Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Totenbeschwörung

Totenbeschwörung

Titel: Totenbeschwörung
Autoren: Brian Lumley
Vom Netzwerk:
meine Möglichkeiten eigentlich sind! Wenn ich es Ihnen sagte, würden Sie es mir nicht glauben. Sie schlagen mir vor, ihn abzuberufen!? Tzonov kommt und geht nach Belieben, Mister Trask. Er ist so etwas wie eine graue Eminenz. Das Letzte, was ich möchte, ist, dass er aufgescheucht und womöglich dazu getrieben wird, in die Tat umzusetzen, was ... auch immer er vorhaben mag.« Er zuckte die Achseln, jedoch keinesfalls abschätzig. »Vergessen Sie bitte nicht: Perchorsk ist die reinste Festung!«
    »Wenn wir bereits zu denselben Schlussfolgerungen gelangt sind, warum unterhalten wir uns dann noch so lange darüber?«, fragte Trask verblüfft.
    Turchin seufzte, vielleicht war er es müde, und seine Schultern sackten herab. »Auch ich liebe mein Land«, erklärte er schließlich, »mindestens ebenso sehr wie Tzonov, wenn nicht mehr. Denn ich liebe es um seiner selbst, nicht um meinetwillen. Deshalb befinde ich mich in einer Zwickmühle, ich sitze zwischen zwei Stühlen. Sie machen sich Sorgen wegen der Wamphyri – zu recht, das sollten wir alle tun! Damit bleibt aber immer noch das Problem, wie wir uns die Ressourcen jener anderen Welt nutzbar machen. Mein Frage lautet, kurz gefasst: Was ist das kleinere Übel? Sie wissen, und jedermann sonst auch, dass mein Land kurz vor dem wirtschaftlichen Zusammenbruch steht. Möglicherweise befürchten Sie ja, wir könnten als Erste nach Starside gelangen und so Russland wieder zu seiner alten Größe verhelfen?«
    Trask schüttelte den Kopf, ob vor Empörung oder Unglauben war schwer zu sagen. »Ich wiederhole es noch einmal: Hinzugelangen ist nicht das Problem! Aber dafür zu sorgen, dass nichts zu uns herüberkommt, ist jetzt ja schon schwierig genug. Falls wir – ich meine das E-Dezernat – jedoch Anlass sehen sollten, Männer in die Vampirwelt zu entsenden, dann entweder als allerletzten Ausweg oder bei dem Versuch, die Wamphyri mit Stumpf und Stiel auszurotten. Aber keinesfalls, um die Ressourcen auszubeuten.«
    »Werden Sie es mich wissen lassen, falls es dazu kommen sollte?«
    »Sie werden der Erste sein, der es erfährt.«
    »Na schön! In Zukunft sollten wir uns regelmäßig auf diese Art – von Angesicht zu Angesicht – kurzschließen.«
    »Es könnte gut sein, dass wir es sogar müssen«, erwiderte Trask.
    »Im Augenblick allerdings ... nun, Sie verstehen sicher, dass ich viel zu tun habe.«
    »Aber selbstverständlich«, antwortete Trask.
    Während des gesamten Gesprächs war der Mann des zuständigen Ministeriums nur eine schweigsame, verschwommene Gestalt im Hintergrund geblieben ...
    Aus Tagen wurden Wochen und aus Wochen Monate. Nathan war so in seine Studien vertieft, dass er kaum bemerkte, wie die Zeit verging. Nun ja, das ist ein Klischee, denn natürlich bekam er es mit. Die Tage flogen nur so an ihm vorüber! Sieben komplette Sonnenumläufe hier entsprachen einem einzigen auf der Sonnseite ... Allein die Geschwindigkeit, mit der die Sonne über den Himmel jagte, war ein Wunder, das er wohl nie verstehen würde. Er konnte sogar zusehen, wie sie sich bewegte!
    Nathan befasste sich mit diversen Maschinen, allerdings nur mit solchen, die man auch auf der Sonnseite einsetzen konnte. Vor allem Dampfmaschinen hatten es ihm angetan, er besorgte sich sogar ein kleines Modell, um es mit nach Hause zu nehmen. Eine Dampfmaschine würde den Thyre unendlichen Nutzen bringen. Wenn es gelang, eine derartige Maschine mit dem Bewässerungsrad des seit Langem verstorbenen Handwerkers Shaeken zu koppeln, nun, dann könnten in der Glutwüste blühende Gärten entstehen!
    Nathan sah es deutlich vor seinem geistigen Auge: Wenn man während der langen Stunden, in denen Tageslicht herrschte, eine Reihe jener wunderbaren Spiegel der Thyre direkt auf den Kessel der Dampfmaschine ausrichtete – ganz zu schweigen von der Gluthitze der Wüste, die ein Übriges tat – würde man nur ein Minimum an festem Brennstoff benötigen. Auch das Wasser stellte kein Problem dar, da die Thyre ja über Shaekens Wasserramme und seine hydraulische Pumpe verfügten und den großen Finsterfluss anzapfen konnten, der sich tief unter der Oberfläche seinen Weg durch die felsigen Eingeweide der Erde bahnte.
    Nathan beschäftigte sich mit der Landwirtschaft, der unglaublichen Vielfalt an Gemüsesorten, die hier angebaut wurden, und entsann sich der Geschichten, die Lardis Lidesci vom Garten des Herrn und dessen wunderbaren Erzeugnissen erzählt hatte. Sooft er Gelegenheit dazu hatte, beschaffte er sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher