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Tore nach Thulien 3 : Ferner Donner (German Edition)

Tore nach Thulien 3 : Ferner Donner (German Edition)

Titel: Tore nach Thulien 3 : Ferner Donner (German Edition)
Autoren: Jörg Kohlmeyer
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Vorhaben ihren verdammten Segen geben.
          Ritter Londrek hatte sich etwas von Matruk abgewandt und sah über die Mauerkrone. Sein Ausdruck war finster, aber auch entschlossen. An die Adresse von Matruk gerichtet, fuhr er fort: >> Dank nicht mir. Dank denen da! << Der Ritter zeigte mit der behandschuhten Hand über die Zinnen hinweg ins Tal.
          Matruk, im ersten Moment etwas verwirrt, trat an die Brüstung, folgte der ausgestreckten Hand des Ritters und seine Augen wurden groß vor Überraschung und Schrecken. In diesem Moment wusste er, dass sein Leben bald nicht mehr dasselbe sein würde. Eine entsetzlich kalte Hand griff plötzlich und unerwartet nach seinem Herzen und ließ es erschauern, und einen Augenblick später warf er den auf die Schnelle ausgeheckten Plan von eben mit einem hilflosen, ohnmächtigen Seufzer über Bord.
          Die Schlachtbank war gekommen.
     

Von gleicher Art
     
     
          >> Shachin! << , hauchte Tristan erleichtert und kam einen Schritt auf die Schattenkriegerin zu.  Auf der einen Seite war er froh, sie wieder zu sehen, auf der anderen Seite aber auch über ihr wortloses Verschwinden verärgert. Dass ihn ihr dramatisches Auftreten verunsicherte, versuchte er dabei so gut es ging zu verbergen.
          Berenghor entspannte sich ebenfalls, ließ sich jedoch nicht zu irgendwelchen erleichterten Ausrufen hinreißen. >> War ja klar << , murmelte er nur und setzte sich ohne ein weiteres Grußwort wieder ans Feuer.
          Linwen aber stand auf und kam Shachin entgegen.  >> Woher wisst Ihr davon? << Überrascht starrte sie die elegante Kriegerin an.
          Shachin antwortete nicht, warf aber einen ungehaltenen Blick an Linwen vorbei ins Feuer und ließ die Wanderpredigerin dann einfach stehen. >> Sprich nicht mit mir als wäre ich eine Dame. Mein Name ist Shachin! << , sagte sie nur im Vorbeigehen und hielt direkt auf das Feuer zu.
          >> Du und eine Dame? Na das wär’ mal ein Anblick! << , gluckste Berenghor, ohne dabei von seinem Messer aufzusehen. Er hatte wieder damit begonnen, den ohnehin schon bemitleidenswerten Ast weiter mit der Klinge zu traktieren.
          Shachin würdigte den Söldner keines Blickes, griff stattdessen nach dem Wasserbeutel und leerte den kompletten Inhalt direkt ins Feuer. Danach stieg sie in die Glut, und trat sie mit ihren Lederstiefeln aus. Es dampfte und zischte und ein paar Funken fanden irrlichternd ihren Weg in Berenghors Schoß. Der Riese sprang auf, schimpfte kurz wie ein Rohrspatz und sah dann verärgert zu ihr rüber.
          Tristan, der zunächst alles mit fragendem Blick angesehen hatte, begann langsam zu verstehen und auch Berenghor schien eine Ahnung zu haben. >> Was hast du gesehen? << , wollte er mit alarmiertem Unterton in der Stimme wissen. Eigentlich kannte er ja die Antwort auf die Frage, doch ein kleiner Teil in ihm wollte noch hoffen.
          Shachin sagte nichts. Sie machte kehrt und ging zum Wagen. Mit einem Ruck öffnete sie die schmale Luke am Heck, kramte kurz in ihren Sachen und steckte sich zwei Wurfmesser in die engen Lederschlaufen am Halfter vor der Brust. Ein weiteres schob sie in die kleine, versteckte Lasche im Stiefel.
          Tristan wechselte einen vielsagenden Blick mit Berenghor und folgte ihr dann ums mittlerweile erloschene Feuer herum.
          >> Sie sind hier und ich will hoffen, dass sie unsere Anwesenheit noch nicht bemerkt haben << , antwortete die Schattenkriegerin schließlich und warf ihm etwas Kleines zu.
          Reflexartig streckte er eine Hand aus und trotz der einsetzenden Dunkelheit gelang es ihm, das unbekannte Ding zu fangen. Es war eine Kette mit Lederband und Metallanhänger. Rotglühende Augen blitzten metallisch in der Dämmerung und ein langer Stachel richtete sich drohend auf. Grünes Gift troff aus der Spitze. Tristan hatte diese Art Anhänger schon einmal gesehen. Inmitten der verwüsteten Vorratskammer der Garnison von Leuenburg. Er wusste genau, wem dieser hier und auch sein Bruder in der Herzogstadt gehörten. Stumm reichte er das unheilvolle Kleinod weiter an Berenghor. Das Wissen um die Anwesenheit der Schwarzen Skorpione beunruhigte ihn schon genug, und je länger er die Kette ansah, umso greifbarer und wirklicher erschien die Gefahr.
          Berenghor schnaubte und warf den Anhänger achtlos in den Rest der Glut. Auch er hatte verstanden, und nur Linwen stand da und hatte keine Ahnung.
          >> Den hast du
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