier in verhältnismäßiger Freiheit, wenn wir auch nur noch Amerika unser eigen nennen können. Die übrige Welt gehört den Eroberern aus dem Weltall. Wenn ich bedenke, daß es im Grunde genommen noch unsere Verwandten sind …“
    Fraud nickte heftig mit dem Kopf.
    „Es ist eine Schande, wenn man darüber nachdenkt. Kommen die Brüder doch vom Alpha Centauri und behaupten, die Erde gehöre ihnen – und das nur, weil sie vor zehntausend Jahren hier während eines sogenannten galaktischen Krieges einen Stützpunkt besessen haben. Was gehen uns Streitereien an, die längst vergessen sind? Ich glaube nicht, daß die Atlanter so kleinlich wären.“
    „Hoffen wir es nicht! Wenn ja, dann kann es uns schlecht ergehen, wenn die beiden Todfeinde sich eines Tages begegnen, was absolut möglich scheint. Atlanter und Alphaten – Rassen aus der Tiefe des Raumes, die vor zehntausend Jahren beide einen Stützpunkt auf der Erde besaßen und von denen wir abstammen. In uns sind die beiden Todfeinde verkörpert und vereinigt. Der Mensch ist der Nachkomme der Atlanter und der Alphaten. Die Alphaten halten uns deshalb für Verräter. Ich bin wirklich gespannt, für was uns die Atlanter halten – falls sie noch existieren!“
    Serge Iwanow lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand.
    „Sie existieren bestimmt! Und eines Tages werden die Alphaten auf ihrer ständigen Suche nach der Urheimat auf die Atlanter stoßen. Ich fürchte fast, der vor zehntausend Jahren begrabene Konflikt wird dann ausbrechen, und ich möchte nicht dazwischen stehen, sondern entweder auf der Seite der einen oder eben auf der der anderen!“
    „Du hältst Neutralität für falsch?“
    „In diesem Fall ja! Sie würde uns zwischen zwei gewaltige Fronten werfen, von denen wir erdrückt würden. Nein, wir können nur überleben, wenn wir uns dem wahrscheinlichen Sieger anschließen. Ich weiß, das hört sich nicht tapfer und ehrenhaft an,
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