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Traveler - Roman

Traveler - Roman

Titel: Traveler - Roman
Autoren: Wilhelm-Goldmann-Verlag <München>
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überzeugt ist, immer die richtige Wahl zu treffen, ist ein Idiot . Maya beschloss, dass die grünen Kabel die gefährlichen waren und sie die roten kurzschließen mussten. Mit Hilfe der Brennlampe schmolz sie die Isolierschicht der roten Drähte und verband sie dann mit kleinen Krokodilklemmen.
    »Wird das funktionieren?«
    »Vielleicht nicht.«

    »Und werden die Tabula uns schon erwarten?«
    »Womöglich.«
    »Das klingt wirklich vielversprechend.« Hollis lächelte ein wenig, und das gab Maya Auftrieb. Er war nicht wie ihr Vater oder wie Mother Blessing, aber seine Denkweise ähnelte immer mehr der eines Harlequins. Man musste sein Schicksal akzeptieren und trotzdem mutig sein.
    Nichts passierte, als sie die Stahltür öffneten. Sie befanden sich am unteren Ende einer Betontreppe mit Glühbirnen über jedem Absatz. Maya setzte einen Fuß auf die unterste Stufe, dann rannte sie los.
    Finde den Traveler.

SIEBENUNDFÜNFZIG
    K ennard Nash sprach mit einem der Techniker, die für die Bedienung des Quantencomputers zuständig waren. Er klopfte dem Mann auf die Schulter, so wie ein Trainer, der einen Spieler zurück aufs Feld schickt. Dann ging er zu Michael und setzte sich neben ihn.
    »Wir haben eine kurze Nachricht von unseren Freunden erhalten«, erklärte Nash. »Bis zur eigentlichen Datenübertragung dauert es dann gewöhnlich fünf bis zehn Minuten.«
    Ramón Vega, der Leibwächter des Generals, schenkte beiden Männern Wein nach. Michael knabberte einen Cracker. Er genoss es, im Halbdunkel zu sitzen und den Glastank mit dem flüssigen Helium zu betrachten. Jedes Mal, wenn eines der Elektronen, die das Herzstück des Computers bildeten, durch ein Energiefeld beeinflusst wurde, fand in der grünen Flüssigkeit eine kleine Explosion statt.
    Die Elektronen existierten in dieser Welt, aber die Fähigkeit der Quanten zur Superposition ermöglichte es diesen subatomaren Partikeln, aufgeladen und entladen zu sein, sich nach oben und nach unten zu bewegen, sich rechts- und linksherum zu drehen – alles gleichzeitig. Einen fast nicht messbaren Moment lang befanden sie sich hier und dort, wechselten in eine Paralleldimension hinüber. In dieser anderen Sphäre warteten Vertreter einer hoch entwickelten Zivilisation auf sie. Deren Computer fing die Elektronen ein, formte aus ihnen ein Informationsbündel und schickte sie retour.
    »Erwarten Sie etwas Spezielles?«, fragte Michael.
    »Eine Botschaft. Vielleicht eine Art Belohnung. Vor drei
Tagen haben wir die von uns aufgezeichneten Daten, als Sie in die Zweite Sphäre gelangten, übermittelt. Genau das wollten unsere Freunde von uns – eine Straßenkarte, angefertigt von einem Traveler.«
    Nash drückte auf einen Knopf, und drei Plasmabildschirme senkten sich von der Decke herab. Ein Techniker am anderen Ende des Raums starrte auf seinen Monitor und begann, Befehle einzutippen. Sekunden später tauchten auf dem linken Fernsehbildschirm Lichtpunkte und dunkle Flecken auf.
    »So sehen die Informationen aus, die wir bekommen. Es ist ein Binärcode«, erklärte Nash. »Licht und kein Licht bilden gewissermaßen die Lingua franca des Universums.«
    Die konventionellen Computer übersetzten den Code, und auf dem rechten Bildschirm erschienen Zahlenreihen. Es dauerte erneut eine Weile, dann sah Michael auf dem mittleren Bildschirm ein Gebilde aus geraden und schrägen Linien, bei dem es sich allem Anschein nach um die Blaupause einer komplizierten Maschine handelte.
    General Nash benahm sich wie ein zutiefst gläubiger Mensch, der gerade das Antlitz Gottes erblickte. »Darauf haben wir gewartet«, murmelte er. »Vor sich sehen Sie die nächste Version unseres Quantencomputers.«
    »Wie lange wird es dauern, ihn zu bauen?«
    »Das erfahre ich, sobald die Daten analysiert sind. Bis er einsatzbereit ist, müssen wir unsere neuen Freunde bei Laune halten.« Nash lächelte zuversichtlich. »Ich treibe ein Spielchen mit dieser anderen Zivilisation. Wir wollen unser technologisches Potenzial vergrößern. Unsere Freunde wollen sich mühelos von einer Sphäre zur anderen bewegen können. Sie sind derjenige, der ihnen zeigt, wie das geht.«
    Binärcode. Zahlenreihen. Und dann der Entwurf einer neuen Maschine. Die Daten der hoch entwickelten Zivilisation füllten die drei Bildschirme, und Michael gab sich versonnen dem Anblick hin.

    Er bekam es daher nur am Rande mit, dass Ramón Vega an General Nash herantrat und ihm ein Handy reichte.
    »Ich bin beschäftigt«, sagte Nash zu dem
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