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Transi Schraubenzieher

Transi Schraubenzieher

Titel: Transi Schraubenzieher
Autoren: Dimiter Inkiow
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vielleicht von einem anderen Planeten?«
    »Nein.«
    »Woher kommst du denn?«
    »Von gegenüber!«
    »So, von gegenüber?«
    »Das stimmt!«
    »Und wie heißt du?«
    »Transi.«
    »Transi?«
    »Transi Schraubenzieher.«
    »Ist dein Vater etwa der berühmte Professor Schraubenzieher?“
    »Ja.«
    »Jetzt verstehe ich, du bist die neueste Erfindung von Professor Schraubenzieher!«
    »Nein! Ich bin keine Erfindung! Ich bin ein automatisches Kind!«
    »Das heißt, du bist ein Roboter.«
    »Ich bin ein automatisches Kind!«
    »Gut, gut, mein Kleiner«, sagte der dicke Mann. »Ein automatisches Kind darf aber nicht nackt auf der Straße herumlaufen. Wenn ein Polizist dich so sieht, wird er dich sofort verhaften. Dann wirst du wieder zerlegt. Hast du jemanden gesehen, der nackt herumläuft? Schau mal, sogar die Kinder im Schaufenster sind alle angezogen.«
    Transi sah zu dem Schaufenster. Es stimmte. Die Kinder dort waren alle sehr schön angezogen. Transi schaute seinen nackten Bauch an und bekam plötzlich Angst. Wenn jetzt wirklich ein Polizist kam, um ihn zu zerlegen?
    » Oh!«« sagte er. »Ich habe nicht gewußt, daß man nicht nackt auf die Straße laufen darf. Mein Vater hat es mir nicht gesagt, Ich habe noch keine Kleider, weil man mich erst vor einigen Stunden zusammengeschraubt hat. Bitte, bitte, sagen Sie niemandem, daß Sie mich so gesehen haben, Ich werde nie wieder nackt herumlaufen.«
    »Zu spät!« sagte die Frau. »Ich höre Schritte.«
    »Das ist sicher der Polizist«, meinte der Mann. »Komm schnell, Kleiner, wir verstecken dich.«
    Die Frau zog Transi in das Auto, der Mann gab Gas, und sie fuhren schnell davon.
    Transi sah etwas ängstlich, wie das Haus seines Vaters hinter ihm verschwand.
     

Das nächtliche Abenteuer geht weiter
     
    »Transi«, sagte der Dicke, »ich habe dein Leben gerettet. Du gehörst jetzt mir.«
    »Wie bitte?« fragte Transi erstaunt.
    » Du gehörst mir. Du darfst Chef zu mir sagen. Und das ist die Chefin.« Er zeigte auf die Frau.
    » Ja, aber »Was aber?»
    »Mein Vater wird . . .«
    »Dein Vater wird dich abmontieren und zerlegen   , wenn er dich findet!»
    »Nein!«
    »Doch! Das ist absolut sicher. Wenn du nicht zerlegt werden willst, mußt du mit uns kommen. Capito?«
    »Capito.«
    »Wie? Sprichst du auch Italienisch?« fragte die Frau.
    »Nein, ich spreche nur Deutsch, Englisch, Französisch und Russisch. Mein Vater - übrigens, ich habe vier Väter: Herr Eisen ist der Vater von meinen Armen, Herr Hammer von meinen Beinen und Herr Strom von meinem Bauch, aber Professor Schraubenzieher ist mein Hauptvater also mein Hauptvater, Professor Schraubenzieher, sagt, daß heutzutage kein Mensch ohne Fremdsprachen auskommen kann. Er spricht aber nur Deutsch, Englisch und Französisch. Weil aber der Sohn immer mehr als der Vater erreichen soll, hat er mich auch Russisch lernen lassen. Ich möchte aber noch viele andere Sprachen lernen. Chinesisch und Japanisch zum Beispiel. Dann kann ich mich mit den Menschenunterhalten, wenn ich nach China oder Japan komme. Das ist doch viel interessanter, als wenn ich nichts verstehe. Als erst mein Kopf da war und ich noch an eine Steckdose gefesselt war, habe ich mir immer überlegt, wie schön es wäre, wenn ich zwei Beine hätte und überallhin gehen könnte. Jetzt habe ich zwei Beine und kann die ganze Welt kennenlernen »Du sprichst ja wie ein Wasserfall«, brummte der Chef.
    »Mein Vater findet das auch. Und seine Assistenten auch. Einmal haben sie mir sogar den Strom abgeschaltet, weil ich so viel gesprochen habe. Das war gemein. Ich kann doch nichts dafür, ich muß einfach sprechen, sonst kriege ich Kopfschmerzen.“
    »Du kriegst Kopfschmerzen?«
    »Ja, genau hier.« Transi zeigte auf seine Stirn. »Und auf der Zunge kitzelt mich etwas. Mein Kopf ist immer voll mit Fragen. Außerdem soll ein Kind immer fragen, wenn es etwas nicht weiß. Es war einmal ein Mensch, der hat nie etwas gefragt. Er hatte Angst, die anderen könnten denken, er sei dumm. Und so ist er dumm geblieben.«
    »Du wirst aber nicht dumm bleiben, wie ich das sehe«, meinte der Chef.
    »Ich frage immer, wenn ich etwas nicht weiß«, antwortete Transi und schaute sich im Auto um. Ein Auto ist etwas sehr Aufregendes, auch für einen kleinen Roboter. Am Armaturenbrett sah Transi viele beleuchtete Zeiger. Er zeigte auf den größten und fragte:
    »Wofür ist der Zeiger?«
    »Er gibt die Geschwindigkeit an. Das ist ein Tachometer.“
    »Und der daneben?«
    »Der zeigt die
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