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Totenbeschwörung

Totenbeschwörung

Titel: Totenbeschwörung
Autoren: Brian Lumley
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Fragen stellen. Das ist nicht sein Job. Dann betrachtete er den Zettel:
An Bravo-Tango
Golf Tango bittet sobald möglich um Unterredung wegen Tango-Tango. Schlage vor, Mixer zu benutzen, vorzugsweise unseren ...
Delta-Charlie.
    Es war David Chung, der ihm mitteilte, dass Gustav Turchin bereit war, sich mit ihm über Turkur Tzonov zu unterhalten, und zwar so bald wie möglich. »Mixer« war das beim E-Dezernat gebräuchliche Codewort für ein Verschlüsselungsgerät ...

DREIUNDDREISSIGSTES KAPITEL
    Die Fahrt nach London verlief ohne Zwischenfälle. Wieder in der Zentrale des E-Dezernats, bekam Trask Turchin nachmittags um drei Uhr auf den Bildschirm. Im Hintergrund war, allerdings etwas verschwommen, der Moskauer Mann des zuständigen Ministeriums auszumachen.
    Der russische Präsident war nicht sehr groß, untersetzt und allem Anschein nach durch nichts zu erschüttern. In seiner Position hatte er diese Eigenschaft auch nötig. Im Moment »präsidierte« er über Hungeraufstände in Kasachstan, massive Strahlenverseuchung im Schwarzen Meer, Terrorismus in der Ukraine, mafiöse Bandenkriege mitten in Moskau und kleinere Gebiets- und Grenzstreitigkeiten, die so ziemlich überall ausgetragen wurden.
    »Und nun dies«, sagte Turchin. Seine Wortwahl war kurz und knapp und aufs Wesentliche beschränkt. Sie ließ keinen Raum für Missverständnisse oder Fehlinterpretationen. »Dank Ihrer rechtzeitigen Warnung verschaffte ich mir Zutritt zu gewissen ... Geheiminformationen. Soweit ich es beurteilen kann, werden Ihre Befürchtungen bezüglich eines hochrangigen Beamten unseres Geheimdienstes – ach, lassen wir das, sagen wir doch gleich: Turkur Tzonov – offensichtlich bestätigt. Es gibt einige Hinweise auf kleinere Waffenlieferungen ins Perchorsk-Projekt, und ...«
    »Kleinere Waffenlieferungen?«, fiel Trask ihm ins Wort. »Entschuldigen Sie bitte, Mister President, aber bei dem, was wir in Perchorsk gesehen haben, handelte es sich um ein nicht gerade bescheidenes Arsenal! Tatsache ist ...«
    »Aber ich bitte Sie!« Turchin hob beschwichtigend die Hand. »Ich kann mir denken, was Sie gesehen haben! Aber gemessen an der Feuerkraft, die man bräuchte, um einen veritablen Krieg zu beginnen, ist dies doch wohl eher bescheiden zu nennen!«
    Damit ließ Trask sich nicht abspeisen. »Aber für den Einmarsch in ein Land – respektive eine Welt – ohne jede Technologie genügt es vollkommen! Sehen wir den Tatsachen doch einmal ins Auge: Mehr braucht man gar nicht! Nicht in Perchorsk! Die Sicherheitsvorkehrungen gegen alles, was eventuell durch das Tor kommen könnte, sind mehr als ausreichend. Warum also ...«
    »Eben! Warum!? Das ist hier doch die Frage, Mister Trask! Darin stimme ich voll und ganz mit Ihnen überein.« Turchin sprach auf einmal sehr leise. Trask fasste dies als Warnung auf, dass auch die Geduld eines Diplomaten begrenzt war. Der Präsident hatte die Lippen zusammengepresst, unter den buschigen Brauen funkelte er Trask aus dunklen Augen an. »Lassen Sie mich bitte fortfahren! Ich sagte doch, dass Ihre Befürchtungen begründet sind, oder etwa nicht? Auch ich lasse Mister Tzonov schon seit geraumer Weile beobachten. Leider bin ich nicht in der Lage, eine Strafverfolgung einzuleiten. Ich kann unter bestimmten Voraussetzungen lediglich dazu raten. Wenn endgültige Beweise vorliegen, bleibt immer noch genügend Zeit ...«
    »Jetzt etwa nicht?«, unterbrach Trask ihn erneut. »Tut mir leid, Mister President, aber der Zeitfaktor ist in dieser Sache von ausschlaggebender Bedeutung. Wir wissen doch beide, dass Tzonov eine Tendenz zum Größenwahn zeigt, und in mindestens einem Fall hat er sich eines Mordes schuldig gemacht. Oder zumindest eines versuchten Mordes!«
    »Siggi Dam ...« – der Präsident hielt inne und presste die Lippen womöglich noch fester zusammen – »... wird vermisst, das ist richtig!« Er wandte sich etwas zur Seite und blickte dann wieder direkt in den Schirm. »Turkur Tzonov zufolge ist sie lieber in den Westen geflohen, als sich einer Untersuchung zu stellen, um ihre Rolle ...«
    »... bei der Flucht eines Außerirdischen aus Perchorsk aufzuklären? Aber wir haben Ihnen doch mitgeteilt, dass genau dies seine Entschuldigung sein würde!«
    »Ja.« Turchin nickte. »Was das betrifft, ist die Entschuldigung sogar recht gut, denn immerhin haben Sie doch den Außerirdischen!«
    »Den ... Außerirdischen?«, fragte Trask. »Ja natürlich, er befindet sich hier. Aber wäre er nicht wie ein Tier
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