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Traummann mit Vergangenheit

Traummann mit Vergangenheit

Titel: Traummann mit Vergangenheit
Autoren: SUSAN MALLERY
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das Gefühl, es wäre eine Strafe für meine Selbstsüchtigkeit. Ich hatte Angst davor, das alles noch einmal durchzumachen.“
    Stephen schluckte. „Auf die Gefahr hin, dir zu zeigen, dass auch ich meine dunklen Seiten habe: Wir hatten schon Eheprobleme, lange bevor Courtney schwanger wurde. Aber ihr Widerstand dagegen, unser Kind zu bekommen, hat alle verbliebenen Gefühle erstickt. Wenn sie überlebt hätte, wären wir nicht mehr lange zusammengeblieben.“
    Seine Worte waren wie Balsam für Nora. Später würde sie die Einzelheiten herausfinden. Aber im Moment reichte es völlig zu wissen, dass sie nicht mit der Vollkommenheit in Person würde wetteifern müssen.
    „Ich hatte das Gefühl, schuld an allem zu sein, was schiefgegangen ist“, fuhr er fort. „Sie und das Baby waren tot. Also habe ich mich selbst bestraft, indem ich geschworen habe, niemals wieder jemanden zu lieben. Ziemlich blöd, oder?“
    Nora lächelte. „Wie Mrs. Gelson schon gesagt hat – du bist ein Mann. Du kannst nichts dafür.“
    Er lächelte ebenfalls. Ein zuversichtliches Lächeln, das ihr Liebe und eine wunderbare Zukunft versprach. „Verzeih mir, dass ich so war, wie ich war. Selbstsüchtig und blind. Du bist die fantastischste Frau, die ich jemals kennengelernt habe. Ohne dich wäre ich verloren. Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als mit dir verheiratet zu sein und mit dir Kinder zu haben. Ich liebe dich von ganzem Herzen. Und ich werde alles tun, wenn du mir nur noch eine Chance gibst. Ich will, dass wir verheiratet bleiben, weil wir uns lieben. Genau deswegen. Bitte sag mir, dass es nicht zu spät ist.“
    Freude erfüllte ihr Herz. Aber sie gab dem Impuls, ihre Arme um seinen Hals zu schlingen, nicht nach. Stattdessen holte sie tief Luft, um ihm gegenüber genauso ehrlich zu sein wie er.
    „Ich liebe dich“, sagte sie. „Schon lange. Aber ehe wir eine gegenseitige Verpflichtung eingehen, müssen wir dafür sorgen, dass wir uns wirklich verstehen.“ Sie zögerte. „Du musst nicht in Lone Star Canyon bleiben, wenn du das nicht willst. Ich will hier nicht weg. Trotzdem würde ich weggehen, weil ich möchte, dass du glücklich bist. Aber du musst verstehen, dass ich so bin, wie ich bin. Ich werde immer eine Friseurin sein. Ich werde nicht aufs College gehen und irgendeinen tollen Abschluss machen.“
    Stephen hob sie hoch und wirbelte sie in dem kleinen Raum herum. „Ich will nicht, dass du dich auch nur ein bisschen änderst.“ Er ließ sie herunter und küsste sie. „Ich liebe dich. Weil du eine Friseurin bist. Und weil du so wunderbar großzügig bist. Weil du mehr Zierkissen in deinem Haus hast, als ich je irgendwo gesehen habe. Weil du die klügste, frechste Frau bist, die mir im ganzen Leben begegnet ist. Bleib bei mir. Liebe mich. Sei meine Frau.“
    Plötzlich lachte Nora und weinte und drückte ihn an sich. „Ja“, sagte sie. „Ja, ja, ja, ja!“ Immer wieder. Als sie verstummte, sahen sie sich tief in die Augen.
    Erst in diesem Augenblick hörte Nora ein leises Schniefen. Sie drehte sich zur Seite, sodass sie den Durchgang zum Hauptbereich des Salons im Blick hatte. Alle Angestellten und Kundinnen standen da. Die meisten von ihnen weinten und lächelten gleichzeitig.
    Mrs. Gelson winkte mit einem Spitzentaschentuch. „Dass ich das noch miterleben darf!“, seufzte sie. „Dass ein Mann die Herausforderung annimmt, unsere Nora zu erobern. Und dabei auch noch erfolgreich ist!“

EPILOG
    Genau neun Monate nach dem Zwischenfall mit dem gerissenen Kondom brachte Nora Darby Remington ein kerngesundes Mädchen zur Welt. Ihre Tochter wog drei Kilo und ein paar Gramm, war 50,8 Zentimeter groß, und sogar die Hebamme musste zugeben, dass es ein außergewöhnlich schönes Baby war.
    In dieser Nacht schaute Stephen zu dem kalten, klaren Januarhimmel empor und betrachtete die funkelnden Sterne. Ein Gefühl der Zufriedenheit erfüllte ihn, wie er es noch nie zuvor gespürt hatte. Seine Frau und seine Tochter schliefen friedlich. Morgen würden sie alle zusammen in ihr neues Zuhause fahren und ihr Leben als Familie anfangen.
    Er wusste, dass er sehr viel Glück gehabt hatte, eine zweite Chance für die Liebe zu bekommen. Vor allem mit einer Frau wie Nora. Sie kannte ihn inzwischen so gut, wie er sich selbst kannte … manchmal sogar noch besser.
    Sie hatten einen Baum im Hintergarten gepflanzt. Im Moment war er noch nicht besonders groß. Aber mit der Zeit würde er zum Himmel emporwachsen. Auf einer kleinen
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