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Tori und die verschwundene Stute

Tori und die verschwundene Stute

Titel: Tori und die verschwundene Stute
Autoren: Luzie Bosch
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kannte Jonas ja kaum und dennoch machten ihre Worte sie zuversichtlich. Und glücklich.
    Sina reckte ihr Gesicht in die Abendsonne.
    â€žIst schön, mal wieder hier zu sein. Wir sollten das öfter machen. Nur wir beide. Wie früher.“
    â€žDas finde ich auch“, sagte Tori.
    Im selben Moment begann Washington laut und aufgeregt zu bellen.
    â€žWas ist denn los?“, rief Tori. „Sei doch mal still!“
    Sina hielt Washington die Schnauze zu. Und dann hörten sie das Wiehern.

Frida
    Das Geräusch kam ganz aus ihrer Nähe. Ein schriller, angsterfüllter Klageschrei. Auch Tibor und Janko hörten es und warfen unruhig die Köpfe zurück.
    â€žDas ist Becky! Sie muss irgendwo da hinten sein“, rief Sina.
    Washington war schon vorgerannt. Aufgeregt hechelnd brach er durch ein Brombeergestrüpp.
    â€žDas kann nicht der richtige Weg sein“, sagte Tori skeptisch. „Die Hecke ist so dicht, man sieht sofort, dass hier seit Wochen keiner mehr durchgegangen ist.“
    â€žAber das Wiehern kommt eindeutig von dort“, sagte Sina. „Und Washington riecht auch irgendwas.“
    â€žWahrscheinlich ein totes Kaninchen“, murmelte Tori. Dennoch folgte sie Sina, die sich bereits einen Weg durch die Hecke bahnte.
    Verdammt, die Brombeerranken waren ja oberfies! Die Dornen rissen ihre Haut auf wie Katzenkrallen. Nach wenigen Augenblicken waren ihre Arme von blutigen Kratzern überzogen. Auch Sina sah aus, als ob sie mit einem Raubtier gekämpft hätte.
    Glücklicherweise lichtete sich das Gestrüpp bald. Sie erkannten eine Treppe, die in einen Keller führte. Das Gebäude darüber hatten sie bereits durchsucht, aber den Keller hatten sie nicht bemerkt.
    Washington stand am Ende der Stufen und bellte laut und aufgeregt.
    â€žDas ist doch Quatsch“, erklärte Tori. „Wie soll Hannes Becky hier runtergebracht haben?“
    â€žVielleicht gibt es noch einen anderen Zugang.“ Sina war schon auf der Treppe. Jetzt hatte sie die Tür erreicht. „Sie ist auf“, stellte sie erleichtert fest.
    Die schwere Tür quietschte fürchterlich. Sobald der Spalt breit genug war, schob sich Washington durch die Öffnung.
    â€žWarte doch!“, rief Sina ihm nach, aber er war schon weg.
    â€žWenn wir bloß eine Taschenlampe hätten“, jammerte Tori. Doch als sie den Raum betraten, stellten sie fest, dass das gar nicht nötig war. Durch zwei große Fenster drang Tageslicht in den Keller.
    In der Mitte des Raums stapelten sich einige Strohballen. Ein Teil des Bodens war mit Streu bedeckt und auf der Streu lag Becky.
    Die Stute wälzte sich unruhig hin und her.
    â€žBecky!“ Tori wollte zu ihr laufen, aber Sina hielt sie zurück.
    â€žWarte.“
    Auch Washington war in einiger Entfernung von dem Pferd stehen geblieben. Er hatte aufgehört zu bellen und hechelte nur noch atemlos.
    â€žDas Fruchtwasser ist bereits abgegangen.“ Sina wies auf den großen nassen Fleck unter dem Hinterteil der Stute. „Das Fohlen müsste jeden Moment zur Welt kommen.“
    â€žWir rufen Dr. Knopfler.“ Mit zitternden Fingern zog Tori ihr Handy aus der Tasche. So ein Mist aber auch! Im Keller gab es keinen Empfang.
    â€žGib mal her, ich versuch es draußen noch mal.“ Sina riss ihr das Handy aus der Hand und rannte damit zurück zur Treppe.
    Becky warf sich stöhnend auf die andere Seite. Ihr hellbraunes Fell glänzte nass vor Schweiß. Sie verdrehte die Augen vor Schmerzen und blähte die Nüstern. Tori hatte schon einmal eine Pferdegeburt miterlebt. Als Nike vor zwei Jahren zum ersten Mal abgefohlt hatte, hatten sie und Sina extra auf der Sunshine Ranch übernachtet. Aber damals war natürlich auch Sue dabei gewesen, die genau gewusst hatte, was zu tun war. Heute waren sie allein mit Becky.
    Die Geburt musste bereits am Nachmittag begonnen haben. Hannes war ja total außer sich gewesen, als er Jonas angerufen hatte. Aber dann musste das Ganze ins Stocken geraten sein, sonst wäre das Fohlen jetzt schon da. Vielleicht lag es verkehrt herum oder hatte sich irgendwie im Mutterleib verhakt. Tori erinnerte sich daran, dass Sue damals mit beiden Armen in Nikes Leib gegriffen hatte, um ihrem Fohlen den entscheidenden Dreh zu geben. Vielleicht brauchte auch Becky Hilfe beim Abfohlen. Aber Tori konnte nichts tun, sie hatte ja keine Ahnung, wie das Fohlen liegen musste.
    Sie erkannte
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