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Traummann mit Vergangenheit

Traummann mit Vergangenheit

Titel: Traummann mit Vergangenheit
Autoren: SUSAN MALLERY
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Lieblingsfriseurin Hallo sagen“, erklärte Stephen. „Ich würde nämlich gern mit Ihnen sprechen, bevor Sie gehen.“
    Sie verspürte ein starkes Verlangen, ihm zu erklären, dass es ihr egal war, was er wollte. Aber sie wollte nicht wie ein launisches Kind klingen. Also zuckte sie zustimmend mit den Schultern und bemerkte kaum, wie er den Raum verließ.
    „Warum mögen Sie Dr. Stephen nicht?“, fragte Mrs. Bailey, als Nora ihr ein Handtuch um den Kopf wickelte und ihr beim Aufsetzen half. „Er ist sehr nett. Außerdem sieht er richtig fesch aus.“
    Nora zog die Nase kraus. „Er ist bestimmt ganz toll. Aber ich habe kein Interesse.“
    „Nora, Sie können sich nicht für immer vor den Männern verstecken.“
    „Warum nicht?“ Bis jetzt hatte das doch sehr gut funktioniert. Abgesehen von diesen verdammten erotischen Träumen.
    „Weil Sie eine schöne junge Frau sind, die heiraten und eine Familie gründen sollte.“
    Bei den Worten der alten Dame schlich sich ein leiser Schmerz in Noras Herz. „Ich hätte nichts gegen Kinder einzuwenden“, gab sie ehrlicherweise zu. „Im Gegenteil. Aber ich habe was gegen Ehemänner.“
    „Männer sind gar nicht so schlimm.“
    „Eine Allergie gegen Meeresfrüchte auch nicht. Trotzdem kann ich drauf verzichten.“
    Mrs. Bailey kicherte. „Nora Darby, Sie sind eine Kratzbürste. Aber merken Sie sich meine Worte. Eines Tages lernen Sie einen Mann kennen, der Sie vom Hocker reißt. Sie werden Ihr Herz an ihn verlieren. Und was dann?“
    „Dann renne ich um mein Leben.“
    „Nein. Dann werden Sie sehr glücklich sein.“
    Als es leise an die Tür klopfte, schaute Stephen auf. Er saß gerade in dem Raum, den er behelfsmäßig als Sprechzimmer benutzte, wenn er zum Lone Star Retirement Village hinausgerufen wurde.
    Nora Darby war die attraktivste Frau, die er jemals gesehen hatte – jedenfalls von Angesicht zu Angesicht. An diesem Tag trug sie ihr dunkles, lockiges Haar hoch auf dem Kopf zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Die Locken fielen bis zu ihrem Nacken hinunter, wo sie die leicht gebräunte Haut kitzelten. Die Temperatur war auf über 25 Grad Celsius gestiegen. Für den texanischen Frühling war das nicht ungewöhnlich. Wegen der Hitze – oder einfach nur um ihn zu quälen – hatte Nora ein knappes, kurzärmeliges weißes Hemd angezogen. Es hatte unglaublich verführerische, winzige Knöpfe, die an ihrem Busen begannen und bis zum Saum des Hemdes an ihrer Taille hinunterreichten. Ihr niedrig sitzender Jeansrock ließ in der Mitte ungefähr sieben Zentimeter Haut unbedeckt. Lange, gebräunte Beine verschwanden in abgetragenen Cowboystiefeln.
    „Was wollen Sie?“, fragte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. Die Geste ließ ihr Hemd ein Stück weiter nach oben rutschen und entblößte ihren Bauch nur noch mehr.
    Ihr Körper ist einfach perfekt, dachte er. Und sein eigener Körper? Der wurde überraschenderweise ganz heiß. Er hatte schon so lange keine Frau mehr begehrt, dass er angenommen hatte, in ihm wäre etwas abgestorben … oder zumindest erfroren. Anscheinend hatte aber nur der richtige Ansporn gefehlt, um ihn wieder zum Leben zu erwecken.
    „Ich fühle mich geehrt, wenn Sie mir freundlicherweise ein paar Minuten Ihrer kostbaren Zeit schenken könnten“, formulierte er überhöflich. „Ich würde nämlich gern mit Ihnen über die Frauen sprechen, um die Sie sich hier kümmern.“
    „Was ist mit den Frauen, um die ich mich kümmere?“, fragte Nora. „Sie finden das wohl ziemlich albern … oder halten es für Zeitverschwendung. Wahrscheinlich finden Sie, dass das ja bloß alte Frauen sind und es nicht wichtig ist, ob jemand ihnen das Haar frisiert und ihre Nägel manikürt.“ Aus ihren Augen schossen Blitze. Ihre vollen Lippen kräuselten sich voller Verachtung.
    „Ich habe vielleicht kein Examen in Medizin, Dr. Remington. Aber ich kenne die Menschen“, fuhr sie fort. „Vor allem die Frauen. Es ist mir egal, ob sie zehn sind oder 100. Ihr Aussehen ist ihnen wichtig. Wenn sie sich hübsch fühlen können, spüren sie, dass sie lebendig sind. Dann spüren sie sich selbst. Auf eine positive Art und Weise, ganz ohne Schmerz und Krankheit. Es geht hier nämlich nicht nur um Lockenwickler und Nagellack.“
    Während sie sprach, hatte sich ihre Atmung beschleunigt. Ihre Brüste hoben und senkten sich so aufreizend, dass es Stephen etwas schwerfiel, sich auf ihre Worte zu konzentrieren. Aber auch nur etwas.
    „Hören Sie doch mal auf,
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