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Trixie Belden 22 - Umweltsuendern auf der Spur

Trixie Belden 22 - Umweltsuendern auf der Spur

Titel: Trixie Belden 22 - Umweltsuendern auf der Spur
Autoren: Julie Campbell
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das war und was er wollte.“
    Frau Belden lächelte belustigt. „Ich hätte mir ja gleich denken können, daß den Adleraugen meiner Tochter nichts entgeht“, neckte sie Trixie. „Der junge Mann heißt Hans Krieger und vertritt eine Gruppe, für die der Schutz und die Erhaltung der Umwelt oberstes Gebot ist. Sie nennt sich die Grüne Feuerwehr, und sie hat sich auf ihre Fahnen geschrieben, die geplante Erweiterung zu verhindern.“
    „Zu verhindern?“ wiederholte Trixie ungläubig. „Aber wie denn? Wenn Pine International jemand findet, der ihnen das Land verkauft, können sie doch darauf bauen, oder nicht?“
    „Nicht unbedingt“, antwortete Herr Belden. „Erstens gibt es Bestimmungen darüber, wie Land genutzt werden darf. In manchen Gegenden dürfen beispielsweise nur Wohnhäuser errichtet werden, während andere der Landwirtschaft Vorbehalten bleiben. Und selbst wenn Pine International ein Stück Land ausfindig macht, das für ihre Zwecke zugelassen ist, spielt die öffentliche Meinung auch eine Rolle. Und hier sieht eine Gruppe wie die Grüne Feuerwehr ihre Aufgabe.“
    „Hans Krieger sammelt Unterschriften von Leuten, die gegen dieses Projekt sind“, erklärte Frau Belden. „Wenn er genug bekommt, ist das ein Beweis dafür, daß die Leute die Erweiterung ablehnen. Und dann wird sich jeder zweimal überlegen, ob er an Pine International verkaufen soll — wenn er nicht riskieren will, daß seine Nachbarn ihn schneiden.“
    „Ach du liebe Zeit“, stöhnte Trixie auf und schlug die Hände vors Gesicht. „Ich hatte ja keine Ahnung, daß die Sache so kompliziert ist!“
    „Um unserem nichtsahnenden Schwesterherz weitere geistige Qualen zu ersparen“, meldete sich Martin jetzt zu Wort, „fasse ich zusammen. Erstens: Die Leute brauchen Arbeit. Zweitens: Tiere und Pflanzen brauchen Land. Drittens: Die Bedürfnisse von Punkt eins und zwei lassen sich nicht immer miteinander vereinbaren. Viertens: Das Thema erregt die Gemüter. Fünftens: Mit weiteren Auseinandersetzungen ist zu rechnen.“
    „Eine sehr treffende Zusammenfassung“, sagte Herr Belden. „Und was Punkt fünf betrifft, so hat es schon Auseinandersetzungen zwischen Herrn Willer und Herrn Maipfennig, Herrn Maipfennig und Uli gegeben — und dabei ist die geplante Erweiterung noch gar nicht allgemein bekannt.“
    „Damit ist aber bald zu rechnen“, meinte Frau Belden. „Hans Krieger arbeitet mit Hochdruck. Über kurz oder lang werden alle Leute dazu Stellung beziehen.“
    „Wie stehst du denn dazu, Mami?“ wollte Trixie wissen. „Hast du unterschrieben?“
    „Nein“, antwortete Frau Belden. „Aber das bedeutet nicht, daß ich mich schon dafür oder dagegen entschieden habe. Ganz im Gegenteil. Ich sehe sowohl die Vorteile als auch die Nachteile und kann deshalb nicht für die eine oder andere Seite Partei ergreifen.“
    Trixie wandte sich ihren Brüdern zu. „Und ihr beiden? Auf welcher Seite steht ihr?“
    Ihre Brüder sahen sich unsicher an. Jeder hoffte, daß der andere zuerst antworten würde. Schließlich sagte Klaus zögernd: „Ich weiß es nicht. Ich liebe dieses Wildgehege und möchte, daß es erhalten bleibt. Auf der anderen Seite fände ich es schrecklich, wenn Lindenberg und Umgebung in einen Totenschlaf verfallen würden, weil es mit der Wirtschaft bergab geht. Ich kann noch keine eindeutige Antwort geben. Ich brauche dafür noch mehr Zeit und mehr Informationen.“
    „Genauso denke ich auch“, stimmte Martin zu und fügte nach einem Augenblick des Nachdenkens hinzu, „ich hoffe nur, daß durch die Sache nicht allzu viele Freundschaften in die Brüche gehen.“
    Bei dem Gedanken daran, wie erbittert Uli aus Herrn Maipfennigs Blockhaus hinausgestürmt war, konnte Trixie ihrem Bruder nur recht geben.
    „Eins ist sicher“, sagte Herr Belden und stand auf. „Heute abend kommen wir nicht mehr zu einer Lösung. Laßt uns schlafen gehen. In den nächsten Wochen werden wir Zeit genug haben, uns mit dieser Sache auseinanderzusetzen und uns eine Meinung zu bilden.“

Die Rotkehlchen entzweit!

    Als Trixie am nächsten Morgen in den Bus stieg, suchte sie wie gewöhnlich die Reihen nach Brigitte, Uli und Dan ab. Meistens winkte einer von den dreien, damit die Beldens wußten, wo sie saßen. An diesem Tag winkte keiner.
    Einen Augenblick lang glaubte Trixie, ihre Freunde hätten den Bus verpaßt. Dann erspähte sie Brigitte, die hinten saß und aus dem Fenster starrte. Neben ihr saß Dan und hatte sich in ein Buch vertieft.
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