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Traumschlange (German Edition)

Traumschlange (German Edition)

Titel: Traumschlange (German Edition)
Autoren: Rainer Wekwerth
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Kieselsteine in einem trockenen Flussbett. Er sah furchtbar aus. Sein gepflegtes Äußeres war komplett verschwunden. Er bemerkte ihren Blick und lächelte bitter. „Ja, mir ist es nicht gut ergangen in letzter Zeit und daran bist du nicht unschuldig, Abby.“
    Abby verspürte kein Mitleid mit ihm.
    „Du verfluchtes Schwein hast meine Schwester in einen Zombie verwandelt“, zischte sie ihn an.
    „Das war mein Stiefvater. Nicht ich.“
    „Und ändert das etwas? Du hast ihm geholfen.“
    „Ohne mich wäre sie längst tot. Castor wollte sie ermorden lassen.“
    „Soll ich mich jetzt bei dir bedanken?“ Abbys Stimme ätzte wie Säure.
    „Nein.“
    „Woher wusstest du überhaupt, dass ich komme?“, fragte Abby.
    „Ich habe bemerkt, dass wir verfolgt wurden. Du hast zwar die Scheinwerfer ausgeschaltet, aber jedes Mal wenn du gebremst hast, haben deine Rücklichter aufgeleuchtet. Nachdem ich dich entdeckt hatte, war es nicht schwer, dich im Schein der aufleuchtenden Blitze im Auge zu behalten.“
    Abby fluchte stumm. „Wieso glaubtest du, ich säße in dem Wagen?“
    „Wer sonst würde mir bei einem solchen Unwetter folgen? Du bist hier, um deine Schwester zu suchen.“
    „Warum hast du ihr das angetan?“
    Patricks Gesicht nahm einen traurigen Ausdruck an. „Ich habe deine Schwester gemocht, wirklich gemocht, aber eines Tages ist sie hier auf der Farm aufgetaucht und wollte mich besuchen. Die Arbeiter wurden gerade aufs Feld getrieben, als Linda am Tor stand und dem Wächter erklärte, sie wäre meine Freundin. Als ich kam, war schon alles zu spät. Linda war vollkommen aufgelöst. Sie schrie mich an und schlug auf mich ein. Sie war nicht mehr zu beruhigen und kreischte, alle unsere Abnehmererträge sollten gekündigt werden und sie wollte uns den Behörden melden. Mein Stiefvater kam hinzu und schlug sie nieder. Er schleppte sie ins Haus und wollte sie gleich erschießen. Ich konnte ihn davon abringen, in dem ich erklärte, der Mord an einer Ausländerin würde zuviel Aufmerksamkeit erregen, es wäre besser, wenn sie eines natürlichen Todes sterben würde. Castor hat den Bokor rufen lassen. Linda wurde vergiftet und später, als sie längst nicht mehr ansprechbar war, ins Krankenhaus gebracht, wo sie offiziell verstarb. Später habe ich sie ausgegraben und hierher gebracht.“
    „Du hättest ihr helfen können“, sagte Abby verächtlich. „Du hättest deinen Stiefvater aufhalten können.“
    „Ja, vielleicht hätte ich das tun sollen. Heute denke ich anders darüber, aber damals ging alles so schnell. Ich wusste nicht, was ich sonst hätte ausrichten können. Castor war wild entschlossen, sie umzubringen. Es erschien mir die einzige Möglichkeit, ihn davon abzuhalten.“
    „Gut, jetzt weiß ich wenigstens, was meiner Schwester geschehen ist. Bringen wir es also hinter uns, aber ich habe noch eine Bitte, bevor du mich tötest oder vergiftest, ich möchte Linda noch einmal sehen.“
    Patrick sah sie überrascht an. „Ich werde dir nichts antun. Ich habe hier auf dich gewartet, um dir zu helfen, Linda zu befreien.“
     
     
    „Du willst mir helfen?“ Abby sah ihn misstrauisch an.
    „Ja.“
    „Warum?“
    Er hob den Kopf an. „Sagen wir einfach, ich habe genug. Wir sind schon viel zu lange, viel zu weit gegangen. Es ist an der Zeit, die Sache zu beenden.“
    „Und du glaubst, du kommst ungeschoren davon, wenn du mir hilfst?“
    „Nein. Ich werde meinen Teil der Verantwortung übernehmen.“
    „Ich halte dich trotzdem für einen verfluchten Bastard.“
    „Das weiß ich.“
    Abby schwieg einen Moment, dann sagte sie: „Bring mich zu Linda.“
     
     
    Jean trottete durch das Zuckerrohrfeld, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, in welche Richtung er lief. Immer wieder peitschten ihm Pflanzenstängel ins Gesicht, aber er spürte es nicht. Seine Welt bestand nur noch aus Durst. Die Gier nach etwas zu trinken war all umfassend und schloss jeden anderen Gedanken aus.
    Irgendwann war das Feld zu Ende und Jean stand plötzlich im Licht. Geblendet schloss er die Augen. Seine trockenen Lippen öffneten sich und krächzten: „Abby.“
    Er hörte das Geräusch sich hastig nähernder Schritte. Voller Freude darüber, dass er Abby gefunden hatte, ging er darauf zu.
    Eine männliche Stimme fluchte, dann jagte ein feuriger Schmerz durch seinen Unterleib. Jean knickte in den Knie ein und sank zu Boden. Einen Moment lang hielt er sich aufrecht, dann krachte der Gewehrkolben in sein Genick und löschte
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