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Trainspotting: Roman (German Edition)

Trainspotting: Roman (German Edition)

Titel: Trainspotting: Roman (German Edition)
Autoren: Irvine Welsh
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Rent Boy.
    Dann drück ich’s mir rein … wow-wow-wow-wow … eine Welle zieht durch meinen Körper, aber das ist wahrscheinlich nur das Adrenalin …
    Fuck …
    Das is nich das Adrenalin … ich werde von innen gebraten … steige auf zu Ruhm und Herrlichkeit.
    Scheiß die Wand an, is das Zeug stark! Ich schmelze innerlich und fühle, wie sich der Schweiß auf meiner Stirn sammelt und mein Puls zu rasen beginnt. Ich kann mich nicht mehr rühren und muss noch eine ganze Weile auf der Klobrille sitzen bleiben. Irgendwann bummert einer dieser Mutanten gegen die Tür. Dann nochmal. Aber fick sie alle! Das fühlt sich so geil an. Meinetwegen können sie sich in ihre verkackten Hosen scheißen. Verfickte Wichser, hätten eben zu Hause ihr Geschäft verrichten sollen, bevor sie saufen gehen.
    Sky rockets in flight … ooh ah!
    Ich könnt den ganzen Tag hier hocken. Irgendwann zwing ich mich aber doch aufzustehen.
    Als ich rauskomme, is Coke weit und breit nich zu sehen. Eins mit mir und der Welt, setz ich mich in eine Ecke. Mir dämmert allerdings, dass es keine gute Idee ist, mit einem Tütchen Skag in der Tasche in der Bar eines Ex-Bullen rumzusitzen und die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, weil man a) vollkommen zugedröhnt ist und b) noch nich mal n Drink aufm Tisch stehen hat.
    Also stehe ich auf und schlurfe rüber zur Theke, wo zwei weitere Mutanten stehen. Einer der beiden hat dieses komische Grinsen in der Fresse, bei dem man nich weiß, ob der Wichser ein durchgeknallter Psychopath oder einfach nur ne Labertasche is. – Dickson is mit deim Kumpel nach hinten rausgegangen, für eins seiner kleinen Schwätzchen …
    Wie bitte?! Bei den Eiern des Heiligen Vaters! Wird höchste Eisenbahn für mich, die Kurve zu kratzen. Eigentlich kann ich nur verlieren, wenn ich verhindern will, dass Coke die gleiche Behandlung erhält wie Second Prize. Gerade jetzt, mit Junk in den Adern und einem guten Gramm in meiner Hosentasche, wäre das ne ziemlich blöde Idee. Plötzlich kommt Dickson rein. Er sieht verdammt fertig aus, irgendwie mitgenommen. Die Aura des großen starken Mannes ist definitiv von ihm abgefallen, und ich denke schon: Hat Coke ihm etwa Angst eingejagt?
    Der massige Ex-Bulle kommt direkt auf mich zu und hat einen ängstlichen, entschuldigenden Ausdruck im Gesicht. – Dein Kumpel … is hinten. Ich hab ihn nich angefasst. Wir haben nur diskutiert, und dann is er über n Fass gestolpert und hat sich den Kopf aufgeschlagen, sagt Dickson mit hochroter Visage und zitternden Lippen. – Sieht so aus, als hätt er sich ziemlich wehgetan. Er schüttelt den Kopf, beißt sich mit den Vorderzähnen auf die Lippen. Die Bewegungen in seinem grotesk verzerrten Gesicht wirken verlangsamt. Es ist fast so, als würde man im Zoo das Mienenspiel seiner eigenen Spezies beobachten. Dann hebt er die Stimme und beteuert vor den Kneipengästen: – Ich hab ihn nich mal angefasst!
    Ich geh mit diesem großen Typen namens Chris Moncur durch die Hintertür raus, und wir finden Coke: Er liegt vor uns auf dem Boden, sieht arg mitgenommen aus. Ich knie mich an seine Seite und schüttele ihn, aber er reagiert nicht. Sein Körper fühlt sich schwer und leblos an, wie ein Sack Kartoffeln. – Coke … Coke!
    Coke … oh nein …
    Sein Gesicht ist geschwollen, der Mund blutig geschlagen. – Ich denk, er is über n Fass gestolpert?, sagt Moncur, der neben mir hockt und vorwurfsvoll zu Dickson hinaufstarrt. – Is der vielleicht vorwärts gefallen, oder was?!
    – Chris, Mensch … komm schon … der is einfach umgekippt. War doch total besoffen, der Typ, erwidert Dickson, dem ganz offensichtlich mächtig die Muffe geht.
    – Sieht für mich nich so aus, als wenn der nur gestolpert wär, fügt ein anderer dieser oberschlauen Ärsche hinzu, die Hände in die Hüften gestemmt. Dickson ist offenbar bescheuert genug, um anzunehmen, dass diese Vollpfosten tatsächlich seine Kumpels sind. Fakt is aber, dass hier niemand was für Ex-Bullen übrig hat. Sieht ganz so aus, als hätten Dicksons Stammkunden geduldig gewartet, um sich irgendwann gegen ihn stellen zu können.
    Aber Coke …
    Coke is hinüber. Ich beuge mich über den Arsch, schaue mir nochmal seine geschwätzige Gummifresse an und sehe dann in das angsterfüllte Gesicht von Dickson. Der hat allerdings nich mal mehr den Mumm, meinen Blick zu erwidern. – Der is übern Jordan, sage ich und stehe auf. Daraufhin lehnt sich neben mir ein Typ mit roter Nylonweste über Coke. – Nein, er hat
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