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Trixie Belden 21 - und das Geheimnis der fluesternden Stimmen

Trixie Belden 21 - und das Geheimnis der fluesternden Stimmen

Titel: Trixie Belden 21 - und das Geheimnis der fluesternden Stimmen
Autoren: Julie Campbell
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ein Denkmal?“
    „Er hat Bilder — wunderschöne Bilder — auf die Wände seiner Hütte gemalt“, erklärte Herr Gregor. „Er hat sie mir gezeigt.“ Nach einer kleinen Pause fuhr er fort: „Er ging davon aus, daß der Heimatverein von Lindenberg diese Hütte eines Tages als Museum einrichten würde. Es war, wenn man so will, Josef Hubers Geschenk an die Nachwelt.“
    „Ich begreife kein Wort“, sagte Dinah ohne Umschweife. „Josef Huber glaubte, daß ich nach dem Tode des alten Oscar Rothenberg die Villa und das Grundstück verkaufen würde“, antwortete Herr Gregor.
    „Und — wollten Sie das?“ fragte Klaus.
    Herr Gregor lächelte etwas gezwungen. „Ich habe mal daran gedacht“, bekannte er. „Aber dann gefiel es mir hier immer besser. Inzwischen hatte Josef aber schon damit angefangen, Gerüchte darüber auszustreuen, daß es hier in der Villa spuke. Und da wollte sie sowieso niemand mehr kaufen.“
    „Hatte er Angst, daß er seine Stelle verlieren würde, wenn Sie alles verkauften?“ wollte Dan wissen.
    „Nicht nur das“, sagte Herr Gregor, „aber er wußte, daß seine Hütte dann auch weg wäre. Er war davon überzeugt, daß keiner ihn oder sein Werk haben wollte.“
    „So genau konnte er das doch gar nicht wissen“, meinte Brigitte.
    „Ich erzähle euch nur, wie Josef die Sache sah“, erwiderte Herr Gregor. „Was die Möbel anbetrifft“, er streifte Dinah mit einem Blick, „bestreitet er, auch nur das geringste darüber zu wissen. Er ist davon überzeugt, daß es sich um einen Irrtum handelt. Aber er ist genauso davon überzeugt, daß es hier spukt. Er glaubt, daß er — oder jemand anders“, Herr Gregor sah Anna dabei nicht an, „etwas getan hat, was die Hexe aus ihrem Grab getrieben hat, wo immer dieses Grab auch sein mag. O ja“, fügte er mit einem Kopfnicken hinzu, „Josef hat mir alles von dem falschen Grabstein erzählt.“
    „Und deshalb“, fiel Herr Jäger rasch ein, „deshalb müssen wir Sarah ein für allemal die Ruhe wiedergeben. Wenn wir das nicht tun, müssen wir mit allem rechnen. Bei diesem Geist handelt es sich nämlich um einen bösen Geist. Und darum müssen wir eine Séance durchführen, eine spiritistische Sitzung. Und zwar jetzt, heute abend. Wir müssen Sarah unbedingt zu — zu der anderen Welt zurückschicken, die wir Tod nennen.“ Er wandte sich Anna zu. „Du hast mir heute nachmittag gesagt, daß du uns helfen würdest.“ Er ergriff ihre Hand. „Bist du immer noch dazu bereit? Wenn meine Kräfte sich mit deinen verbinden, ist uns der Erfolg sicher.“
    Mit angehaltenem Atem beobachtete Trixie Anna, die wie eine Schlafwandlerin zum Tisch ging und sich hinsetzte.
    „Ich habe die ganze Zeit gewußt, daß das auf mich zukommen würde“, sagte sie nur, „und ich bin bereit.“
    „Wetten, daß sie dazu bereit ist“, flüsterte Martin Trixie ins Ohr. „Ich sehe es ihr an, sie ist endlich dazu bereit zu gestehen. Tut mir leid, das zu sagen, aber jetzt wissen wir es: Deine Freundin ist eine Diebin!“

Sarah Sligos Rache

    Ein paar Minuten später saßen die Rotkehlchen um den Tisch herum und hielten sich an den Händen gefaßt. Der Kandelaber, der auf einem Tischchen direkt neben Anna stand, warf sein flackerndes Licht über ihr bleiches Gesicht. Herr Jäger setzte sich zu ihrer Linken, Herr Gregor zu ihrer Rechten. Trixie sah, wie er ihr beruhigend die Hand drückte.
    Anna ist nervös, dachte Trixie, aber sie hat auch allen Grund dazu.
    „Seid ihr alle bereit?“ fragte Herr Jäger. Alle nickten. Dann sagte er: „So laßt uns beginnen.“
    Gebannt beobachtete Trixie den seltsamen Mann, wie er mehrere Male tief ein- und ausatmete. Plötzlich stieß er den Atem in einem langen Zug aus, der Kopf fiel ihm auf die Brust, und seinen Lippen entrang sich ein furchtbares Stöhnen.
    „Sarah, bist du hier?“ fragte er mit heiserer Stimme, die gar nicht wie seine eigene klang.
    Und eine flüsternde Stimme antwortete: „Ich bin hier. Und jetzt nehme ich Rache!“
    Dann passierte alles auf einmal. Ein heftiger Wind fuhr durchs Zimmer. Die Kerzen begannen wild zu flackern. Die dünnen, schwarzen Vorhänge bauschten und blähten sich. Ein Ellbogen bewegte sich ruckartig, und im nächsten Augenblick fiel der hohe Kandelaber krachend zu Boden. Flammen schossen hoch. Kurz darauf fingen die Vorhänge Feuer.
    Anna stieß einen Schrei aus und sprang auf, als die Flammenwand zur Decke hinaufzüngelte. „Es ist die Hexe!“ schrie sie. „Sie ist hier — in
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