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Tore nach Thulien 3 : Ferner Donner (German Edition)

Tore nach Thulien 3 : Ferner Donner (German Edition)

Titel: Tore nach Thulien 3 : Ferner Donner (German Edition)
Autoren: Jörg Kohlmeyer
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wollen, dann hätte sie das wesentlich einfacher haben können. Ich jedenfalls traue ihr, und das solltest du auch! <<
          Berenghor schüttelte den Kopf und Tristan sah plötzlich wieder den halsstarrigen Dickschädel in ihm hochkommen. >> Überleg doch mal! Was für einen Grund kann jemand wie sie haben, sich einem Unternehmen wie diesem anzuschließen? Das hier ist doch nicht ihre Welt. << Der Söldner deutete zornig auf den Wagen und auf Linwen.
          >> Ach? << Tristan tat überrascht. >> Und welchen Grund hat ein Söldner, mit ins Wilderland zu ziehen? Dort locken weder Ruhm noch Gewinn. << Er sah Berenghor herausfordernd an.
          Der winkte aber nur ab. >> Bei mir ist das was anderes. <<
          >> Warum sollte das ausgerechnet bei dir was anderes sein? << , unterbrach ihn Tristan. >> Ich kenne dich genauso gut oder schlecht wie Shachin, und wenn ich es mir recht überlege, dann möchte ich auch gar nicht wissen, was du dir in der Vergangenheit alles aufs Gewissen geladen hast. Aber wer weiß, vielleicht ist ja genau das hier deine Chance auf einen ehrbaren Neuanfang … und am Ende womöglich auch für Shachin. << Tristan stockte kurz und legte dann eine Hand auf Berenghors Schulter. Obwohl dem Hünen die Wut regelrecht ins Gesicht gebrannt war, ließ der ihn gewähren. Vermutlich ahnte er bereits, dass er bei dieser Unterhaltung den Kürzeren ziehen würde.
          >> Und selbst wenn nicht, sie hat mir das Leben gerettet und tut es vermutlich gerade wieder. Das reicht mir. << Damit ließ Tristan Berenghor einfach stehen, drehte sich um und ging zurück zum Lager.           Der Söldner, vom abrupten Ende der Unterhaltung überrascht, rümpfte  in einer trotzig anmutenden Geste die Nase. >> Und ich traue ihr dennoch nicht! << , gab er dem Leutnant dann noch murmelnd mit auf den Weg. Nur langsam folgte er ihm anschließend zurück ins Lager, die gemurmelten Worte von eben dabei noch einmal wiederholend. Wirklich überzeugend klangen sie allerdings nicht.
     
          Shachin hatte sich inzwischen auf den Weg gemacht, und Berenghor nahm ihr stilles Verschwinden wieder mal mit einem Fluch zur Kenntnis. Am Ende musste er sich jedoch damit abfinden, ob er nun wollte oder nicht. Ohne ein weiteres Wort zu Tristan machte er kehrt, ging hoch zum Rand der Kuppe und spähte wieder in die Dunkelheit hinaus. Tristan blickte ihm kurz nach und setzte sich dann zu Linwen an die Feuerstelle. Die Glut war inzwischen verglommen und hatte aufgehört zu rauchen. Im fahlen Licht des halben Mondes konnte er das Gesicht der Wanderpredigerin nur schemenhaft erkennen.
          >> Sie wird dafür sorgen, dass wir heute Nacht unentdeckt bleiben << , ergriff Linwen plötzlich das Wort, nachdem sich beide ohne etwas zu sagen eine Weile gegenübergesessen hatten. >> Sie hat mir gesagt, ich solle Euch das ausrichten, Leutnant Tristan. <<
          >> Tristan genügt. << Ein freundliches Lächeln umspielte Tristans Lippen und Linwen versuchte sich als Antwort ebenfalls an einem solchen. So richtig wollte es ihr jedoch nicht gelingen, und die Unsicherheit, die sich mit der Ankunft des verschreckten und halb verhungerten Mädchens bereits abgezeichnet hatte, trat nun trotz, oder vielleicht auch gerade wegen seines Lächelns, vollends in Erscheinung.
          >> Ich bin mir sicher, dass sie ihre Sache gut machen wird. Wenn uns jemand vor den Augen der Skorpione versteckt halten kann, dann Shachin. << Tristan spürte Linwens Unsicherheit. Eigentlich hatte er mit seinen Worten nur der Dienerin der Herrin Mut machen wollen, doch einen Wimpernschlag später gestand er sich sogar ein, dass sie auch bei einem Leutnant der Stadtwache Wirkung zeigten. Im Umkehrschluss musste er jedoch missbilligend zur Kenntnis nehmen, dass ihn die Nähe der Schwarzen Skorpione nicht mehr nur beunruhigte - sie machte ihm Angst. Natürlich hatte er nach den Vorfällen im Lagerhaus allen Grund dazu, gehörigen Respekt vor diesen Kriegern zu haben, doch irgendwie erzeugte die Situation in ihm mehr als nur reines Unwohlsein. Etwas passte nicht ins Bild, ließ die Sache in einem anderen Licht erscheinen als sie es eigentlich sollte und verhinderte zu guter Letzt auch noch gekonnt, dass Tristan wirklich dahinter kam. Er begann zu grübeln und weil ihm nichts Besseres einfiel fing er an, alles noch einmal in Gedanken durchzugehen.
          Die Schwarzen Skorpione hatten in Leuenburg eine Niederlage erlitten, soviel stand
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