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Total verschossen

Total verschossen

Titel: Total verschossen
Autoren: Janet Evanovich
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ein Jahr?«, fragte Vera überrascht.
    »Die Ehe war von Anfang an zum Scheitern verurteilt, aber ich hatte mir eingebildet, in sie verliebt zu sein. Sie war ein ganzes Stück jünger als ich. Außerdem war es meine zweite Ehe. Ich war noch gar nicht so lange geschieden, als ich sie kennen lernte. Mit meiner ersten Frau war ich siebenundzwanzig Jahre verheiratet. Ich bedaure, dass wir uns auseinander gelebt haben.« Er seufzte. »Nun, jedenfalls habe ich Celia schon drei Monate, nachdem wir uns kennen gelernt hatten, geheiratet. Ich schätze, ich habe mich nach meiner Scheidung einsam gefühlt und war nicht recht bei Verstand.«
    »Haben Sie Kinder?«
    »O ja, eine wunderhübsche Tochter von meiner ersten Frau. Sie hat Wirtschaft studiert und mit Auszeichnung abgeschlossen. Dann hat sie sich entschlossen, Kinderkrankenschwester zu werden. Sie macht in diesem Herbst ihren Abschluss.« Er blickte sich um. »Es ist sehr gemütlich hier. Sie haben einen guten Geschmack, muss ich sagen.«
    »Danke. Ich hole mir immer Anregungen aus den Zeitschriften. Wissen Sie, ich habe das Glück, dass ich gut nähen kann.« Veras Stolz war unüberhörbar. »Die Sofabezüge und die Vorhänge habe ich alle selbst genäht. Aber das interessiert Sie als Mann wohl weniger.«
    Er lächelte. »Ach, ganz im Gegenteil. Sie können nähen, Sie können kochen, Sie verstehen sich aufs Einrichten – gibt es eigentlich irgendetwas, das Sie nicht können?« Vera errötete. »Ach, ich habe meine Fehler«, gestand sie. »Ich bin ein ziemlich ungeduldiger Mensch. Ich will immer alles gleich erledigt haben, ich halte nichts von Zeitverschwendung. Die Kollegen im Büro könnten Ihnen sicher ein Lied davon singen. Ich kann manchmal ganz schön hohe Anforderungen stellen.«
    Price nickte. »Sie sind offensichtlich ein Mensch, der hart arbeiten kann.« Er hielt inne.
    »Vera, ich würde unsere Bekanntschaft gerne noch ein Weilchen geheim halten.«
    Sie bedachte ihn mit einem befremdeten Blick. »Natürlich, wenn Sie das so wollen.«
    »Vielleicht könnten wir uns ja eine Weile nur privat treffen.«
    »Nun ja, sicher.« Aber Vera hatte die Stirn gerunzelt, als sie nach ihrem Braten schaute.
    »Das Essen ist fertig«, rief sie ins Wohnzimmer. »Ich hoffe, Sie haben einen guten Appetit mitgebracht.
    An diesem Abend war nicht viel los in der Bar im Holiday Inn, was Destiny jedoch nicht weiter störte, da Sam Hunter der einzige Gast am Tresen war.
    Sam ließ Destiny nicht aus den Augen. Es war, als versuche er, sich ein Bild von ihr zu machen. Sein Blick verfolgte, wie sich ihr kurzer Rock hochschob, wenn sie sich nach der Flasche Johnny Walker Red streckte, um den zwei Männern, die an einem nahen Tisch saßen, nachzuschenken. Er verfolgte, wie ihre übergroßen Brüste beim Gläserpolieren wippten. Dann trat Destiny mit schwingenden Hüften auf Sam zu, ergriff eine seiner Hände und drehte sie um, damit sie seine Handfläche studieren konnte. »Ich habe noch nicht erwähnt, dass ich mich aufs Handlesen verstehe, oder?«, schnurrte sie.
    Er grinste, was sein gutes Aussehen noch unterstrich. Sein dichtes braunes Haar war nicht, wie bei den meisten Männern seines Alters, an den Schläfen ergraut. »Nein, das hattest du noch nicht erwähnt.«
    »Nun, es wäre mir ein Vergnügen, dir etwas über deine Zukunft zu verraten. Ganz umsonst, natürlich.«
    Er gluckste. »Natürlich.«
    »Das hier ist deine Lebenslinie. Sie verrät uns, dass du ein langes Leben haben wirst.« Sie strich mit einem rot lackierten Fingernagel über seine Handfläche.
    »Gut zu wissen.«
    »Und diese Linie hier -« Sie hielt inne und bedachte ihn mit einem koketten Lächeln, »verrät uns, dass du eine schöne Frau kennen lernen wirst. In die du dich Hals über Kopf verliebst.«
    Sam schmunzelte und ergriff ihre Hände. »Das ist schon geschehen, fürchte ich. Wann bist du hier fertig?«
    Destiny blieb ihm die Antwort schuldig. Falls Sam bemerkt hatte, wie sie dem Pärchen nachstarrte, das soeben die Bar verließ, so ließ er sich nichts anmerken. »Entschuldige mich bitte kurz«, sagte sie zu ihm. »Ich muss mal telefonieren.«
    Max‘ Handy klingelte, und er ging ran. Es war Destiny. »Verdammt«, sagte er.
    »Wann?« Er hörte zu. »Gut, danke.«
    »Was ist?«, fragte Jamie.
    »Larry Johnson hat soeben die Bar verlassen. Mit einer Frau. Ich hoffe, Lamar ist dran.« Er überlegte. »Vielleicht sollten wir bei ihm vorbeifahren.«
    »Um was zu tun? Wir können wohl schlecht bei ihm
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