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Totenhauch

Totenhauch

Titel: Totenhauch
Autoren: Amanda Stevens
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Nacht gefunden hatte. Er sagte, er habe das Signal meines Handys zum Mausoleum zurückverfolgen können, doch mir war nicht klar, wie das möglich gewesen sein sollte, wo ich doch so tief unter der Erde war. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass Robert Fremont dabei geholfen hatte, Devlin zu mir zu führen. So wie er und Shani mich auch aus der Kammer hinausgeführt hatten. Ich stand in seiner Schuld, aber bei dem Gedanken, was er von mir verlangen würde, gefror mir das Blut in den Adern.
    So viele Fragen   … so viele Rätsel   …
    Ich ließ das alles hinter mir, um mich bei meinen Eltern in Trinity zu erholen. Ich verbrachte dort eine Woche, und gleich als ich wieder zu Hause war, grub ich den winzigen Ring aus, den ich im Garten vergraben hatte, und fuhr zum Chedathy- Friedhof, wo ich ihn in die Mitte des Herzens aus Nussschalen legte. Ich schätze, ich wollte damit meine Dankbarkeit zeigen, vielleicht sogar Abschied nehmen, doch ich hatte das unbestimmte Gefühl, dass ich das Geisterkind wiedersehen würde.
    Devlin kam gerade an, als ich gehen wollte. Falls er es seltsam fand, mich dort anzutreffen, dann sagte er es zumindest nicht. Ich wartete am Eingang auf ihn, und er trat zu mir und nahm meine Hand. Wir standen eine ganze Weile da   – ich auf dem Weg hinaus, er auf dem Weg hinein. Ich versuchte, meine Hand wegzuziehen, aber er hielt sie fest.
    »Wirst du mir irgendwann erzählen, was in der Nacht passiert ist?« Er durchbohrte mich fast mit dem Blick. »Warum bist du vor mir weggelaufen?«
    Fröstelnd schaute ich weg. »Irgendwann werde ich es dir erklären. Aber nicht jetzt. Das ist nicht unsere Zeit.«
    Er fragte nicht weiter, denn ich glaube, er wusste es auch. Er hatte seine Geister, und ich hatte meine Dämonen.
    Ich löste meine Finger aus seinen und ging zu meinem Wagen. Als ich in den Rückspiegel schaute, sah ich ihn am Friedhofseingang stehen, und er wirkte verloren, doch er war nicht allein. Mariama und Shani waren an seiner Seite. Ihre Totengeister waren so sehr ein Teil von ihm, wie meine Einsamkeit ein Teil von mir war.
    Doch es sollte kein Abschied für immer sein. Unsere Geschichte war noch nicht zu Ende.
    Ich konnte es da noch nicht ahnen, aber irgendwo da draußen wartete ein verstecktes Grab darauf, dass ich es entdeckte, und schon bald sollte ich entschlossener sein denn je, die Geheimnisse meines Vaters zu ergründen.
    Ich richtete den Blick auf die Straße, und dann fuhr ich los, hinein in die Dämmerung.

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