Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Traumjob - Liebe inclusive

Traumjob - Liebe inclusive

Titel: Traumjob - Liebe inclusive
Autoren: Marina Schuster
Vom Netzwerk:
wenn ihr Schwindel aufflog.
»Mr. Webber?«
Sie zuckte zusammen. »Was?«
»Ich sagte gerade, dass wir so schnell wie möglich Verstärkung für unsere IT-Abteilung suchen, und da Sie über erstklassige Qualifikationen verfügen, würden wir Sie gleich ab Montag einstellen«, wiederholte der Mann ihr gegenüber geduldig.
Ungläubig starrte sie ihn an, glaubte zuerst, sich verhört zu haben.
»Natürlich nur, wenn Sie möchten«, fügte er hinzu und Sam nickte hastig.
»Ja, sicher möchte ich«, erklärte sie erfreut und ihre Stimme rutschte unversehens ein paar Tonlagen nach oben. Sie räusperte sich und ergänzte etwas tiefer: »Vielen Dank.«
Plötzlich kam ihr die ganze Situation absolut unwirklich vor, als würde sie sich in einem verworrenen Traum befinden, aus dem sie jeden Augenblick unsanft erwachen würde. Wie in Trance unterschrieb sie die Dokumente, die der Personalchef ihr jetzt vorlegte und es gelang ihr trotz der Watte in ihrem Kopf, anstelle ihres eigenen Namens schwungvoll »Samuel Webber« zu Papier zu bringen.
Wenige Minuten später stakste sie mit einer Kopie des Arbeitsvertrags in ihren Händen nach draußen. Zitternd lehnte sie sich gegen die Wand im Flur.
Sekundenlang stieg Freude in ihr auf, doch dieses Gefühl wich sofort der bangen Frage, wie lange es wohl dauern würde, bis ihr Täuschungsmanöver aufflog.
     

Kapitel 2
    A ls Sam nach Hause kam, stürzte ihr Janet bereits an der Tür entgegen.
»Und, wie ist es gelaufen?«, fragte sie aufgeregt.
Schweigend holte Sam den Arbeitsvertrag aus der Tasche und hielt ihn der Freundin unter die Nase.
»Ich wusste es doch«, rief Janet begeistert aus und wirbelte Sam ein paar Mal im Kreis herum. »Ich war so sicher, dass es klappt.«
»Ja«, murmelte Sam einsilbig und ließ sich auf die Couch fallen.
»Jetzt mach doch nicht so ein Gesicht, freust du dich denn gar nicht?«
»Doch schon, aber mir ist trotzdem nicht wohl in meiner Haut«, erklärte Sam, »Es ist sicher nur eine Frage der Zeit, bis ich auffliege, und ich möchte nicht wissen, was mir in dem Fall blüht.«
»Unsinn, du wirst sie mit deinen Fähigkeiten alle überzeugen, und dann wird kein Hahn mehr danach krähen, ob du Männchen oder Weibchen bist«, prophezeite Janet im Brustton der Überzeugung. »Und bis zum Montag sind ja noch ein paar Tage, wir haben also noch genug Zeit, um ein wenig zu üben.«
Sie verschwand in der Küche und kam mit einer Flasche Sekt und zwei Gläsern zurück.
»Und jetzt lass uns ein bisschen feiern, das haben wir uns redlich verdient.«
»Na gut, aber erst will ich das Zeug hier los werden, bevor Sam nach Hause kommt und mich damit sieht.«
Rasch ging Samantha in ihr Zimmer, nahm die Perücke ab, zog sich Samuels Hemd und Jeans aus und entfernte den Verband um ihren Oberkörper. Sie schlüpfte in eine bequeme Jogginghose und ein T-Shirt und warf ihre »Requisiten« in die hinterste Ecke ihres Kleiderschranks. Zum ersten Mal, seit sie mit ihrem Bruder zusammenwohnte, war sie froh, dass er ihr das Waschen der Schmutzwäsche überließ; so würde sie Gelegenheit haben, alles wieder sauber in seinen Schrank zurückzulegen, ohne dass ihm etwas auffiel.
»Puh, so fühle ich mich doch viel wohler«, seufzte sie erleichtert, als sie kurz darauf wieder ins Wohnzimmer kam. »Dieser blöde Verband zwängt mich ganz schön ein, in ein paar Wochen werde ich vermutlich keine Brüste mehr haben.«
Janet lachte. »Nur keine Angst, vielleicht lernst du in deinem neuen Job ja einen Mann kennen, der dich auch ohne Brüste unwiderstehlich findet.«
»Ja danke, das würde mir gerade noch fehlen«, erwiderte Samantha trocken, »ich werde alle Hände voll damit zu tun haben, mich auf meine Rolle zu konzentrieren, da habe ich keine Zeit, mir auch noch irgendwelche Kavaliere vom Hals zu halten. Außerdem«, sie grinste schief, »hast du wohl vergessen, dass ich nicht Sam, sondern Sam bin.«
Mit einem lauten Ploppen ließ Janet den Korken von der Flasche springen und kurz darauf stießen sie zusammen an. Kichernd und herumalbernd saßen sie auf der Couch, und nach und nach gelang es Samantha, die ungemütlichen Gedanken an ihren Schwindel in ihren Hinterkopf zu verbannen.
Irgendwann hörten sie das Geklimper von Schlüsseln im Flur, und Sekunden später kam Samuel herein.
»Nanu – Sekt? Gibt es einen besonderen Anlass oder habe ich nur mal wieder einen Geburtstag vergessen?«
»Wir feiern Sams neuen Job«, verkündete Janet freudestrahlend, »komm, setz dich zu uns und trink ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher