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Toxische Typen

Toxische Typen

Titel: Toxische Typen
Autoren: Luis Bernardo u Ruby Stamateas
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zwischenmenschliche Beziehungen. So ist etwa von »toxischen Gewohnheiten« die Rede, von »toxischen Personen«, »toxischen Beziehungen«, »toxischen Anführern« oder gar »toxischen Organisationen«.
    Zum Abschluss möchte ich allen toxischen Typen danken, die mich dazu inspiriert haben, dieses Buch zu schreiben. Viel Erfolg!
    Bernardo Stamateas

01 Der Schuldzuweiser
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    »Nach allem, was ich für dich getan habe, vergiltst du es mir so?«
    Eine Mutter zu ihrem Sohn
Schuldig oder unschuldig?
    Schuld ist eines der negativsten Gefühle, die ein Mensch haben kann, und gleichzeitig eines der häufigsten Mittel, andere zu manipulieren. Aus psychologischer Sicht sind Schuldgefühle der Unterschied zwischen dem, was man getan hat, und dem, was man hätte tun sollen; zwischen dem, was man will, und dem, was man soll. Schuld ist ein Gefühl, das uns lähmt und daran hindert, unser Potenzial voll zu entfalten; Schuld führt zu Rachegefühlen, Wut und Selbstblockade.
    Ein Leben mit Schuldgefühlen gleicht einer lebenslangen Haftstrafe. Man verdammt sich damit zur Unzufriedenheit und macht sich unablässig Vorwürfe wegen des Schicksals, das einem vorbestimmt wurde.
    Die Frage lautet allerdings: Ist dieses Leben uns wirklich vorbestimmt, oder haben wir nur eine falsche Wahl getroffen, nicht die richtigen Entscheidungen gefällt?
    Das zentrale Streben aller Menschen richtet sich darauf, glücklich zu sein. Wir sind dazu geschaffen zu genießen, zu wachsen, uns zu entfalten, das umzusetzen, worum es uns im Leben geht, unsere Bedürfnisse zu befriedigen und jenes so innig ersehnte Glück zu erreichen.
    Der Mensch hat Grundbedürfnisse, denen er Raum geben muss, um frei von Schuldgefühlen leben und jedes Hindernis überwinden zu können. Sehen wir uns einige dieser Bedürfnisse näher an:
körperliche Bedürfnisse : Diese können wir befriedigen, indem wir bestimmte Regeln einhalten, etwa uns gesund ernähren, Sport treiben oder regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen gehen.
emotionale Bedürfnisse : Der Mensch ist ein soziales Wesen und bedarf als solches gesunder Bindungen; dabei muss er im Auge behalten, dass er zwar sein Leben mit anderen teilen kann, sich jedoch nicht selbst aufgeben darf. Wer zu wählen versteht und sich mit Menschen umgibt, die sein Leben bereichern, der erlangt emotionales Wohlbefinden und fühlt sich erfüllt und fähig, zu wachsen und sich in seinem kulturellen Umfeld zu entfalten.
geistige Bedürfnisse : Diese kommen immer mehr zum Tragen, je älter und lebensklüger wir werden. Wir lassen Irrwege hinter uns, finden Leitfiguren und erweitern unseren Geist durch wahre Glaubensüberzeugungen.
spirituelle Bedürfnisse : Jeder Mensch wird als spirituelles Wesen geboren, das entsprechender Nahrung bedarf. Aber wie? Dadurch, dass wir Gott dienen, den Sinn unseres Lebens erfassen und einen festen Glauben entwickeln, der uns ermöglicht, unseren Weg weiterzugehen und etwaige Hindernisse zu überwinden. Wir sind mit einem einzigen, besonderen Ziel geboren, einem Traum, den wir allein zu leben vermögen.
    Kommt ein Teil unseres Lebens nicht völlig zur Entfaltung, so fühlen wir uns schuldig, werden anfällig für Missmut, Ansprüche von außen und Manipulation. Wenn wir die Schuldgefühle wachsen lassen und ihnen immer mehr Raum in uns geben, dann wird dies zum Auslöser einer Depression, deren Anfang wir kennen mögen, deren Ende jedoch nicht absehbar ist.
    Seit Anbeginn der Menschheit, angefangen mit der Erschaffung Adams, sind Schuld und Untaten Teil der menschlichen Erfahrung. Die erste Schuld wurde in Adam geboren, weil er auf Eva hörte und von der verbotenen Frucht aß. Fortan bedeckte Adam aus Schuldgefühl seinen Körper: Er konnte dem Schöpfer nicht mehr nackt gegenübertreten. Durch Evas Schuld, so heißt es, kam Adam zu Fall.
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    »Wer lächelt, wenn alles den Bach runtergeht, der hat sich schon überlegt, wem er die Schuld zuschieben kann.«
    Jones’ Gesetz
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    Allerdings stellt sich da eine wesentliche Frage: Wo blieb Adams Fähigkeit zu entscheiden, ob er den Apfel essen wollte oder nicht? War tatsächlich Eva die Täterin und Adam das Opfer?
    Ohne es zu merken, begann der Mensch, den Garten Eden mit Schuldigen und Unschuldigen zu füllen, mit Opfern und Tätern. So kam er dazu, fremde Schuldigkeiten zu leben, sie sich zu eigen zu machen, und aus einem Leben der freien Entscheidungen wurde eines voller Schuld und unnötiger Opfer, Rituale und Frustrationen.
    Was geschieht, wenn ein
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