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Toxische Typen

Toxische Typen

Titel: Toxische Typen
Autoren: Luis Bernardo u Ruby Stamateas
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Kinder alles Mögliche brauchen?« Dabei haben ihre Sprösslinge vielleicht zehn Paar Sportschuhe und dreißig T-Shirts, es fehlt ihnen an gar nichts, nur ihre Mama würden sie gern glücklich sehen. Die aber ist voller Schuldgefühle und verweigert sich, was sie sich durchaus zubilligen könnte. Wir fühlen uns schuldig, wenn wir Freude an materiellem Besitz und emotionalem Wohlbefinden haben; die Schuldgefühle haben in uns tiefe Spuren hinterlassen und uns beschränkt, sie haben uns eingekreist. So geben wir uns über Jahre mit Brosamen zufrieden, mit dem, was die anderen bereit sind, uns zuzugestehen.
    Wir fühlen uns schuldig, weil wir glücklich sind: »Wie kann ausgerechnet ich glücklich sein, wenn meine Mutter, meine Schwester und meine Tante getrennt und einsam leben?« So unterminiert man die eigene Ehe.
    »Wie kann ich mir dieses Paar Schuhe kaufen, wenn meine Schwester keine Arbeit hat?« Dabei können Sie sich sehr wohl die Schuhe leisten und Ihre Schwester unterstützen, vorausgesetzt, sie nutzt Sie nicht aus und manipuliert Ihre Gefühle nicht.
    »Wie kann ich in den Urlaub fahren, wenn meine Eltern sich nie freinehmen konnten?« Tatsache ist, dass Ihnen durchaus zusteht, zu verreisen und Ihren Urlaub zu genießen, schließlich haben Sie ja etwas geleistet. Gönnen Sie es sich doch!
    Viele nehmen sich stattdessen an die Kandare. Ohne dass es uns bewusst würde, haben die inneren und äußeren Ansprüche in uns Fuß gefasst, und wir können das, was sich uns darbietet, nicht mehr genießen.
    »Wenn sich zwei wilde Tiere gegenüberstehen, dann wird dasjenige als überlegen anerkannt, das in der Lageist, den Widersacher einzuschüchtern. Die Stellung im sozialen Gefüge wird also nicht immer durch Kampf entschieden. Unter Umständen reicht schon die bloße Begegnung aus.« (Steven L. Katz)
    Schuldgefühle führen dazu, dass wir unsere Gefühle und Bedürfnisse vergessen, sie lassen langfristig unsere Rechte im Nebel verschwinden und unsere Prioritäten zu Nebensächlichkeiten werden. Die Meinungen und Gedanken der anderen hingegen haben dann Dringlichkeit und Vorrang.
    Die einschneidende Folge davon ist, dass die vielen Botschaften, die man uns eingetrichtert hat, immer größeres Gewicht bekommen. Dabei übersehen wir, dass wir selbst zumeist gar nichts zu der fraglichen Situation beigetragen hatten.
    Analysieren wir einige dieser Botschaften:
erste Botschaft: »Streng dich weiter an!«
    Viele Menschen kennen diese subtile Anweisung, die besagt: »Was du geleistet hast, war zwar nicht schlecht, aber es ist noch lange nicht genug.« Der Gedanke könnte auch lauten: »Es läuft ganz gut, aber es könnte noch viel besser aussehen.« Was Sie in diesen Fällen auch tun, es wird nie genügen, um den anderen zufriedenzustellen. Die Erwartungen derer, die Ihnen ein schlechtes Gewissen machen, um Sie manipulieren zu können, werden Sie niemals erfüllen können.
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    »Wenn die Schuld bei allen liegt, liegt sie bei keinem.«
    Concepción Arenal
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zweite Botschaft: »Mir geht es viel schlechter als dir.«
    Vielleicht kennen Sie die Situation: Man sehnt sich danach, jemandem anzuvertrauen, was man gerade durchmacht. Und ehe man sich’sversieht, ist man dabei, dem Gesprächspartner Trost zu spenden. Solche Erlebnisse fallen eindeutig unter Manipulation.
dritte Botschaft: »Das ist nur deinetwegen passiert.«
    Hier erscheinen wir als schuldig an den Beschwerden und Kümmernissen anderer. Unsere Worte und Handlungen haben zu ihrem Kummer geführt. Falsch! Auch das ist Manipulation. Was wir fühlen, welchen Wert wir den Worten anderer beimessen und wie wir damit umgehen, das hängt von jedem Einzelnen ab. Jeder von uns ist für die Haltung verantwortlich, die er gegenüber bestimmten Umständen und Sachverhalten einnimmt.
    Von klein auf bringt man uns eine große Lüge bei: »Die Wünsche der anderen kommen zuerst an die Reihe, danach unsere eigenen.« Wir haben begriffen, dass wir selbstlos auftreten müssen, um angenommen zu werden. Aber wir haben nicht gesehen, was dieses Verhalten bedeutet. Selbstlosigkeit ist keine Tugend, sondern sie wirkt sich auf unser Leben kontraproduktiv aus. Die eigene Person zurückzustellen und Opfer zu bringen, die eigenen Interessen als Letztes in den Blick zu nehmen, das heißt, unseren Daseinszweck zu verleugnen und ein Leben zu leben, das nicht uns gehört.
    Der Autor Bob Mandel bringt es auf den Punkt: »Ihr Recht darauf, Sie selbst zu sein, unterscheidet sich von anderen
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