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Traumprinzen und Wetterfrösche: Ein Stephanie-Plum-Roman (German Edition)

Traumprinzen und Wetterfrösche: Ein Stephanie-Plum-Roman (German Edition)

Titel: Traumprinzen und Wetterfrösche: Ein Stephanie-Plum-Roman (German Edition)
Autoren: Janet Evanovich
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Jugendliche haben aufeinander geschossen.«
    »Nein. Was ist in Munchs Haus passiert?«
    »Ein Streifenpolizist ist der Meldung nachgegangen. Er hat durch die Fenster geschaut und an den Türen gerüttelt und war auf dem Rückweg zu seinem Wagen, als ihm ein Schwarm Geier auf einem weißen Cadillac Baujahr 91 auffiel. Der Wagen stand vor dem Nachbarhaus von Munch. Langer Rede kurzer Sinn: In dem Kofferraum lag eine Leiche.«
    »Und?«
    »Ein noch nicht identifizierter Mann. Nicht Munch. Keine Einschusslöcher oder Stichwunden. Bucky Burlew hat den Fall übernommen, und da der Kopf der Leiche in die falsche Richtung zeigt, geht Bucky von einem Genickbruch aus. Eigentlich würde ich gar nichts davon wissen, aber ich wollte mich eigentlich mit Bucky bei Pino’s zum Mittagessen treffen. Dort gab es heute Sandwiches mit Hackfleischbällchen zum halben Preis.«
    »Hast du trotzdem ein Sandwich abbekommen?«
    »Ja. Ich bin mit Joe Zelock dorthin gegangen. Er ist gerade mit dieser Gruppe von Nackttänzern in der Stadt. Er ist ihr Alibi-Hetero.«
    Zelock war früher Polizist in Trenton gewesen. Nachdem er die Karriereleiter hochgeklettert war, ging er in die Politik. Doch dann kam heraus, dass er in einem Porno mitgespielt hatte, und er konnte einpacken. Irgendwie schaffte er es in eine dieser Talentshows im Fernsehen. Er gewann zwar nicht, aber sein Auftritt verhalf ihm zu einem Vertrag bei einer Tanztruppe, die im Stil der Chippendales auf Tournee war. Wie man hört, verdient er dabei nicht schlecht. Einige Geldscheine werden wohl an recht merkwürdige Körperstellen gesteckt, aber mit ein wenig Desinfektionsspray sind sie sicher nicht weniger wert als alle anderen.
    Ich legte auf und erzählte Diesel von dem Toten.
    »Hat Morelli erwähnt, ob an dem Opfer irgendetwas ungewöhnlich war?«
    »Was zum Beispiel?«
    »Ich kenne Wulfs Masche. Er bricht seinen Opfern mit Vorliebe das Genick. Eine saubere Sache, bei der kein Blut auf seiner Kleidung landet. Er verwendet eine alte chinesische Methode, die nur wenige Menschen beherrschen. Tatsächlich heißt es, man müsse dafür mit der Drachenklaue geboren sein.«
    »Was ist eine Drachenklaue?«
    »Wulf kann Energie in seine Hände leiten und damit Brandwunden verursachen. Wenn er seine Hände zum Töten benützt, brennt sich sein Fingerabdruck in den Nacken des Opfers ein.«
    Ich spürte, wie das Blut aus meinem Gehirn wich. Vor meinen Augen breiteten sich Spinnweben aus, und in meinem Kopf dröhnten Glocken.
    Diesel streckte den Arm aus und legte mir die Hand auf den Nacken. »Tief atmen«, befahl er.
    Seine Hand war warm, und die Wärme strahlte bis in meine Fingerspitzen und meine Zehen und durchzog auch alle Stellen dazwischen.
    »Alles in Ordnung?«, erkundigte er sich. »Du bist plötzlich ganz blass geworden, und ich habe gespürt, dass dein Blutdruck in den Keller gegangen ist.«
    »Das war zu viel Information. Über diese Drachenklaue hätte ich nichts zu wissen brauchen.«
    Diesel grinste breit. »Armes kleines Mädchen.«
    »Das fasse ich als Kompliment auf.«
    »Ich muss eine Runde schlafen«, erklärte Diesel. »Man hat mich gestern von Moskau hierhergebracht, und jetzt bin ich geschafft.«
    »Wo soll ich dich absetzen?«
    »Bring mich nach Hause.«
    »Du hast ein Zuhause?«
    »Bring mich zu dir nach Hause. Ich werde bei dir wohnen.«
    »Oh, nein. Nein, nein, nein.«
    »Gib’s auf«, riet mir Diesel. »Du kannst mich nicht rauswerfen.«
    »Du wirst nicht in meiner Wohnung übernachten. Wo willst du dort schlafen?«
    »Bei dir natürlich.«
    »Niemals. Auf keinen Fall. Das kannst du vergessen.«
    »Du wirst dich schon daran gewöhnen. Außerdem will ich dein Bett, nicht deinen Körper.«
    »Wirklich?«
    »Nein. Das war eine dicke Lüge.«
    »Raus mit dir.«
    »Schätzchen, mich aus dem Wagen zu werfen wird nichts ändern.«
    Ich streckte den Arm aus. »Raus!«
    Diesel hievte sich aus dem Jeep. »Soll ich den Affen mitnehmen?«
    »Ja.«
    Carl hopste vom Rücksitz auf Diesels Schulter. Ich befürchtete, dass beide in meiner Wohnung auf mich warten würden, wenn ich am Abend nach Hause kam, doch zumindest würde ich sie nicht hinfahren müssen. Ein schwacher Trost, aber mehr war im Augenblick nicht drin. Ich fuhr los. Im Rückspiegel sah ich, wie Carl den Mittelfinger in die Luft streckte.
    An der nächsten Ecke stieß ich ein Seufzen aus. Ich brachte es nicht fertig. Ich konnte Carl nicht im Stich lassen. Rasch wendete ich, um den kleinen Kerl zurückzuholen, aber
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