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Total verschossen

Total verschossen

Titel: Total verschossen
Autoren: Janet Evanovich
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begann sie, »aber ich kann‘s kaum abwarten, mit der Kolumne anzufangen.«
    Destiny trug einen seidenen khakifarbenen Hosenanzug, dazu ein knallrotes Bustier, das ihre Brüste förmlich zu sprengen drohten.
    »Bin leider sehr beschäftigt«, wehrte Jamie ab.
    »Ich hatte gehofft, wir könnten kurz reden. Ich hätte da nämlich noch etwas Wichtiges, was Sie betrifft.«
    Jamie seufzte innerlich. Das bedeutete, dass sie höchstwahrscheinlich keinen von den frischen Donuts mehr ergattern würde, die es morgens immer in der kleinen Küchenzeile der Zeitungsredaktion gab. Aber, so sagte sie sich, es war besser, wenn sie Destiny jetzt gleich reinen Wein einschenkte, bevor sich die Frau noch mehr in etwas verrennen konnte. Sie hatte nämlich nicht die Absicht, jemanden, der behauptete, übersinnlich veranlagt zu sein, für ihre Kolumne einzustellen. Noch war sie sich ja nicht einmal im Klaren darüber, ob sie eine solche Kolumne überhaupt einführen sollte.
    »Aber nur ein paar Minuten«, meinte sie.
    »Ich wusste, dass Sie das sagen würden.« Destiny folgte ihr durch die Glastür ins Gebäude.
    Vera schaute bei ihrem Hereinkommen auf. Ihr Blick hakte sich sogleich an Destiny fest. »Woher wussten Sie, dass mein Auto Probleme machen würde?«
    Destiny zuckte die Achseln. »Hatte einfach so ein Gefühl. Ich wollte nicht, dass es Sie unvorbereitet trifft und Sie vielleicht irgendwo hängen bleiben.«
    »Sie haben nicht zufällig unter der Motorhaube meines Wagens rumgefummelt?«
    »Vera!«, rief Jamie erschrocken. »So was sagt man doch nicht!«
    »Ach, das passiert mir andauernd«, meinte Destiny wegwerfend. »Die Leute wollen einfach nur das glauben, was sie sehen können.«
    Vera grunzte skeptisch. »Also, was wird mich der Spaß kosten?«
    Destiny zuckte die Achseln. »Keine Ahnung.«
    Vera sah Jamie an. »Siehst du – nichts dran an dem Psychokram.«
    »Was ich meinte, ist«, erläuterte Destiny, »dass ich keine Ahnung habe, was ein neuer Motor kostet.«
    »Ein neuer Motor!«, rief Vera erschrocken aus.
    »Mann, das wird dich eine Stange kosten«, sagte Jamie, ohne zu überlegen. Wieso hatte sie das gesagt? Was hatte sie sich dabei gedacht?
    »Neuer Motor, pah!«, schnaubte Vera. »Mein Motor ist völlig in Ordnung.«
    »Wenn Sie kurz in mein Büro kommen wollen«, meinte Jamie und winkte Destiny, ihr zu folgen.
    Jamie blieb kurz in der Tür stehen und blickte zu Vera zurück. »Ist Mike schon aufgetaucht?« Mike Henderson war ein junger Journalist, frisch vom College. Jamie versuchte, einen ordentlichen Zeitungsmann aus ihm zu machen, was nicht leicht war, da er meist irgendwelchen Mädchen nachstieg und noch nicht recht wusste, wie er seine Prioritäten zu setzen hatte.
    »Er arbeitet gerade an einem Bericht über die Stadtratsversammlung, und für nachher hat er ein Interview mit dem neuen Footballcoach vereinbart.«
    Jamie nickte und machte die Tür hinter sich zu. Sie wandte sich um und stieß beinahe mit Destiny zusammen.
    »Ich muss Ihnen unbedingt was sagen«, meinte die Frau.
    Jamie nahm hinter ihrem Schreibtisch Platz und forderte Destiny mit einem Wink auf, sich ebenfalls zu setzen. »Was gibt‘s denn?«
    »Ich hatte letzte Nacht eine Vision. Sie kamen darin vor. Sie und ein Mann.« Jamie horchte auf. Sie musste sogleich an Max denken. »Ach ja? Und – waren wir nackt?« Sie klatschte sich mit der flachen Hand an die Stirn. Wieso hatte sie das gesagt? Jetzt hatte sie die Frau auch noch ermutigt.
    »So eine Art Vision war das nicht«, wiegelte Destiny ab. »Der Mann war in Uniform, und er hat Ihnen eine Menge Fragen gestellt.« Jamie sagte nichts.
    Destiny ließ sich von ihrem Schweigen nicht beirren. »Es war was, äh, Schlimmes, denn ich hatte dieses schwere Gefühl in der Brust.«
    Jamie war der Meinung, dass wohl jede Frau mit Destinys Körbchengröße ein schweres Gefühl in der Brust haben musste. Sie seufzte. »Also gut, Destiny, nehmen wir mal an, es ist so, wie Sie sagen. Wer hat mir diese Fragen gestellt, und was waren das für Fragen?«
    »Weiß ich nicht.« Als Destiny den Blick sah, mit dem Jamie sie bedachte, versuchte sie sich zu verteidigen. »Hören Sie, ich tue, was ich kann! Ich kann schließlich nicht alles bis in die kleinste Einzelheit wissen.« Auf einmal blickte sie auf den leeren Stuhl neben ihr. »Halt die Klappe, okay? Ich verzichte auf deine Hilfe.«
    Jamie verfolgte die Aktion mit großen Augen. »Ahm, Destiny, mit wem reden Sie da?« Die Frau antwortete ohne das geringste
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