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Treffpunkt Parzelle 4: Nur die Freundschaft zählt (German Edition)

Treffpunkt Parzelle 4: Nur die Freundschaft zählt (German Edition)

Titel: Treffpunkt Parzelle 4: Nur die Freundschaft zählt (German Edition)
Autoren: Brigitte Bücker
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oft auf unterschiedliche Art und Weise geschrieben und es auch mit Blättern, Gräsern oder Federn versucht. Die Freunde waren begeistert, und es war auch ziemlich schnell klar, welches Logo alle am besten fanden. Parzelle 4 war in einer hübschen dunkelgrünen Handschrift geschrieben und von zahlreichen Gräsern umsäumt. Daneben prangte die riesige Vier in leuchtendem Hellgrün.
    »Gut, das wäre dann schon mal geklärt«, entschied Wolle, »und das kann jetzt jeder mit den Stoffmalstiften auf sein T-Shirt übertragen.«
    »Äh … Wolle? Was heißt hier können?«, beschwerte Jo sich. »Wenn wir wollen, dass das Logo auf allen Shirts gleich aussieht … ich meine … vielleicht solltest du lieber … für alle …?«
    »Man könnte die Schrift natürlich auch am Computer setzen oder deine Skizzen einscannen und von den Daten T-Shirts bedrucken lassen«, überlegte Bruno. »Aber … «, er zögerte, »das ist wesentlich teurer als selber zeichnen.« Er warf einen verstohlenen Blick zu Karo rüber.
    »Vergiss es! Daraus wird vorerst nichts«, brummte Karo. »Ich hab Mama nach wie vor nichts von der Klassenfahrt erzählt. Ich warte noch immer auf eine gute Gelegenheit oder einen plötzlichen Lottogewinn oder so was.«
    »Okay, okay!«, seufzte Wolle. »Ich mach es. Ich zeichne die Logos auf alle Shirts, und wenn wir später mal gut bei Kasse sind, lassen wir uns das im Copyshop richtig professionell bedrucken.«
    »Ich find’s selbst gemalt sowieso viel cooler«, meinte Jo, »aber ich kann’s leider nicht. Zumindest nicht so, wie ich gern möchte.«

3

    Maulwürfe in Not
    A m darauffolgenden Tag war es Wolle, die schon früh in den Garten gefahren war. Sie hatte sich hierhergeflüchtet, weil ihre Schwester heute mit ein paar Freundinnen ihr gemeinsames Zimmer bevölkerte, furchtbar laute Musik hörte und eine Modenschau nach der anderen aufführte. Unter solchen Bedingungen ließ es sich unmöglich kreativ arbeiten. Hier im Gartenhaus konnte sie sich nach Herzenslust mit ihren Malsachen ausbreiten, ohne dass jemand sich beschwerte oder ihr den Platz streitig machte. Ein idealer Fluchtort eben. Drei T-Shirts hingen schon zum Trocknen über den Gartenstühlen. Bodo war versorgt und freute sich über die Gesellschaft. Die Freunde hatten verabredet, sich zu Karos Entlastung von nun an gemeinsam um ihn zu kümmern.
    Mit leichter Hand zog Wolle geschwungene Linien über den weißen Stoff. Sie genoss die Ruhe hier. Keine lästigen Pflichten, keine fordernden Eltern, keine nervende Schwester. Nur das Zwitschern der Vögel und von Zeit zu Zeit Bodos kleine Seufzer der Zufriedenheit. Doch da war noch etwas. In regelmäßigen Abständen drangen Klopf- und Kratzgeräusche, wie von einem Spaten herrührend, unterbrochen von unflätigem Fluchen, zu ihr herüber. Was war das bloß? Neugierig geworden unterbrach Wolle ihr Werk und trat vor die Tür in das pralle Sonnenlicht. Sie kniff die Augen zusammen und hielt sich schützend die Hand an die Stirn. Trotzdem sah sie noch nichts, aber die Geräusche kamen eindeutig aus Herrn Buschschlüters Garten. Leise schlich sie zum Gartenzaun und lugte durch die Lücke in der Taxushecke.
    »Verdammte Öster, wenn ich euch erwische!«, hörte sie den Alten schimpfen.
    Führte er jetzt schon Selbstgespräche oder regte er sich auch über seine jugendlichen Nachbarn auf, wenn sie gar nicht da waren und folglich auch keinen Lärm verursachen konnten? Was tat er da eigentlich so eifrig? Jetzt erst bemerkte Wolle, dass sein halber Garten mit Maulwurfshügeln übersät war. Nicht zu fassen! Ausgerechnet bei Herrn Buschschlüter, der seinen englischen Rasen pflegte wie ein Punker seinen bunten Hahnenkamm. Ausgerechnet ihn hatten diese fleißigen kleinen Tierchen heimgesucht und eine fantasievolle Hügellandschaft angelegt. An die zwanzig frische Erdhaufen saßen wie braune Tupfer im satten Grün.
    Mit einer Schaufel bearbeitete Herr Buschschlüter die Hügel, um seinen geschändeten Rasen wieder zu ebnen. Wolle hielt ihre Hand vor den Mund und unterdrückte ein Kichern. Man konnte sie wirklich nicht als schadenfroh bezeichnen, aber irgendwie gönnte sie diesem ewig nörgelnden Nachbarn seine ungebetenen Besucher. Sie wollte gerade wieder ins Haus zurückkehren – bevor er sie noch bemerkte und in ein Gespräch verwickelte –, als sie sah, wie er zum Schuppen lief und immer noch schimpfend mit einer großen gelben Schachtel zurückkehrte.
    »Jetzt gibt es Leckerli, ihr Biester!« Er lachte
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