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Traveler - Roman

Traveler - Roman

Titel: Traveler - Roman
Autoren: Wilhelm-Goldmann-Verlag <München>
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und Hollis standen Rücken an Rücken in dem kleinen Lichtkreis.
    »Die Biester sind nicht leicht totzukriegen«, sagte Hollis. »Wenn man ihren Körper trifft, verheilen die Wunden schon nach wenigen Minuten.«
    »Also auf den Kopf zielen?«
    »Unbedingt. Man ist erst vor ihnen sicher, wenn man sie endgültig erledigt hat.«
    Maya wirbelte herum und entdeckte in etwa fünf Metern Entfernung ein Rudel Hyänen. Es waren acht bis zehn, und sie bewegten sich rasch. Das Rudel teilte sich, die Gruppen liefen in entgegengesetzter Richtung zwischen den Säulenreihen hindurch und griffen dann von zwei Seiten an. Maya stellte die Brennlampe auf den Boden und schob ein Magazin in die Maschinenpistole. Sie wartete, bis die Splicer drei Meter von ihr entfernt waren, dann schoss sie auf das vorderste der Tiere. Die Kugeln trafen es an der Brust, sodass es nach hinten geschleudert wurde. Aber die anderen Tiere liefen einfach weiter. Hollis blieb dicht hinter Maya und feuerte auf die andere Hälfte des Rudels.
    Maya drückte wieder und wieder auf den Abzug, bis das Magazin leer war. Sie ließ die Maschinenpistole fallen, zog ihr Schwert und hielt es wie eine Lanze vor ihren Körper. Ein Splicer sprang sie an und wurde vom Schwert aufgespießt. Sein schwerer Körper fiel ihr vor die Füße. Mit aller Gewalt
zog sie das Schwert aus ihm heraus und traf die beiden Splicer, die sie nun angriffen, mit blitzschnellen, kraftvollen Hieben. Sie jaulten laut auf, als die Klinge ihre dicke Haut durchschnitt.
    Maya wandte sich um und sah, dass Hollis vor drei Splicern floh und versuchte, im Laufen sein Gewehr nachzuladen. Er drehte sich um, ließ die Taschenlampe fallen und versetzte dem ersten Angreifer einen so harten Schlag mit dem Gewehrkolben, dass er zur Seite flog. Die anderen beiden Splicer sprangen auf ihn zu, und er fiel nach hinten.
    Maya nahm die Brennlampe mit der linken Hand und hielt das Schwert fest in der Rechten. Sie rannte zu Hollis, der sich gegen die beiden Splicer zur Wehr setzte. Sie schlug dem einen Tier mit dem Schwert den Kopf ab und bohrte dem anderen die Klinge in den Bauch. Hollis’ Jacke war aufgerissen, sein Arm blutig.
    »Los, aufstehen!«, rief sie. »Komm schon!«
    Hollis rappelte sich auf und schaffte es, sein Gewehr neu zu laden. Ein verwundeter Splicer versuchte wegzukriechen, doch Maya ließ ihr Schwert niedersausen, als wäre sie ein Scharfrichter. Mit zitternden Armen stand sie über der toten Kreatur. Der Mund des Splicers stand offen, und sie sah seine Zähne.
    »Pass auf«, warnte Hollis sie. »Noch ist es nicht vorbei.« Er hob das Gewehr und murmelte ein Gebet der Jonesies. »Ich bete aus ganzem Herzen zu Gott. Möge sein Licht mich vor dem Bösen beschützen, das –«
    Hinter ihnen ertönte ein bellendes Lachen, und dann wurden sie von drei Seiten gleichzeitig angegriffen. Maya kämpfte mit dem Schwert, stach und hieb auf die Zähne und Klauen ein, die auf sie losgingen, auf die roten Zungen und die vor Hass glühenden Augen. Hollis feuerte zuerst einzelne, gezielte Schüsse ab, um mit der Munition hauszuhalten, schaltete dann aber auf Schnellfeuer um. Die Splicer griffen wieder und
wieder an, und auch als nur noch ein Tier übrig war, gab es nicht auf, sondern attackierte Maya erneut. Sie hob kampfbereit das Schwert, aber Hollis legte das Gewehr an und schoss dem Splicer in den Kopf.
     
    Sie standen inmitten der toten Tiere. Maya fühlte sich innerlich wie betäubt, noch ganz im Bann des brutalen Angriffs.
    »Alles okay?« Hollis’ Stimme klang rau und angespannt.
    Maya drehte sich zu ihm um. »Ja, geht schon. Und was ist mit dir?«
    »Meine Schulter hat was abbekommen, aber ich kann den Arm noch bewegen. Los. Wir müssen raus hier.«
    Maya schob ihr Schwert zurück in den Köcher. Die Maschinenpistole in der einen Hand, lief sie, gefolgt von Hollis, zum Rand des Kellerraums. Es dauerte nur ein paar Minuten, bis sie eine massive Stahltür fanden, die mit elektromagnetischen Sensoren gesichert war. Ein Kabel führte von der Tür zu einem Verteilerkasten. Hollis öffnete ihn. Eine Unmenge von Drähten und Steckern, aber sie wiesen verschiedene Farben auf, was die Sache vereinfachte.
    »Die Tabula wissen, dass wir hier sind«, erklärte Maya. »Ich will ihnen nicht auch noch unseren genauen Standort verraten.«
    »Welchen Draht schneiden wir durch?«
    »Keinen. Dadurch würde der Alarm losgehen.«
    Scheue nicht vor schwierigen Entscheidungen zurück , hatte ihr Vater einmal gesagt. Wer davon
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