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Traummann mit Vergangenheit

Traummann mit Vergangenheit

Titel: Traummann mit Vergangenheit
Autoren: SUSAN MALLERY
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sie mit niemand anders zusammen sein. Kein anderer Mann hatte sich jemals die Mühe gemacht, hinter ihre kratzbürstige Fassade zu schauen.
    Nora sprühte Haarspray auf Debbie Watsons neue Frisur. Dann lächelte sie ihr im Spiegel zu. „Alles fertig.“
    „Danke, Nora. Sie sind so begabt.“ Aber Debbie, mit Mitte dreißig Mutter von vier Kindern, blieb in ihrem Stuhl sitzen und fragte: „Was ist los?“
    „Mit mir? Gar nichts.“
    Debbie sah nicht so aus, als ob diese Antwort sie überzeugte. „Ich könnte schwören, ich hätte gerade Tränen in Ihren Augen gesehen.“
    „Mir geht’s gut“, log Nora.
    Die Ladentür öffnete sich mit einem Klingeln. Automatisch blickte sie auf. Ihr ganzer Körper versteifte sich, als sie Stephen dort stehen sah.
    Sie hätte nicht gedacht, dass er ihr folgen würde, um ihr Gespräch fortzusetzen. Wusste er nicht, dass es nichts mehr zu sagen gab? Sie öffnete den Mund, um ihm zu erklären, dass sie beschäftigt war. Aber etwas an seinem Gesichtsausdruck ließ sie stutzen. Er wirkte benommen, aber auch entschlossen. Und seine Augen strahlten wie noch nie zuvor. Ihr Herz klopfte schneller.
    Er sah sich um, bemerkte sie und ging geradewegs auf sie zu.
    „Bleib, wo du bist!“, sagte sie. Sie nahm eine Schere in die Hand und hielt sie wie eine Waffe in die Höhe. „Ich habe keine Angst davor, die hier einzusetzen.“
    Zu ihrer Überraschung lächelte er nur. „Ich weiß. Du hast vor gar nichts Angst, oder? Ich bin derjenige, der Angst hat. Obwohl mir das gerade erst klar geworden ist.“
    Er blieb neben Debbies Stuhl stehen. Dabei schien er weder die Frau, noch den Rest des interessierten Publikums im Frisiersalon zu bemerken.
    „Ich war mir über vieles nicht im Klaren“, fuhr er fort. „Ich war ein Idiot, und das tut mir leid.“
    „Süßer, Sie sind ein Mann. Sie können gar nicht anders“, meldete sich Mrs. Gelson von ihrem Platz bei den Trockenhauben zu Wort.
    Stephen ignorierte sie. „Ich muss mit dir reden“, sagte er, nahm Noras Hand und zog sie in den hinteren Teil des Geschäfts.
    Wenn sie Schuhe mit Absätzen getragen hätte, hätte sie diese jetzt in den Boden gestemmt. „Stephen, ich kann nicht. Ich habe Kundinnen.“
    „Die können warten. Das hier nicht.“
    Er zog sie in den Bereich für die Haarwäsche, einen kleinen Nebenraum.
    Sie legte die Schere auf die Arbeitsplatte und verschränkte die Arme vor der Brust. „Was willst du?“
    Anstelle einer Antwort zog er sie an sich und küsste sie. Wenn sie gewusst hätte, was er vorhatte, dann hätte sie vielleicht die Stärke gefunden, sich zu wehren. Stattdessen schmolz sie in seinen Armen dahin. Sie genoss den Geruch und den Geschmack des Mannes, den sie für den Rest ihres Lebens lieben würde. Leidenschaft, Liebe und Schmerz brannten in ihrem Herzen. Sie hatte es ernst gemeint, als sie Stephen gesagt hatte, dass sie die Scheidung wollte. Aber sie hatte gelogen, als sie gesagt hatte, dass sie sich jemand anders suchen wollte. Sie wusste, dass sie ein Leben lang brauchen würde, um über ihn hinwegzukommen.
    „Hör auf“, flüsterte Nora und schob ihn von sich weg.
    „Du willst nicht, dass ich aufhöre“, sagte er. „Du willst, dass ich bei dir bleibe und dich für den Rest deines Lebens liebe.“
    Ihr stockte der Atem. Sie starrte ihn an. Sah das Funkeln in seinen haselnussbraunen Augen. Er lächelte.
    „Ich liebe dich“, sagte er schlicht. „Schon lange. Ich habe nur die Symptome nicht erkannt, weil ich mich mit meiner Vergangenheit nicht auseinandersetzen wollte. Es war einfacher, mir vorzumachen, dass es mir nur um Freundschaft und Leidenschaft geht. Aber ich habe mich getäuscht.“
    Er legte seine Hände auf ihre Schultern und drückte sie. „Ich will nicht zurück nach Boston gehen. Es ist mir egal, was die mir für einen Job anbieten. Ich will hier leben. In Lone Star Canyon. Mit dir, Nora. Nur mit dir. Ich will, dass wir hier unsere Familie gründen. Ich will hier alt werden.“
    Sie wünschte, sie könnte ihm glauben, aber innerlich war sie ganz zerrissen. Sie musterte sein Gesicht. Ihre Finger folgten ihrem Blick, als sie seine Wangen, seine Nase, seinen Mund berührte.
    „Was ist mit Courtney?“, zwang sie sich zu fragen.
    Traurig sah er sie an. „Sie wollte nie schwanger werden. Jedenfalls nicht zu dem Zeitpunkt, als sie gerade ihre Dozentenstelle bekommen hatte. Sie wollte abtreiben. Aber ich habe sie überzeugt, es nicht zu tun. Als ich sie und das Baby verloren habe, hatte ich
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