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Tori und die verschwundene Stute

Tori und die verschwundene Stute

Titel: Tori und die verschwundene Stute
Autoren: Luzie Bosch
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der Puste und rang nach Atem. Jonas wirkte dagegen total locker. Das viele Fußballtraining machte sich anscheinend bezahlt.
    Auf der Sunshine Ranch röhrte Fritz. Sein Gebrüll war unglaublich laut. Offensichtlich hatten ihn die Mädchen trotz der Warnung des Ordnungsamts auf die Weide gebracht.
    â€žDa!“ Jonas drückte ihre Hand so fest, dass es wehtat. „Die Schuppentür!“
    Die Holztür klappte in den Angeln. Irgendjemand hatte den Verschlag gerade verlassen.
    Jonas gab Tori ein Zeichen. Er wies mit einem Daumen nach links und mit dem anderen nach rechts. Tori nickte, dann schlich sie sich rechts an der Hütte vorbei. Sie versuchte, so leise wie möglich aufzutreten. Ein dürrer Ast, trockenes Laub, ein knirschender Kiesel, alles konnte sie verraten. Eine Brennnesselstaude strich an ihrem nackten Arm entlang. Sie spürte es kaum.
    Hannes saß hinter dem Schuppen auf einem Haufen Bauschutt. Er hatte die Beine an den Körper gezogen und blickte Tori entgegen.
    â€žDa seid ihr ja“, sagte er.
    Sie ließ sich neben ihm auf einem Stapel Dachziegel nieder. „Und nun?“, fragte sie Hannes.
    â€žIch wusste, dass ihr kommt“, sagte Hannes, als ob sie nichts gesagt hätte. „Ihr wart bei meinem Vater, oder?“
    â€žWas ist mit Becky?“, fragte Tori. „Wo hältst du sie versteckt? Hannes, du musst uns sagen, wo sie ist!“
    â€žIch glaube, das Fohlen kommt“, sagte Hannes mit einem seltsam geistesabwesenden Gesichtsausdruck. Er wirkte, als ob er schlafwandelte. Tori hätte ihn gerne bei den Schultern genommen und kräftig geschüttelt, aber vielleicht würde er ihnen dann gar nichts verraten.
    â€žWoher wusstest du, dass wir mit deinem Vater gesprochen haben?“, fragte Jonas, der sie inzwischen ebenfalls erreicht hatte.
    â€žIch weiß, dass ihr ihn verdächtigt. Seit du mich gefragt hast, ob ich jemand kenne, der bei Schleyer arbeitet. Und als wir gerade telefoniert haben, hab ich Heinrich bellen hören. Du hast behauptet, dass es der Hund von der Ranch sei. Aber ich konnte Washington hinter dem Zaun sehen, während wir miteinander gesprochen haben. Du hast mich angelogen.“
    â€žDu hast uns ja auch angelogen!“, rief Tori aufgebracht. „Diese Nummer mit dem Zirkus, die hast du dir von vorne bis hinten ausgedacht, um uns in die Irre zu führen!“
    â€žIch wollte euch von meinem Vater ablenken. Weil ich wusste, dass ihr auf mich kommen würdet, sobald ihr mit ihm gesprochen habt.“
    â€žJetzt muss die arme Becky leiden, nur weil du eine Rechnung mit deinem Vater offen hast“, meinte Tori. „Ich sag dir eines: Wenn Becky oder dem Fohlen was passiert, dann …“
    â€žWarum erzählst du uns nicht, wo sie ist?“, unterbrach Jonas sie sanft. „Wir sind doch Freunde, oder?“
    â€žKomm mir nicht mit der Nummer!“, schrie Hannes wütend. „Wir sind keine Freunde. Wir kennen uns doch kaum! Wir kicken nur hin und wieder zusammen.“
    â€žWie hast du sie entführt?“, fragte Jonas. „Wir waren an dem Sonntag die ganze Zeit zusammen. Erst haben wir trainiert und dann sind wir zu Fabian, den Film gucken.“
    â€žIhr merkt doch gar nicht, ob ich dabei bin oder nicht!“, sagte Hannes anklagend. „Ich war zwischendurch bestimmt eine Stunde lang weg und keinem von euch ist was aufgefallen. Und du sagst, dass wir Freunde sind.“
    Wo er Recht hatte, hatte er Recht, dachte Tori. „Wo hast du Becky versteckt?“, fragte sie.
    Hannes biss sich auf die Unterlippe. „Mein Vater wollte Becky was antun. Ich musste sie in Sicherheit bringen.“
    â€žAber sie ist nicht in Sicherheit!“, rief Tori. „Sie ist in Lebensgefahr. Wenn es beim Abfohlen zu Komplikationen kommt und keiner ihr hilft, dann stirbt sie. Und du bist schuld!“
    Hannes nagte an seiner Lippe und schwieg.
    â€žMensch, wenn der Stute was passiert, das würde dich doch am schlimmsten treffen“, erklärte Jonas. „Mach schon, hilf uns!“
    â€žOkay“, meinte Hannes schließlich. „Ich bring euch zu ihr. Aber ihr müsst mir versprechen, dass ihr meinem Vater nichts …“
    Weiter kam er nicht.
    Mit schlappenden Ohren schoss Heinrich um die Ecke und stürmte begeistert bellend auf Hannes zu.
    â€žHeinrich! Wo kommst du denn her?“ Hannes versuchte aufzustehen, aber in seiner Wiedersehensfreude
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