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Touch of Pain

Touch of Pain

Titel: Touch of Pain
Autoren: Linda Mignani
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der Stelle verliebt in den dunkelhaarigen Typ mit den blauen Augen. Daran hatte sich bis zum heutigen Tag wenig geändert.
    Ungefragt hatte er sich neben sie gesetzt und sie bewundernd angesehen. Sie erinnerte sich noch genau, dass sie ein rot getupftes Bikinioberteil trug, kombiniert mit roten Shorts. Mit reinem Hunger starrte er auf ihre Brüste, ein Verlangen, das sie ewig nicht auf seinem Gesicht gesehen hatte. Er hatte ihr ein paar Haare aus der Stirn gestrichen, und sie war erstarrt unter der Liebkosung, die ihr dermaßen guttat. Ihr Herz schlug wie eine Trommel, zudem lief ihr ein Prickeln über den Körper, als ob Richard elektrische Impulse ausstrahlte. Ganz zart küsste er sie später, während er sie an sich drückte. Er musste gespürt haben, wie einsam sie gewesen war. Auch er verliebte sich auf der Stelle in sie.
    Doch die Begierde verblasste im Laufe der Jahre zur Routine, und sie wusste nicht, wie sie es ändern konnte.

    Richard drehte das Wasser der Dusche auf und betrachte Carolina durch den Türspalt, erwartete, dass sie sich selbst Erlösung verschaffte. Doch sie legte sich auf die Seite. Die Tränen blieben nicht unbemerkt von ihm.
    Verdammt!
    Er wusste nicht, was er noch tun sollte. Sie verkrampfte sich jedes Mal beim Sex. Manchmal fühlte er sich, als würde er sie vergewaltigen. Sie zuckte zusammen, sobald er sie berührte, verschloss sich nicht nur physisch vor ihm, sondern vor allem mental. Er musste diese Mauer einreißen, die ihn aussperrte. Seine Versuche, mit ihr über diese Situation zu reden, hatte sie abgeblockt. Carolina ließ ihn nicht an sich heran, als sei sie von Angst erfüllt, er würde das Wissen missbrauchen, um ihr zu schaden, so wie ihre Eltern es getan hatten. Vielleicht sah sie keinen Sinn darin, sich ihm anzuvertrauen. Er könnte vor Zorn gegen die Wand treten, wenn er daran dachte, was diese kalten Kreaturen ihr angetan hatten. Sie hatten ihre Tochter wie einen Gegenstand behandelt, sie weder geliebt noch umsorgt, ihre Schwächen gnadenlos zur Schau gestellt. Er hatte es in Carolinas Augen gesehen, als er das erste Mal in ihrem Blick versank. Eine Einsamkeit und Traurigkeit, die eine junge Frau nicht kennen sollte. Er erinnerte sich genau an den Moment, als er sie berührt hatte; eine harmlose Geste war es gewesen. Ein paar dunkle Haarsträhnen hatten sich aus ihrem Zopf gelöst, und er wollte sie ihr aus der Stirn streichen. Sobald seine Hand ihre Haut erreichte, erstarrte sie, sah ihn mit einer Sehnsucht an, dass es augenblicklich um ihn geschehen war. Carolina war ausgehungert nach Zärtlichkeit gewesen, aber mit den Jahren verschloss sie sich vor ihm. Zuerst hatte er nicht bemerkt, dass sie die meisten Orgasmen vortäuschte. Er war nicht gerade ein erfahrener Liebhaber gewesen. Doch irgendwann blieb es ihm nicht mehr verborgen.
    Richard liebte seine Frau sogar nach all der Zeit noch dermaßen stark, dass es schmerzte. Auf diese Weise durfte es nicht zu Ende gehen. Er mochte ihren kurvigen Körper, an dem sie ständig herummäkelte. Sobald sie den Arsch rausstreckte, übermannte ihn das Verlangen, sie zu züchtigen, sie zu vögeln und in Besitz zu nehmen.
    Er traute sich nicht, die Wunschvorstellungen umzusetzen, ihre Verachtung wäre ihm gewiss. Es gab keine schlimmere Vorstellung als einen Kerl, der seine Frau schlug. Der Anblick seines Vaters, der seine Mutter verprügelte, als Richard zu klein gewesen war, um ihr zu helfen, hatte sich auf immer in sein Gedächtnis eingebrannt.
    Hilfloser Zorn kochte in ihm hoch wie ein heißer Schwall aus Lava. Er wusste nicht, ob er mehr auf sich wütend war oder auf Carolina. Wer trug Schuld an der Situation, in der sie jetzt steckten?
    Wollte er den Rest seiner Tage mit unerfüllter Sexualität verleben? Zuerst hatte er gedacht, sie hätte einen Liebhaber, setzte sogar einen Detektiv auf sie an, jedoch war Carolina zu ehrlich, um ihn zu betrügen, außer mit vorgetäuschten Orgasmen. Richard empfand diese Heuchelei fast schlimmer als die Vorstellung eines Lovers.
    Und ihr Wesen faszinierte ihn. Er wünschte sich, er könnte sie hassen. Aber da gab es nichts, selbst als er gezielt suchte, sie passte perfekt zu ihm. Sie unterdrückten offensichtlich die eigenen Wünsche, die tief in ihnen schlummerten, und beide trauten sich nicht, den ersten, verdammt schweren Schritt zu gehen.
    Es reichte ihm, er hatte genug von diesem schlechten Schauspiel. Es war Zeit, dass er die Regie übernahm. Er hatte Carolina zu lange gewähren
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