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Traumhafte Tage in Sydney

Traumhafte Tage in Sydney

Titel: Traumhafte Tage in Sydney
Autoren: Miranda Lee
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ehrlich gesagt, ich finde, das Privatleben meines Chefs geht mich auch nichts an.”
    “Aber du hast doch gesagt, er sehe sehr gut aus und sei erst Mitte dreißig. Fühlst du dich denn gar nicht zu ihm hingezogen?”
    “Nein.” Rachel schüttelte energisch den Kopf.
    Isabel betrachtete sie prüfend. “Das glaube ich dir nicht. Vor einiger Zeit hast du noch gesagt, du fühltest dich so einsam, dass du mit jedem schlafen würdest, der dir über den Weg läuft. Und jetzt arbeitest du mit einem äußerst attraktiven jungen Mann zusammen und willst mir weismachen, du würdest nicht darüber nachdenken, wie es wäre, mit ihm ins Bett zu gehen? Ich verstehe ja, dass du nach Letties Tod sehr traurig bist – aber du lebst. Du hattest immer einen Freund, bis Eric dich verlassen hat. Es ist verständlich, dass du keine Männer mehr magst, nach allem, was dieser Schuft dir angetan hat. Aber …”
    “Das stimmt nicht ganz.
Einige
Männer mag ich immer noch”, unterbrach Rachel sie. “Zum Beispiel Rafe”, fügte sie hinzu und lächelte schalkhaft.
    “Alle Frauen mögen Rafe”, stellte Isabel ironisch fest. “Sogar meine Mutter. Aber da der heiß begehrte Rafe mich morgen heiraten wird, kannst du ihn nicht haben – nicht einmal leihweise. Du wirst dir also einen anderen Mann suchen müssen, um deine Gelüste zu befriedigen.”
    “Wie kommst du darauf, dass ich so etwas überhaupt habe?”
    “Etwa nicht?” Ungläubig sah Isabel ihre Freundin an. Immerhin hatte Rachel vier Jahre lang praktisch wie eine Nonne gelebt.
    Doch je länger Isabel darüber nachdachte, umso weniger überraschte es sie. Hätte Rachel tatsächlich Lust auf ein Abenteuer, würde sie sich trotz ihres merkwürdigen Chefs dann und wann ein wenig hübsch machen. Schließlich gab es jede Menge anderer Stellen in Sydney – und attraktive Männer jeden Alters.
    “Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich Sex je wirklich gebraucht habe”, fuhr Rachel nachdenklich fort. “Er gehörte einfach mit dazu, wenn ich verliebt war, und war für mich immer eher ein emotionales als ein körperliches Bedürfnis.”
    “Aber du hast mir auch erzählt, dass es dir Spaß gemacht hat.”
    “Aber mir ging es nicht in erster Linie um Sex. Vielmehr um das Gefühl, geliebt zu werden.”
    Isabel lächelte. “Rachel, man kann auch großartigen Sex mit jemandem haben, in den man nicht verliebt ist.”
    “Du vielleicht. Dass ich nach Letties Tod sagte, ich sei bereit, mit jedem Mann zu schlafen, der mir über den Weg läuft, lag nur an meiner Einsamkeit. Ich würde nie mit irgendeinem Fremden Sex haben wollen. Wenn ich nicht in einen Mann verliebt bin, kann ich nicht mit ihm schlafen. Und seit der Enttäuschung mit Eric zweifele ich daran, dass ich mich je wieder verlieben werde. Er hat mich furchtbar verletzt und enttäuscht.”
    “Eines Tages wird dir bestimmt ein Mann begegnen, der dich so liebt, wie du es verdienst.”
    “Das glaubst du nur, weil du mit Rafe so ein Glück gehabt hast. Noch vor gar nicht so langer Zeit hattest du keine allzu gute Meinung von Männern”, erinnerte Rachel sie.
    “Das stimmt.” Isabel nickte. Früher hatte sie sich zu oft in die falschen Männer verliebt und war schwer enttäuscht worden. Deshalb konnte Isabel Rachels Gefühle gut verstehen. Eric hatte sie einfach fallen lassen, als Rachel ihre Arbeit aufgegeben hatte, um Lettie zu pflegen. Und auch Lettie war nach Ausbruch der Krankheit von ihrem Mann verlassen worden. Kein Wunder also, dass Rachel kein großes Vertrauen zu Männern hatte.
    “Ich bin mit meinem Leben ganz zufrieden – auch ohne Männer”, sagte Rachel. “Die Arbeit macht mir viel Spaß. Es ist interessant und abwechslungsreich, für einen Anlageberater zu arbeiten. Du brauchst dir wirklich keine Sorgen um mich zu machen.”
    Isabel seufzte. Genau das sagte Rachel immer. Sie war sehr tapfer. Als Lettie gestorben war, hatten die beiden Freundinnen gehofft, dass Rachel trotz der Hypotheken zumindest einen kleinen finanziellen Nutzen aus dem Haus ihrer Pflegemutter ziehen könnte. Lettie hatte Rachel in ihrem Testament als alleinige Erbin eingesetzt, nachdem ihr Mann sie verlassen hatte. Nach Letties Tod wollte Rachel das Haus verkaufen und sich eine kleine Wohnung im Stadtzentrum suchen. Doch wie sich herausstellte, gehörte Letties Haus rechtlich leider noch immer ihrem Mann.
    Rachel erklärte dem zuständigen Anwalt, dass sie selbst während der vergangenen viereinhalb Jahre für die Hypothek aufgekommen sei – von
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