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Traumhafte Tage in Sydney

Traumhafte Tage in Sydney

Titel: Traumhafte Tage in Sydney
Autoren: Miranda Lee
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dem Geld, das sie sich mit Änderungsarbeiten verdient habe. Doch der Anwalt sagte nur, dass Letties Mann in den vorangegangenen fünfzehn Jahren die Hypothekenraten bezahlt und keinesfalls die Absicht habe, ihr auch nur einen Cent zu überlassen.
    Rachel erfuhr auch, dass Letties Exmann das Testament anfechten wollte. Der Anwalt teilte ihr mit, ihre Chancen würden nicht gut stehen. Deshalb hatte Rachel sich gegen einen Rechtsstreit entschieden. Und so waren ihr nur ein paar persönliche Gegenstände, ihre Kleider und eine Nähmaschine aus zweiter Hand geblieben.
    Derzeit wohnte sie mit Isabel in deren Haus im Stadtteil Turramurra, das Rachel während der Flitterwochen ihrer Freundin hüten würde. Nach der Rückkehr wollte Isabel bei Rafe einziehen und hatte Rachel angeboten, dauerhaft gegen eine geringe Miete dort wohnen zu bleiben. Doch Rachel wollte sich lieber eine eigene kleine Wohnung nahe dem Stadtzentrum suchen. Insgeheim schüttelte Isabel über diese Entscheidung den Kopf. Aber Rachel war nun einmal sehr stolz.
    Isabel hoffte, Rachel würde eines Tages den richtigen Mann treffen: einen einfühlsamen, charakterstarken Menschen, der ihr all seine Liebe schenken würde. Denn das war es, was Rachel brauchte: einen Mann, der sie liebte – leidenschaftlich, ehrlich und von ganzem Herzen. So, wie Rafe mich liebt, dachte Isabel verträumt. Sie hatte so ein Glück …
    Die arme Rachel, dachte sie dann wehmütig. Ihre beste Freundin tat ihr furchtbar leid.

2. KAPITEL
    Am nächsten Morgen hastete Rachel durch die Straßen des Geschäftsviertels. Sie hatte eine etwas spätere Bahn genommen als normalerweise, weil sie an diesem Morgen länger gebraucht hatte, um sich zurechtzumachen.
    Plötzlich schien ihr die Sonne ins Gesicht und direkt in die Augen. Trotzdem verlangsamte Rachel ihr Tempo nicht. Es würde wieder ein sehr warmer Tag werden – zu warm für ein schwarzes Kostüm mit langärmeliger Jacke. Der Frühling hatte in diesem Jahr in Sydney spät angefangen, doch jetzt schien er mit voller Wucht hereinzubrechen. Der wolkenlose Himmel war strahlend blau.
    Rachel seufzte. Sie würde nicht darum herumkommen, sich neue Outfits für die Arbeit zu kaufen. Warum, um alles in der Welt, hatte sie nur ausschließlich schwarze Kostüme gekauft? Leider würden die Einkäufe warten müssen, bis Isabel in drei Wochen aus den Flitterwochen zurückkam. Rachel konnte sich nämlich nicht erinnern, wo die Geschäfte lagen, in die ihre Freundin sie das letzte Mal geführt hatte und wo genau es die richtigen Sachen gab: vernünftige, dezente Kleidung.
    Bis dahin würde sie also weiterhin Schwarz tragen müssen – und lange Ärmel. Rachel betrachtete flüchtig ihr Spiegelbild in einem Schaufenster und unterdrückte ein Stöhnen. Ihr Haar war noch immer rot, obwohl sie es am Vorabend und am Morgen mehrmals gewaschen hatte. Sie wünschte, sie hätte sich am Vortag eine Brauntönung gekauft. Wenn Isabel nicht schon in die Flitterwochen abgereist wäre, hätte sie ihr eine gehörige Standpauke gehalten. Denn offenbar hatte der Friseur eine dauerhaftere Farbe benutzt, als sie verlangt hatte. Zugegeben, sie hatte am Samstag sehr hübsch ausgesehen. Sie war überrascht gewesen, wie sehr das schicke Kleid, eine aufwendige Frisur und ein erfahrener Kosmetiker sie verändert hatten. Doch zu ihrem normalen Aussehen – ungeschminkt und schlicht gekleidet – wollten die roten Haare einfach nicht passen.
    Rachel hatte sich das Haar heute besonders streng zurückgesteckt und hoffte, das Rot würde dadurch weniger auffallen. Um keinen Preis sollte Justin denken, sie versuche, seine Aufmerksamkeit zu erregen. Denn sie wollte das gute Verhältnis zu Justin nicht gefährden, das von gegenseitigem Respekt geprägt war. Erst in der vergangenen Woche hatte er ihr gesagt, wie froh er sei, dass sie nicht stark parfümiert und mit tiefem Ausschnitt zur Arbeit komme.
    Außer Atem erreichte Rachel das hohe Gebäude, in dem sich die Geschäftsräume des Versicherungsunternehmens befanden. Als sie von der Stelle gehört hatte, war sie davon ausgegangen, dass Justin bei AWI fest angestellt sei. Doch in Wirklichkeit war er ein selbstständiger Finanzberater, den das Unternehmen für zwei Jahre unter Vertrag genommen hatte. Nach dieser Zeit wollte er eine eigene Beratungsfirma gründen, am liebsten außerhalb des Stadtzentrums und in einem Gebäude mit Blick auf die Strände im Norden, wie er Rachel erzählt hatte.
    Während seiner Vertragszeit bei AWI hatte
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