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Traue niemals einem Vampir - Scott, D: Traue niemals einem Vampir

Traue niemals einem Vampir - Scott, D: Traue niemals einem Vampir

Titel: Traue niemals einem Vampir - Scott, D: Traue niemals einem Vampir
Autoren: Diana Scott
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Ich spürte, dass ich mich allmählich etwas entspannte. Wie es überhaupt möglich war, ein bisher unbewohntes Haus, so schnell herzurichten, wollte ich in diesem Augenblick gar nicht wissen. Die ganze Situation war sowieso dermaßen verrückt, dass ich daran nicht wirklich einen Gedanken verschwenden wollte.
    „Wie habt ihr das alles in so kurzer Zeit so wunderbar eingerichtet?“ Angela war eindeutig neugieriger als ich.
    Vasco trat an sie heran, streichelte zärtlich ihren Arm … und die Art, wie er sie ansah, sprach Bände. Sie wich nicht zurück, im Gegenteil: Sie schien diese Berührung zu genießen. Ihre Augen glänzten und wenn mich nicht alles täuschte, ging ihr Atem ein wenig schneller als zuvor.
    Das konnte ja heiter werden! Sie hatte sich tatsächlich Hals über Kopf in dieses Wesen der Nacht verliebt. Ich musste unbedingt auf sie aufpassen. Vasco würde ganz sicher probieren, uns beide zu trennen … irgendwie. Und die Nacht war noch lang, verdammt lang!
    Eine Antwort auf Angelas Frage erhielten wir nicht. Stattdessen erklärte uns Vasco, dass alles vorhanden sei, was wir benötigen würden. Angefangen von Nachtkleidung bis hin zu Körperpflegeprodukten. Wir sahen uns verblüfft an, sagten aber kein Wort. Als die Männer Anstalten machten zu gehen, fühlte ich mich endlich ein bisschen wohler. Ein letzter Blick in die Augen von Nicolas signalisierte mir allerdings ganz klar, dass wir keinen Grund hatten, aufzuatmen. Ich konnte nicht wirklich deuten, was er gerade fühlte. Es war wohl eine Mischung aus vielem: Wut, Besitzgier, Hunger und Traurigkeit. Er verwirrte mich – aber das hatte er ja eigentlich bereits von Anfang an getan.
    Ich seufzte erleichtert auf, als Vasco und Nicolas endlich verschwunden waren. Sie hatten kein weiteres Wort mehr gesagt, ehe sie die Türe hinter sich schlossen. Erstaunt stellten wir fest, dass diese nicht verriegelt war. Angela wagte es, für einen Moment den Kopf raus zu strecken. „Sie sind weg – jedenfalls kann ich sie nicht mehr sehen. Die Türe ist offen, wir können uns also frei bewegen.“ Ich musste laut lachen, als sie das sagte. „Schatz, das glaubst du ja wohl selbst nicht. Die Herren Dracula wissen ganz genau, dass wir nirgendwo hingehen können. Sie haben uns im Visier, glaube mir. Wir werden dieses Zimmer, solange es dunkel ist, nicht verlassen. Bitte versprich mir, dass du dich daran hältst. Bitte, Angela!“ Ich sah sie flehend an.
    Sie setzte sich zu mir auf das große Himmelbett und nickte lächelnd. Wir sahen uns an, dann fielen wir uns plötzlich in die Arme. Ich weiß nicht warum, aber für einen Moment konnte ich meine Tränen nicht zurückhalten. Die ganze Spannung fiel von mir ab und entlud sich auf diese Weise. Angela schien zu verstehen, auch ohne Worte. Sie hielt mich einfach, und das tat mir unsagbar gut.
    Nach einigen Minuten, die wir schweigend zugebracht hatten, standen wir auf, um das Zimmer genauer zu inspizieren.
    „Erkläre mir bitte, woher die unsere Konfektionsgrößen kennen! Hier liegen zwei Bademäntel, zwei Nachthemden ­ und … äh, Unterwäsche! Ich glaube es nicht!“ Angela hielt die Kleidungsstücke in die Höhe. Ihrem Gesichtsausdruck nach stand sie kurz davor, den Verstand zu verlieren.
    Ich sah mir die Sachen genauer an, und schüttelte den Kopf. „Abgesehen davon, dass ich das Wort Unterwäsche gegen die Bezeichnung Reizwäsche austauschen würde, ist eines ganz glasklar.“ Erwartungsvoll sah mich Angela an – und ich wunderte mich, dass sie nicht selbst darauf kam – schob es aber auf den etwas verwirrten Zustand, in dem sie sich gerade befand.
    „Das war alles geplant! Und zwar von Anfang an. Als wir uns heute hier trafen, um den Verkauf abzuschließen, wussten die beiden schon, dass sie uns nicht einfach gehen lassen würden. Das ist doch irre, oder?“ Ich schüttelte ratlos den Kopf. Was sollte das alles? Was hatten sie tatsächlich mit uns vor? Das alles war etwas zu aufwendig gestaltet, wenn sie uns doch nur aussaugen wollten. Das hätten sie viel leichter haben können.
     Uns beiden war klar, dass wir keine Chance gegen die Vampire hatten. Jedenfalls nicht dann, wenn es um Leben und Tod gehen würde. Zumal ich inzwischen ahnte, dass Nicolas ein sehr mächtiger Blutsauger sein musste und Vasco war immerhin sein Bruder …
    „Was also wollen die beiden von uns? Verdammt Kim, ich habe Angst! Obwohl ich Vasco mehr als anziehend finde … aber ich möchte gerne eine Antwort auf diese Frage haben.“
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