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Traummann mit Vergangenheit

Traummann mit Vergangenheit

Titel: Traummann mit Vergangenheit
Autoren: SUSAN MALLERY
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Gesprächs aus Versehen enthüllen könnte, wie es in ihrem Kopf aussah. Sie schaute sich in dem geräumigen Wohnzimmer um und bemerkte Shane, Katies Sohn, der mit seinem Gameboy auf einem Stuhl am Fenster saß und ein Videospiel spielte.
    Sie ging zu ihm hinüber. Als sie näher kam, sah der blonde blauäugige Junge zu ihr auf. Die kleinen Gläser seiner Brille ruhten auf halber Höhe seines Nasenrückens. Er schob sie mit einer automatischen Geste wieder hoch, dann hielt er ihr das Spiel hin.
    „Retten wir das Universum?“, fragte sie, als sie das Gerät entgegennahm und sich neben ihm auf den Boden fallen ließ.
    „Ja. Aber ich hab einen richtig hohen Punktestand.“
    Nora war vielleicht zwiegespalten, was die Beziehung ihres Bruders zu Katie Fitzgerald anging. Aber bei Katies wunderbarem Sohn war sie sich völlig sicher: Nora war von Shane begeistert.
    Während die anderen Erwachsenen den Wiederaufbau nach dem Tornado durchdiskutierten, legte Nora den Arm um Shane und ließ ihren Blick durch den Raum gleiten. Sie erinnerte sich gut an die Zeit, in der die Möbel in diesem Haus schäbig gewesen waren und Hattie jeden Penny zweimal umgedreht hatte. In den vergangenen Jahren hatte sich das allerdings geändert: Sowohl Jacks fantastisches Management der Ranch als auch der Ölfund auf ihrem Grundstück sorgten dafür, dass die Familie Darby jetzt wusste, was es bedeutete, wohlhabend zu sein. Zum allerersten Mal.
    Ihr Bruder warf Katie einen verschwörerischen Blick zu. Dann stand er auf und verließ den Raum. Da ist doch etwas im Busch, überlegte Nora und fragte sich, welche Geheimnisse Katie und Jack wohl hatten.
    Eine ganze Menge, wurde ihr nur wenige Minuten später klar, als Jack mit einer gekühlten Flasche Champagner und einer kleineren Flasche Apfelschorle wiederkam. Hattie zauberte ein Tablett mit einem halben Dutzend Sektgläsern hervor.
    „Wir haben eine Ankündigung zu machen“, sagte Jack und streckte seine Hand nach Katie aus. Dann zog er sie auf die Füße. Er legte den Arm um sie und schaute ihr liebevoll in die großen blauen Augen.
    Shane drehte sich mit einem Grinsen zu Nora um. Er konnte vor Freude gar nicht stillsitzen. „Sie wollen heiraten“, sagte er in einem ganz und gar nicht leisen Flüsterton.
    Alle Erwachsenen lachten herzlich – mit Ausnahme von Nora. Es lag nicht daran, dass sie unglücklich war … nicht unbedingt … sie war sich vielmehr nicht sicher, wie sie sich fühlte.
    „Das ist richtig“, bestätigte Jack. „Katie will mir die Ehre erweisen, meine Frau zu werden. Und Shane wird mein Sohn sein.“
    Der Junge stieß sich von Nora ab und rannte an Jacks Seite. Nora beobachtete, wie ihr Bruder Shane hochhob und ihn fest an sich drückte.
    Sie starrte ihren Bruder und seine Verlobte an, die einander liebevoll in die Augen blickten. Verheiratet? Mit einer Fitzgerald? Das war doch wohl nicht Jacks Ernst! Nora seufzte. Natürlich war das sein Ernst. Sie hatte ja gesehen, wie die beiden sich anschauten. Katie und Jack waren unendlich glücklich miteinander. Sie wären verrückt, die Gelegenheit nicht beim Schopfe zu packen.
    Nora erhob sich mühsam und nahm den Champagner, den Hattie ihr anbot. Dann hob sie ihr Glas, als Stephen dem glücklichen Pärchen zuprostete. Die Flüssigkeit bitzelte auf ihrer Zunge, aber Nora konnte sie nicht richtig schmecken.
    „Alles in Ordnung bei Ihnen?“, fragte Stephen und stellte sich neben sie. „Sie sehen ziemlich schockiert aus.“
    „Mir geht’s gut“, sagte sie langsam. „Ich bin überrascht. Aber das müsste ich wohl gar nicht sein. Katie wohnt jetzt seit ein paar Wochen auf der Ranch. Und es ist offensichtlicht, dass den beiden viel aneinander liegt.“
    „Dann macht es Ihnen also nichts aus, dass Ihr Bruder heiratet?“
    „Ich bin doch keine Xanthippe“, erklärte sie. „Ich will, dass Jack glücklich ist. Das hat er verdient. Katie ist sehr nett. Ich weiß, dass sie ihm guttut. Und Shane ist ein Schatz.“
    „Aber sie ist eine Fitzgerald.“
    „Wir können nicht alle perfekt sein.“
    Das brachte Stephen zum Lächeln. Ihr wurde klar, dass er nur ein wenig näher zu kommen brauchte, um ihre bloßen Arme zu berühren und sie vielleicht sogar zu küssen. Ihr Atem stockte, als sie sich vorstellte, wie es sein würde, seine Haut in Wirklichkeit zu spüren – nicht nur in ihren Träumen.
    Ihr Mund wurde ganz trocken bei dem bloßen Gedanken. Ihre Beine zitterten leicht. Ein warmes Gefühl durchströmte von der Magengegend aus
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