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Touch of Pain

Touch of Pain

Titel: Touch of Pain
Autoren: Linda Mignani
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erträumt hatte.
    Carolina steckte sich eine Erdbeere in den Mund. Der Geschmack nach Sommer traf ihre Zunge, und sie schloss für einen Moment die Lider. Die Fantasie, wie Richard ihr Sahnetupfer auf die Brustwarzen strich, die Köstlichkeit ableckte und ihr in die Nippel biss, jagte einen Schauder über ihren Körper.
    „David hat uns heute Abend zum Essen eingeladen.“
    Sie verspürte keine Lust, irgendwo hinzugehen. Es fiel ihr immer schwerer, vor anderen das Lügengespinst aufrechtzuerhalten. Richard sah sie direkt an, und sie erkannte eine Entschlossenheit in seinem Blick, die ihr klar aufzeigte, dass er eine Absage nicht duldete.
    Diesmal nicht.
    Sie kannte David nicht persönlich, wusste aber, dass Richard äußerst angetan von seinem Boss war und sie ein freundschaftliches Verhältnis hegten. David war Ende vierzig, zudem ein sehr erfolgreicher Architekt. Richard verdiente so viel wie noch nie. Sie wohnten in Pasadena, mit endloser Natur vor der Nase. Carolina liebte das zweistöckige pastellgelbe Haus mit den weißen Fensterläden und dem kleinen Pool im Garten. Vor fünf Jahren hatte sie gehofft, dass es ihrer Ehe guttun würde, endlich von New York wegzukommen. Sie hasste diese laute Stadt und war froh, auch dem ungeliebten stressigen Job den Rücken zuzukehren. Das Big Business hatte sie beinahe verschlungen. Sie hatte es nicht für eine Sekunde bereut, dass sie keiner Karriere mehr hinterherhechelte. Sprachen fielen ihr leicht. Die Tätigkeit als Übersetzerin war perfekt für sie. Sie musste nicht an Besprechungen teilnehmen, brauchte sich nicht den Klatsch über andere anzuhören und litt nicht unter dem Getuschel, das hinter ihrem Rücken stattfand, weil sie sich nicht an den Lästereien beteiligte. Richard hatte sie bei allem unterstützt.
    Sie war eine grauenvolle Ehefrau. Carolina schluckte die Erdbeere mühselig hinunter, denn die Tatsache trommelte auf sie ein, dass ihre Ehe jahrelang brachlag, gleich einer Oase, die jeglichen Bemühungen zum Trotz beharrlich austrocknete.
    „Wann?“
    „Gegen sechs Uhr sollen wir da sein. Die Fahrt dauert neunzig Minuten. Sei um vier bereit.“ Er fasste nach ihrer Hand und drückte sie. „Ziehst du das schwarze Jerseykleid an?“
    Sie wusste, welches er meinte, es schmeichelte ihren Kurven und betonte ihren Busen. Am Oberteil lag es eng an und wurde weiter zum Saum hin. Carolina bevorzugte Hosen, doch sie nickte, froh, Richard einen Wunsch zu erfüllen.
    Richard beobachtete sie intensiv. Irgendwas war anders an ihm, als ob er eine lang vor sich hergeschobene Aufgabe in Angriff nahm, die ihm endlich die Last von den Schultern entfernte. Vielleicht hatte er einen neuen Auftrag an Land gezogen.
    Nach dem Frühstück schlüpfte sie in bequeme Shorts und ein Top, ging in den Garten und betrachtete die Zitronenbäume. Sie mochte den Duft ihrer Blüten. Letztes Jahr hatte sie Limoncello hergestellt. Sie beschloss, eine Flasche als Gastgeschenk mitzunehmen und nachher Zitronenkekse zu backen.
    Der Himmel leuchtete blau; ein typischer Tag in Kalifornien. Sie begann sich auf den Abend zu freuen, an dem sie Richards geheimnisvollen Boss kennenlernen würde. Bis jetzt war sie einem Treffen mit ihm immer ausgewichen. Richard hatte es respektiert, er wusste, wie ungern sie unter Fremden war. Das Verhalten resultierte aus ihrer Kindheit, und sie vermochte nicht, es abzuschütteln. Richard liebte sie, wie sie war. Warum nur konnte sie sich beim Sex nicht entspannen und sich ihm hingeben?
    Carolina schnappte sich den Rasenmäher. Sie hatte Richard verboten, einen Gärtner einzustellen, weil sie es liebte, im Garten zu arbeiten. Diesmal fühlte sie Zorn in sich aufsteigen, und sie kämpfte mit dem Reiz, ihn an dem Grundstück auszulassen. Am liebsten hätte sie die Lupinen geköpft, obendrein den Rasen mit den Händen rausgerissen.
    Sie sah zur Terrasse und bemerkte Richard, der sie nicht nur beobachtete, sondern intensiv betrachtete. Was war nur los mit ihm? Dermaßen viel Aufmerksamkeit hatte er ihr seit Ewigkeiten nicht mehr geschenkt.
    Er deutete ihr an, sich auf eine der beiden Sonnenliegen zu setzen, die im Schatten auf der Veranda standen, und reichte ihr ein Glas Zitronenlimonade. Sie trank mit großen Schlucken. Dies war ihr Lieblingsplatz. Rankgitter mit Oleander und Wisteria, Pflanzgefäße und ein Sprudelbrunnen verwandelten ihn in ihren Garten Eden.
    „Du bist ganz rot, ruh dich aus. Es wird ein anstrengender Abend, und du brauchst Kraft.“
    Eine seltsame
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