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Traummann in Klischee - ein heiterer Frauenroman

Traummann in Klischee - ein heiterer Frauenroman

Titel: Traummann in Klischee - ein heiterer Frauenroman
Autoren: Maggy Sehl
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daraufhin ein. So kann er uns mit seiner Anwesenheit beglücken und gleichzeitig, seinem fürsorglichen Naturell entsprechend, noch kurz bei Oma vorbeischauen.“
    „Aha!“
    „Aha?“
    „Ja! Geht klar. Wird erledigt.“
    „Ist mit Ihnen alles in Ordnung, Antonia? Ich dachte, Sie würden vor Freude in die Luft springen.“
    „Mir geht es hervorragend, danke der Nachfrage, und da ich keine Trampolinartistin bin, überlasse ich das Hüpfen lieber anderen“, du Seelengrobian fügte ich in Gedanken hinzu.
    Ich würde Christoph wiedersehen. Ja und?
     
    Ich fuhr mit Konrad, der auf dem Rücksitz des Fahrrads saß, strampelnd zum Einkaufen. Der Himmel schien die Erde küssen zu wollen, denn tiefe, dunkle Wolken zogen vom Meer über das Land. Die Schwüle wirkte erdrückend. Wir zwei mussten uns beeilen, um nicht nass zu werden. Den Lebensmittelladen in Prerow erreichten wir unbeschadet nach ein paar Kilometern über Land, doch die ersten Tropfen fielen bereits auf die ausgedörrten Äcker. Salat und Gemüse, Pasta und Obst, Rotwein zum Nachtisch. Mir fiel kulinarisch so gar nichts ein. Ein Eis für Konrad und dann nichts wie weg, bevor das große Gewitter über uns hereinbrach. Bereits im Einkaufsmarkt konnte ich das nahende Donnergrollen hören. Das Licht verdunkelte sich, und die Kunden drängten die Angestellten, sich mit dem Abkassieren zu sputen. Schließlich war in den Nachrichten ja vor einem großen Sommergewitter mit orkanartigen Ausmaßen im Küstenbereich gewarnt worden, wie ich just erfuhr. Diese Neuigkeit aus dem Radio war offensichtlich durch meine Ohren hindurchgerauscht. Kein Wunder, wenn im Kopf alles so sinnentleert ist und genug Platz zum Durchzug vorhanden. Hätte ich dies auch nur geahnt, wäre ich mit dem Pkw gefahren.
    Ich legte Konrad meine Jacke über, die würde ihn vor den immer größer werdenden Regentropfen schützen. Aber das interessierte den kleinen Wicht so gar nicht. Er war in sein Eis vertieft, welches bereits als kleines Rinnsal über seine Hand lief. Konrad schleckte konzentriert und ließ sich durch nichts und niemanden aus der Ruhe bringen. Schon gar nicht von ein paar Tropfen Regen.
    Ich beeilte mich, schließlich wollten wir nicht nass werden. Also schwang ich mich aufs Fahrrad, je einen Einkaufsbeutel links und rechts der Lenkstange, und ab ging die Fahrt, hinaus aus der Ortschaft. Doch anstatt auf der Hauptstraße zu bleiben, bog ich auf einen Feldweg ein, in der trübsinnigen Absicht, eine Abkürzung zu nehmen. Der Regen begann zu regnen.
    Erst schleichend, dann immer kräftiger, wilder, mit peitschenden Tropfen. Doch damit nicht genug, das Gewitter wurde von einem kräftigen Wind begleitet, der sich ein wenig rabiat gegen mein Fahrrad auflehnte. Da sich ihm auf Grund des Flachlandes und nicht vorhandenen Buschwerks so gar nichts entgegenstellte, tat er dies sogar ein wenig aggressiv. Rums machte es, das Gewitter über uns wollte endlich los toben. Blitze zuckten. Gott sei Dank gab es hier nur Felder, flaches Land, Ebene. Dicke Pfützen sammelten sich auf den Äckern und Wiesen und dem Fahrradpfad.
    „Geht es dir gut, Konrad?“, fragte ich den tapferen kleinen Kerl hinter mir.
    „Mein Eis is alle!“
    „Das tut mir leid.“
    „Hm, es regnet ganz sön dolle, meine Beine sind son nass!“
    „Du, ich habe auch das Gefühl, als stände ich samt Kleid in der Ostsee!“
    „Kannst du noch was sehen? Is nis! Der blöde Helm rutst immer vor meine Augen.“
    „Du, wir sind bald da, Murkel. Vielleicht singst du uns ein kleines Lied?“, fragte ich, während ich wie ein Hamster im Laufrad strampelte.
    „Es regnet, es regnet, die Erde wird nass. Da freut sis der Gärtner und pieselt ins Gras.“
    „Woher kennst du denn den Text?“, rief ich und drehte mich nach hinten um, um gegen den beginnenden Sturm anzureden. Doch das Einzige, was ich noch wahrnahm, war ein:
    „ Von Nathan.“
     
    Denn,…ich wurde unerwartet über den Lenker geschleudert, mein Rad war ein bockiges Pferd geworden. Mit einem Salto landete ich krachend auf dem Boden. Zuerst mit dem Kopf, dann offensichtlich mit dem Rest.
     
    Als ich zu mir kam, rief ein kleines Stimmchen
    „Toni!“
    Konrad lag auf der Erde, noch festgeschnallt im Sitz, das Bein eingeklemmt. Ich selber verspürte einen ungemeinen Schmerz im Fußgelenk, hatte Schürfwunden an den Knien und Schrammen an den Armen, trotz der Tatsache, dass ich glaubte, mich mit einer Art Hechtsprung abgerollt zu haben.
    Zwei Jahre Kampfsport-AG während
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