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Touch of Pain

Touch of Pain

Titel: Touch of Pain
Autoren: Linda Mignani
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Wortwahl. Plante er, erst sehr spät zurückzufahren? Sie sah ihn fragend an, doch er lächelte sie herausfordernd an und verblieb stumm.
    In der Nacht hatte sie kaum geschlafen, und erschöpft legte sie sich zurück. Er zeigte grinsend auf den Tisch, auf dem zwei Bücher sowie eine schwarze Schachtel lagen.
    Wenn es irgendwie möglich war, fühlte Carolina sich noch schlechter. Er gab sich solche Mühe, und sie hatte Angst, dass er Sex von ihr wollte. Sie griff nach dem Karton. Zum Vorschein kamen ein bordeauxfarbener BH mit passendem Panty aus feiner Spitze.
    „Ich möchte, dass du es nachher trägst.“
    Es hörte sich beinahe wie ein Befehl an, dem sie zu gerne nachkam. Das weiche Material lag angenehm auf ihrem Handrücken, das Höschen besaß den richtigen Schnitt, und der BH würde ihren Busen perfekt zur Geltung bringen. Sie streichelte den zarten Stoff, sprang auf und umarmte Richard.
    „Danke.“
    Er schob die Hände in ihre Shorts und umfasste ihren Po. Unbewusst verkrampfte sie sich. Sie spürte es deutlich: Noch ein Erlebnis wie gestern würde sie nicht verkraften. Richard ignorierte ihr Verhalten, küsste sie auf die Nasenspitze, während er ziemlich entschlossen aussah. Er wirkte, als verfolgte er einen Plan.
    „Ruh dich aus, und lies ein wenig. Ich muss eine Präsentation für Montag vorbereiten.“
    Eigenartig, dass er heute arbeitete.
    Erleichtert atmete sie auf, sobald er im Haus verschwand.
    Was war nur los mit ihr? Jede andere Frau hätte sich gewünscht, dass ihr Mann sie auf die Liege presste, sie verführte und sie den Samstagnachmittag mit Sex verbrachten. Doch alles in ihr verabscheute den Gedanken an den Frust.
    Richard hatte ihr niemals zuvor Bücher gekauft. Sie runzelte die Stirn, denn sie handelten von BDSM, das zeigten Cover und Titel eindeutig. Welcher Teufel hatte ihn geritten? Sie las die Klappentexte und vertiefte sich in den ersten Roman.
    Als der Held die Heldin übers Knie legte und ihr den Arsch versohlte, bis sie heulte, spürte sie, dass ihr Höschen nass an ihrer Scham klebte.
    Wenn das nicht armselig wirkte. Aber allein die Vorstellung, dass Richard sie so behandeln würde, jagte Impulse durch ihren Körper, die sie belebten. Doch das waren Wunschvorstellungen und Fantasien, die genauso abwegig erschienen wie die romantische Idee eines Vampirs. Echte Paare lebten nicht auf diese Weise. Echte Paare gingen respektvoll miteinander um, nicht mit Zwang und Schmerz. Die Wahrheit, dass sie Richard belog, respektlos behandelte mit den vorgespielten Orgasmen, der glücklichen Fassade, die sie ihm vorgaukelte, wog schwer. Sie packte sie ganz tief in ihr Inneres.
    Sie musste sich beeilen, falls sie noch Kekse backen wollte. Die Stunden waren bei der scharfen Lektüre wie im Flug vergangen.
    In der Terrassentür prallte sie mit Richard zusammen. Er umfasste ihre Oberarme mit mehr Kraft, als nötig gewesen wäre. Sie konnte es ihm nicht verdenken, wahrscheinlich brodelte eine stille Wut in ihm, an der sie die Schuld trug, und die ein Ventil brauchte.
    „Alles in Ordnung, Carol?“
    Sie wusste nicht, was er dachte, wünschte sich, er würde sie packen, sie auf den Küchentisch werfen und genau das mit ihr anstellen, was in dem Roman passiert war. Er sollte sie bestrafen für ihr Vergehen. Es war ein sinnloser Wunsch. Richard würde so etwas niemals tun, und sie brachte es nicht über die Lippen, ihn darum zu bitten, obwohl sie ziemlich erregt war.
    „Ich brauche eine Dusche.“
    Eine eiskalte.
    Er sah sie an, mit einer unergründlichen Mimik, trat näher und drängte sie gegen die Arbeitsplatte.
    Ihre Hoffnung, dass er sich nach den Büchern erkundigte, erfüllte sich nicht, stattdessen strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die sich aus dem Gummi gelöst hatte. Richard mochte ihr schulterlanges dunkles Haar und wickelte sich eine Strähne um den Zeigefinger. Wieso packte er ihr nicht ins Haar und riss ihren Kopf in den Nacken?
    „Ich gehe für eine Stunde aufs Laufband.“ Er umspannte mit einer Hand ihren Hinterkopf und küsste sie fest auf den Mund. Er verschwand und ließ sie atemlos zurück.
    Die Geschichte der entführten Sklavin übte einen aufwühlenden Effekt auf sie aus, den sie noch immer spürte.
    War es normal, auf diese Weise zu fühlen?
    Sie holte die Zutaten aus den Schränken, und das Backen beruhigte ihre aufgebrachten Nerven. Vielleicht besaß sie später genug Mut ihn zu fragen, warum er ihr diese Bücher geschenkt hatte.

Kapitel 2

    Carolina genoss
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