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Torschlussmami: Eine Frau auf der Suche nach dem großen Babyglück (German Edition)

Torschlussmami: Eine Frau auf der Suche nach dem großen Babyglück (German Edition)

Titel: Torschlussmami: Eine Frau auf der Suche nach dem großen Babyglück (German Edition)
Autoren: Kasey Edwards
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stattfand, auch Spendersamen gekauft hatte, hatte mehr Glück. Sie ist inzwischen Mutter eines süßen kleinen Jungen namens Isaac. Linda fand es schwierig, die IVF -Therapie alleine zu machen.
    »Ich hatte nicht nur keine Unterstützung«, sagte sie, »ich musste es auch noch verheimlichen. In meinem vierten IVF -Zyklus hatte ich auf der Arbeit eine Fehlgeburt. Ich habe gespürt, dass es passierte, aber ich war gerade in einem Meeting. Also blieb mir nichts anderes übrig, als weiterzumachen, ohne jemandem etwas zu sagen. Danach kehrte ich zurück in ein leeres Haus. Mein Vater war einen Monat zuvor gestorben. Es war ein ziemlich schlimmes Wochenende. Aber in den schweren Zeiten musste ich mir nur immer vor Augen halten, wofür ich das alles tat.«
    Lindas leitende Position stellte Herausforderungen, mit denen die meisten von uns nichts zu tun haben. Wenn eine Geschäftsführerin schwanger wird, geht das alle etwas an. Geschäftsführer sind dafür verantwortlich, die Firmenkultur und das Vertrauen in das Unternehmen aufrechtzuerhalten. Folglich war die Gewissheit, dass Linda nach der Geburt ihres Babys außer Gefecht gesetzt sein würde, ein »Problem«, das »gemanagt« werden musste. Dabei war ihr vorher nicht bewusst, welche Auswirkungen die Bekanntmachung ihrer Schwangerschaft auf das gesamte Unternehmen haben würde. Sie informierte den Vorstandschef, der daraufhin eine Dringlichkeitssitzung der Geschäftsleitung einberief. Es wurde ein umfangreicher strategischer Kommunikationsplan ausgearbeitet, den man eigentlich bei einem plötzlichen massiven Gewinneinbruch oder bei der Bekanntmachung von Massenentlassungen erwartet hätte. Zuerst informierte der Vorstand sämtliche Manager in der Firma. Diese gaben es weiter an ihre Mitarbeiter. »Ich saß in meinem Büro und wusste, dass in diesem Moment die ganze Firma von meiner Schwangerschaft erfährt«, sagte Linda.
    Das zeigt nur, dass, selbst wenn man an der Spitze eines Unternehmens steht, man vor seinem Geschlecht nicht davonlaufen kann. Können Sie sich vorstellen, dass eine Dringlichkeitssitzung des Vorstands einberufen wird, weil ein männlicher Geschäftsführer bekannt gegeben hat, dass er Vater wird? Statt sich um die Firmenmoral oder das Vertrauen der Teilhaber und Aktionäre zu kümmern, beschäftigen die Leute sich lieber mit der Frage, welchen Champagner sie schicken sollen. Frauen werden am Arbeitsplatz niemals gleichbehandelt werden, bevor Männer nicht eine Gebärmutter entwickeln und biologisch in der Lage sind, Kinder zu bekommen.
    Lindas Erfahrung macht mir bewusst, dass Frauen, selbst wenn es ihnen gelingt, sich dem Trend zu widersetzen und hochrangige Karrierefrau und Mutter gleichzeitig zu sein, berufliche Opfer bringen müssen. Linda ist Vorstandsmitglied in einem Milliardenunternehmen. Wenn es eine Mutter gibt, die gegen die Selbstzweifel immun ist, dann sie, würde man denken. Aber sie sagt selbst, dass sie zu kämpfen habe, weil sie weiß, was sie beruflich leisten könnte, wenn sie dazu in der Lage wäre.
    »Ich weiß, ich wäre imstande dazu, aber ich habe weder die Zeit noch die Energie dafür«, erklärt sie mir, als ich sie an einem Samstagnachmittag in ihrem wunderschönen Haus besuche. »Ich bin weniger kreativ bei der Arbeit als früher und habe weniger Freizeit.«
    Trotz ihrer Erfahrungen versucht Linda, wieder schwanger zu werden. Sie sagt, sie tue es für Isaac. Weil er ein Retortenbaby sei und keine Verwandtschaft väterlicherseits habe, sei die Gefahr groß, dass er am Schluss alleine dastehe.
    »Es war eine unheimlich große Umstellung von der Single-Karrierefrau zur alleinerziehenden Mutter«, sagt Linda. »Ich glaube nicht, dass ein zweites Kind so eine große Umstellung sein wird. Aber man braucht viel Kraft, um das alleine durchzuziehen. Ich bin ein starker Mensch, ich bin finanziell abgesichert, und durch Vipassana bin ich auch emotional stabiler. Mein Leben ist sicher nicht schwerer als das einer alleinerziehenden Mutter, die kein Geld hat. Dank meines Jobs kann ich mir aber jede Unterstützung leisten.«
    Ich frage sie, ob sie etwas anders machen würde, wenn sie noch einmal die Chance dazu hätte. Sie antwortet, sie würde ihre Kinder früher bekommen. »Ich bereue es, dass ich mir zu lange Zeit gelassen habe, einen Partner zu finden«, sagt sie. »Ich hätte viel früher über meine Trennung hinwegkommen müssen.«
    Kerry aus dem Management Consulting, die bei der Dinnerparty schwanger war, hat auch einen kleinen
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