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Treffpunkt Parzelle 4: Nur die Freundschaft zählt (German Edition)

Treffpunkt Parzelle 4: Nur die Freundschaft zählt (German Edition)

Titel: Treffpunkt Parzelle 4: Nur die Freundschaft zählt (German Edition)
Autoren: Brigitte Bücker
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»vielleicht löst sich das Problem auch ganz von allein.«
    »Wie meinst du das?«
    »Denkt doch mal nach! Seine giftigen Tabletten werden ja nicht wirken, weil es nur Bonbons sind. Er wird sie verfluchen und nicht wissen, was er noch unternehmen könnte.«
    »Genau!«, rief Jo begeistert. »Und dann treten wir auf den Plan. Wenn seine Verzweiflung am größten ist, überreden wir ihn, die Schirmchen auszuprobieren.«
    »Aber jetzt sollten wir uns beeilen«, drängelte Karo. »Die Bonbons müssen noch rundgefeilt werden. Außerdem sind sie auch etwas rauer. Abschmirgeln wäre also nicht schlecht.«
    »Hoffentlich riecht er nicht an den Dingern.«, sorgte Bruno sich. »Sonst fliegt der ganze Schwindel auf. Menthol im Rattengift ist in der Tat etwas unüblich.«
    »Wieso?«, lachte Wolle. »Vielleicht hassen Maulwürfe Menthol, aber niemand weiß davon. Unsere Lecksteine werden das neue Wundermittel sein. Gesundheitlich unbedenklich und biologisch abbaubar.«
    Alle vier machten sich an die Arbeit. Sie schliffen und feilten und rubbelten eifrig an den Bonbons herum, und das Gartenhaus war bald erfüllt von frischem Duft nach Menthol und Pfefferminz.

4

    Menthol statt Rattengift
    E in Großteil der Bonbons war bereits fertig, als sie plötzlich das Geknatter von Buschschlüters Motorroller näher kommen hörten.
    »Verdammt!«, schrie Karo. »Wir haben uns doch noch gar nicht überlegt, wie wir an die Packung herankommen und die Tabs austauschen, ohne dass er was merkt.«
    Die vier dachten fieberhaft nach.
    »Er muss die Packung bereits selbst geöffnet haben«, überlegte Bruno. »Sonst schöpft er Verdacht.«
    »Ich hab’s!«, rief Karo. »Frau Erichsen hat mir doch Buschschlüters Telefonnummer für den Notfall gegeben. Wir müssen ihn beobachten und im richtigen Moment anrufen. Genau dann, wenn er beginnt, das Gift in die Erde zu stecken, klingelt bei ihm im Haus das Telefon.«
    »Hört sich gut an«, sagte Bruno. »Aber ein paar Minuten brauchen wir schon für den Austausch der Tabs. Am besten wäre es also, ihn in ein Gespräch zu verwickeln.«
    »Das mach ich!«, rief Wolle. »Meine Mutter hat doch eine Zeit lang in einem Callcenter gejobbt. Sie hat mir mal erzählt, mit welchen Tricks sie dort auf die Leute einreden, damit sie nicht sofort wieder auflegen.«
    Das überzeugte die anderen. Jetzt war es wichtig, den Nachbarn im Auge zu behalten und den richtigen Moment abzupassen. Abwechselnd legten sich Karo, Wolle, Jo und Bruno auf die Lauer. Aber Buschschlüter schien es nicht besonders eilig zu haben. Zuerst trank er Kaffee und las Zeitung. Danach legte er sich für ein halbes Stündchen aufs Ohr. Doch schließlich, als Jo gerade die Observierung übernommen hatte, kam er mit der neu gekauften Giftpackung aus dem Haus. Und glücklicherweise bewies er Markenbewusstsein, denn es war die gleiche gelbe Verpackung. Jo alarmierte die anderen. Wolle ging mit Jos Handy ins Haus und wartete am Fenster auf ein Zeichen. Als Herr Buschschlüter sich schließlich die Gartenhandschuhe überstreifte und die Packung aufriss, war es so weit. Das Telefon klingelte. Der Alte fluchte, unterbrach aber doch sein Vorhaben und beeilte sich, zum Telefon zu kommen.
    »Buschschlüter«, hörte Wolle ihn schnaufen.
    »Hier spricht das Meinungsforschungsinstitut ask4you. Guten Tag, Herr Buschschlüter«, begann Wolle und versuchte möglichst keine Sprechpause zu machen. »Wir machen gerade eine kleine Umfrage unter Gartenbesitzern. Sie sind doch Gartenbesitzer, oder?«
    Jo, die neben ihr stand, presste sich die Hände auf den Mund, um nicht laut loszuprusten, weil Wolle sich so echt anhörte. Dafür strafte Wolle sie mit finsteren Blicken. Schließlich war es auch für sie nicht leicht, ernst zu bleiben.
    »Es sind nur ein paar kurze Fragen«, fuhr sie fort. »Wir werden Sie nicht lange aufhalten. Verwenden Sie in ihrem Garten Kunstdünger? Konnten Sie durch die Verwendung von Kunstdünger Ihren Ernteertrag deutlich steigern? Wären Sie bereit, auch biologischen Dünger in Ihrem Garten einzusetzen? Benutzen Sie Unkrautvernichtungsmittel, oder jäten Sie lediglich manuell? …«
    Es funktionierte prächtig. Wolle machte es einfach grandios, und Herr Buschschlüter war tatsächlich in das Gespräch eingestiegen und beantwortete bereitwillig alle Fragen. Dies war endlich einmal ein Thema, zu dem er etwas zu sagen hatte. Er begann sogar, Tipps und Erfahrungen zum Besten zu geben. Wolle hatte das Gefühl, dass es ihm regelrecht Freude
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