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Trixie Belden 22 - Umweltsuendern auf der Spur

Trixie Belden 22 - Umweltsuendern auf der Spur

Titel: Trixie Belden 22 - Umweltsuendern auf der Spur
Autoren: Julie Campbell
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auch nicht der einzige hier in der Gegend, der was vergißt, Herr Maipfennig“, sagte er. „Ich habe einen Brief aus dem Briefkasten geholt, der an Sie adressiert ist, und vollkommen vergessen, ihn Ihnen zu geben.“ Er ging nach draußen, zog den Brief aus seiner Jackentasche und kam mit einem großen weißen Umschlag zurück.
    Herr Maipfennig schaute neugierig auf den Brief. Er hatte sein ganzes Leben hier auf diesem kleinen Stück Land verbracht. Briefe bekam er nur selten. Meistens schaute er gar nicht in den Briefkasten, der ungefähr 400 Meter entfernt an der Landstraße stand.
    Schließlich ergriff er den Brief, riß ihn auf und begann zu lesen.
    Wieder trat eine unbehagliche Stille ein, weil die Rotkehlchen jede Unterhaltung vermieden, um ihn nicht zu stören.
    Plötzlich faltete er den Brief zusammen, stand abrupt auf und räusperte sich. „Bin gleich wieder da“, sagte er mit belegter Stimme. „Ich...“, er brach ab, drehte sich um und verließ den Raum. Aber Trixie sah, daß in den Augen des alten Mannes Tränen schimmerten.

Die Meinungen prallen aufeinander

    Trixie und die anderen schauten ihm besorgt nach. „Was er wohl hat?“ fragte Trixie leise. „Hoffentlich waren es keine schlechten Nachrichten.“
    In diesem Augenblick trat Herr Maipfennig wieder durch die Tür. Er trocknete sich die Augen mit einem Taschentuch, aber sein Gesicht strahlte. „Es sind überhaupt keine schlechten Nachrichten, Trixie“, sagte er. „Ganz im Gegenteil. So gute Nachrichten habe ich schon lange nicht mehr bekommen.“
    „Von wem ist denn der Brief?“ erkundigte sich Trixie neugierig.
    „Er ist von meinem Neffen, David Maipfennig“, antwortete der Wildhüter und setzte sich wieder an den Tisch.
    „Sie haben mir nie erzählt, daß Sie einen Neffen haben“, bemerkte Dan Mangan.
    „Ich hatte es auch schon beinahe vergessen“, erwiderte der alte Mann. „Ich kenne den Jungen überhaupt nicht. Das heißt, er ist gar kein Junge mehr. Er muß inzwischen an die Dreißig sein.“ Herrn Maipfennigs Gesicht bewölkte sich. „Ich habe mich mit dem Vater des Jungen, meinem verstorbenen Bruder, einige Jahre vor Davids Geburt verkracht. Mein Bruder zog in die Stadt, und ich habe ihn nie wiedergesehen. Später erfuhr ich, daß er geheiratet und einen Sohn bekommen hat. Dann hörte ich nur noch, daß er gestorben sei. Ich... ich schrieb an die Mutter des Jungen und bot ihr meine Hilfe an.“ Er seufzte tief. „Auf meinen Brief habe ich nie eine Antwort bekommen und deshalb angenommen, daß mein Bruder seine Frau und wahrscheinlich auch seinen Sohn gegen mich aufgehetzt hat.“
    „Und jetzt hat Ihr Neffe geschrieben“, bemerkte Trixie. „Warum? Nach all diesen Jahren!“
    Herr Maipfennig zuckte mit den Schultern. „Ich habe keine Ahnung. Er schreibt nur, daß wir den alten Streit vergessen und uns endlich kennenlernen sollten. Er hat bald Urlaub und möchte mich besuchen.“
    „Das ist ja toll!“ rief Brigitte. „Wann kommt er denn?“
    „Er hat seinen Besuch für Ende nächster Woche geplant. Aber er will erst meine Antwort abwarten“, sagte Herr Maipfennig. „Ich glaube, ich schreibe ihm noch heute abend.“
    Klaus stand auf und streckte sich. „Wir gehen jetzt wohl besser nach Hause, damit Sie in Ruhe Ihren Brief schreiben können.“
    „Und ich muß noch Hausaufgaben machen“, sagte Trixie. „Vielen Dank für den köstlichen Jägereintopf, Herr Maipfennig. Wir freuen uns schon darauf, Ihren Neffen kennenzulernen.“

    Als Trixie und ihre Brüder das Haus betraten, hörten sie das laute Gekreisch ihres jüngsten Bruders Bobby.
    „Ich geh’ aber nicht ins Bett!“ jaulte er. „Ich habe mich heute morgen ganz doll beeilt, weil Trixie gesagt hat, sie würde mir heute abend eine Geschichte vorlesen. Sie hat es mir versprochen!“
    Trixie stöhnte auf, während Martin feixte und Klaus mitleidig den Kopf schüttelte. „Du scheinst auch was vergessen zu haben“, bemerkte er.
    Trixie nickte und krauste die Nase. „Aber Bobby hat es natürlich nicht vergessen. Da muß ich wohl ran, fürchte ich.“ Sobald Bobby Trixie erblickte, hörte er auf zu schreien und rannte zu ihr. „Los, Trixie, lies mir eine Geschichte vor“, verlangte er gebieterisch. „Du hast es mir heute morgen versprochen.“

    „Ja, das ist wahr“, sagte Trixie. „Geh schon mal ins Bett, ich bring’ nur schnell meine Bücher in mein Zimmer.“
    Mitten in der Geschichte fielen Bobby die Augen zu. Trixie machte das Licht aus und ging
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