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Touched

Touched

Titel: Touched
Autoren: Corrine Jackson
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Brust, wand eine Hand durch mein Haar und bog meinen Kopf nach oben. Er küsste mich, bis wir beide keine Luft mehr bekamen und seine Energie wieder durch mich hindurchströmte. Er griff nach meiner unverletzten Hand, verflocht unsere Finger, und ich umschlang ihn, so fest ich konnte. Schließlich lösten wir uns und blickten auf die grünen Funken, die unsere verflochtenen Hände wärmten.
    Als sie verblassten, sah ich ihn unsicher an. »Bist du sicher, Asher? Weiß der Himmel, was geschieht, wenn wir zusammenbleiben! Das könnte erst der Anfang sein.«
    Er grinste. »Ich würde keine Minute davon missen wollen. Außerdem brauchst du mich«, setzte er selbstgefällig hinzu. »Das hab ich dich selbst denken gehört.«
    Ich stritt es nicht ab.
    »Was steht als Nächstes an, Liebste?«
    »Ich möchte meinen Großvater finden. Meine Mutter glaubte, er könnte uns helfen.«
    Asher warf einen Blick auf den iPod, der immer noch auf der Steinbank lag. Er kannte die Bedeutung der letzten Aufnahme. Er erhob sich mit der üblichen Anmut und beugte sich zu mir, um mir aufzuhelfen.
    »Bist du bereit, es dir anzuhören?
    War ich das? Konnte ich mir Annas Stimme ohne die Wut und Bitterkeit anhören, die ich beim letzten Mal empfunden hatte? Wut war da, aber auch Liebe, die beiden Gefühle, die für immer miteinander verknüpft waren, wenn es um meine Mutter ging.
    »Ja«, flüsterte ich und dann noch mal nachdrücklicher: »Ja!«
    »Wollen wir, mo cridhe?«
    Er nahm den iPod und ergriff meine Hand.
    Als überzeugte Pessimistin glaubte ich, dass das Schlimmste passieren konnte. Als ich jetzt jedoch mit Asher, der mich liebte, auf der sonnigen Lichtung stand, erstreckten sich ganz neue Möglichkeiten vor mir und malten eine verschwommene, aber denkbare Zukunft aus. Vielleicht würde es die Zukunft, die ich für uns erträumt hatte, ja doch noch geben.
    Hoffnung ist das Ding mit Federn, das in der Seele sitzt und summt die alte Melodie und höret niemals auf.
    »Emily Dickinson?«, fragte Asher überrascht. »Meine Schwester liebt dieses Gedicht!«
    Lächelnd drehte ich mich zu ihm. »Weißt du, irgendwann wirst du wegen deiner Lauschangriffe noch mal so richtig Ärger kriegen!«
    Er grinste. »Bist ja nur sauer, weil ich jetzt all deine Geheimnisse kenne!«
    »Du glaubst, mehr Geheimnisse hätte ich nicht?«, fragte ich amüsiert.
    »Richtig.« Als sich meine Miene nicht veränderte, huschte ein Zweifel über sein Gesicht. »Oder doch?«
    Schweigend schritt ich an den Anfang des Weges, der zu mir nach Hause führte.
    »Remy?«, rief er mir hinterher. »Du hast doch keine weiteren Geheimnisse mehr, oder, mo cridhe? Ich bin nicht sicher, dass mein Herz das verkraften kann!«
    Überraschungen waren nicht zwangsläufig immer schlecht. Es hatte nicht lange gedauert, bis ich gemerkt hatte, dass diese wenigen Minuten der Unsterblichkeit, in denen ich Ashers Gabe besessen hatte, mich in körperlicher Hinsicht unmerklich verändert hatten. Ich konnte es gar nicht erwarten, bei unserem nächsten Training Gabriels Gesicht zu sehen.
    Ashers verdutzter Blick begegnete meinem. »Remy?«
    »Fang mich, wenn du kannst, Beschützer!«, rief ich ihm über die Schulter zu.
    Lachend stürmte ich mit übernatürlicher Geschwindigkeit von der Lichtung weg, sauste um die Bäume, fast ohne dass meine Beine den Boden berührten. In der Ferne hörte ich Ashers erschrockenes Lachen, gefolgt von seinen leichten Fußschritten, als er die Verfolgung aufnahm.
    Beinahe beim Ausgang an der Straße angekommen, stoppte ich, denn nun wollte ich gefangen werden. Unter einem Baldachin aus Ästen, an denen neue grüne Blätter trieben, lehnte ich mich an einen Baum. Asher wäre beinahe in mich hineingerannt. Der iPod konnte warten.
    »Ich liebe dich, mo cridhe.«
    Seine Lippen berührten meine, und ich spürte ein Lächeln, als ich antwortete. Für immer.

Epilog
    »So, das wär’s. Nun hast du alle Informationen, die du benötigst, um deinen Großvater zu finden.
    Solltest du ihn je brauchen, so wird er dir helfen.
    Noch ein Letztes … Wenn du zu ihm gehst, erzähl ihm nicht, wer dein Vater ist. Um euch nicht in Gefahr zu bringen, habe ich seinen Aufenthaltsort vor meiner Familie all die Jahre geheim gehalten. Inzwischen hast du vermutlich erraten, wieso.
    Als wir uns kennenlernten, wusste ich sofort, dass dein Vater anders ist als jeder Mann, dem ich je begegnet war. Vom ersten Augenblick an liebte ich ihn mit einer Leidenschaft, die mir Angst machte. Ein Teil von
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