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Top Secret - Der Auftrag

Top Secret - Der Auftrag

Titel: Top Secret - Der Auftrag
Autoren: C. Bertelsmann
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Sozialarbeiterin ist ausgerastet. Der Deal war, dass ich bei Dave leben darf, solange wir uns gut benehmen. Aber wir sind kaum einen Monat hier und wurden beide verhaftet. Dave ist sowieso schon auf Bewährung, er wird also so schnell nicht wiederkommen, und ich kann nicht alleine hierbleiben.«
    »Das ist wirklich schade«, sagte Liza mitfühlend. »Es war nett mit euch hier. Ihr habt Leben in die Bude gebracht.«
    Der Fernseher wurde immer schwerer, also stellte James ihn auf den Boden zwischen seinen Füßen.
»Ich glaube, ich habe Hannah heute Morgen verärgert. Ich habe ihr eine SMS geschickt, aber sie antwortet nicht.«
    Liza nickte. »Hannah hat mich angerufen. Sie hat mir alles erzählt und du solltest sie lieber nicht hintergehen. Sie hat in diesem Jahr viel durchgemacht.«
    James zuckte mit den Schultern. »Ohne mich ist sie sowieso besser dran.«
    »Ich glaube, sie mag dich immer noch.« »Ja, aber ich bin im Kinderheim. In ein paar Wochen schicken sie mich zu einer Pflegefamilie und das kann überall sein. Es ist besser, es einfach zu lassen. Du weißt schon - schöne Erinnerungen und so.«
    John kam mit einer Sporttasche von Dave aus der Wohnung.
    »Komm schon, James, hilf mir.«
    James sah Liza traurig an. »Ich muss gehen. Sag Hannah, dass ich an sie denken werde, ja?«
    Liza nickte und James hob den Fernseher wieder auf. »Mach ich.«
    »Ist Max da?«, fragte James. »Meinst du, ich sollte bei euch reinsehen und ihm Auf Wiedersehen sagen?«
    »Das würde ich dir nicht raten«, meinte Liza. »Da drin geht es zu wie im Irrenhaus. Max weint sich die Augen aus, weil Onkel Leon und Pete verhaftet wurden. Tante Sacha ist völlig aus dem Häuschen, weil die dämliche Sonya sich heftig mit ihr gestritten hat und behauptet, Onkel Leon sei an allem schuld.«

    James lächelte dünn. »Das erklärt, warum du lieber hier draußen bist. Das mit deinem Onkel tut mir leid.«
    »Mit einem hat Sonya recht«, stellte Liza fest. »Onkel Leon ist wie Teflon: An ihm bleibt nichts kleben. Wahrscheinlich ist er in ein paar Stunden wieder zu Hause.«
    »Hoffentlich«, log James. »Na, ich sollte das hier lieber runterbringen, bevor mir der Arm abfällt.«
    »Mach’s gut, James«, sagte Liza, als er den Fernseher zur Treppe hievte.
     
     
     
    Dienstag, 0:02 Uhr
    James saß im VW-Bus, der die Autobahn M11 entlangfuhr, als sein Handy klingelte: Hannah. Er betrachtete das Display und stellte sich vor, wie Hannah mit orange lackierten Zehennägeln auf dem Bett lag, von den Lavalampen beleuchtet. Er fragte sich, wie sie gelaunt war und was sie ihm sagen wollte, aber er ging nicht ans Telefon. Als es aufhörte zu klingeln, nahm James die Batterie heraus, entfernte die SIM-Karte und brach sie entzwei.
    »Noch eine Telefonnummer, die ich mir nicht merken muss.« Er grinste John an, doch er war traurig.
    John nickte, ohne den Blick von der dunklen Straße zu wenden. Er sah übermüdet aus, als ob er sich einmal ausschlafen müsste.
    James holte eine Nylonbrieftasche aus seiner hinteren
Jeanstasche und riss den Klettverschluss auf. Aus der kleinen Reißverschlusstasche nahm er die SIM-Karte, die er auf dem Campus benutzte, und steckte sie in sein Handy. Nachdem er es angeschaltet und das Intro betrachtet hatte - das Lauren vor ein paar Monaten in Scheißkerl geändert hatte -, schaltete er sich durch die gespeicherten Nummern. Bruce, Cal, Connor, Gab, Kerry, Kyle, Lauren, Mo, Shak.
    Außer Lauren sprach keiner auf der Liste mit ihm. Er knipste sich bis zu Kerrys Nummer durch und überlegte, ob er ihr eine Nachricht schicken sollte. Der Kuss hatte vor zwei Tagen gewirkt, also warum sollte er es nicht versuchen? Aber was sollte er ihr schreiben?
    SORRY , tippte er, löschte es wieder und tippte es erneut ein. Nachdem er es wieder gelöscht hatte, schaffte er ein halbes ICH ENTSCHULDIGE MICH und entschied dann, dass es zu pompös klang. James wollte Kerry sagen, dass sie ihm ein ganz besonderes Gefühl gab. Dass sie nicht das beste und schönste Mädchen der Welt war, aber dass er mit ihr zusammen sein wollte wie mit keinem anderen Menschen auf der Welt.
    Schließlich wusste er, was er wirklich schreiben wollte, und tippte es ein: KERRY, ICH LIEBE DICH.
    Eine volle Minute schwebte sein Daumen über Senden , bis er den Mut fand, es tatsächlich zu tun.

    0:18 Uhr
    James’ Telefon klingelte. Ein Umschlag erschien auf dem Display. Nachricht von Kerry:
    WIR MÜSSEN UNS UNTERHALTEN:)
    WIR SEHEN UNS ZUM FRÜHSTÜCK. K.

Epilog
    Die
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