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Top Secret 9 - Der Anschlag (German Edition)

Top Secret 9 - Der Anschlag (German Edition)

Titel: Top Secret 9 - Der Anschlag (German Edition)
Autoren: Robert Muchamore
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sind nur noch zwei Minuten!«
    »Sofort!«, tobte Karen, während sie den Sitzgurt ihrer Tochter löste und sie hochzog.
    Als sich Megan auf ihren Sitz stellte, bemerkte Karen, dass sie nicht nur das Paar auf den Sitzen vor ihnen geweckt hatte, sondern dass sie aus allen Richtungen Blicke zugeworfen bekam, die eindeutig »schlechte Mutter« ausdrückten. Megan kletterte über die Armlehne auf den Platz ihrer Mutter, ließ sich fallen und versuchte dann verzweifelt, den Kopfhörer wieder einzustöpseln und den richtigen Kanal auf dem Bildschirm zu finden.
    Angus schnallte sich ebenfalls ab und trat in den Gang.
    »Und wo willst du hin?«, erkundigte sich Karen ärgerlich.
    Angus verdrehte die Augen, als sei seine Mutter der dümmste Mensch der Welt. »Na, so weit kann man in einem Flugzeug ja wohl nicht gehen, oder? Was glaubst du denn? Ich muss mal pissen!«
    Angus war wütend wegen des Hausarrests. Und die einzige Möglichkeit, es seiner Mutter heimzuzahlen, war, ihre Verlegenheit noch zu vergrößern, indem er das Wort pissen so laut hervorstieß, dass es jeder hören konnte.
    Der Elfjährige hatte die Turnschuhe ausgezogen. Aber da eine Flugzeugtoilette nicht unbedingt der sauberste Ort der Welt ist und er keine Lust hatte, mit seinen Socken in irgendwelche Pfützen zu treten, bückte er sich jetzt, um seine Schuhe unter der Fußstütze hervorzuziehen.
    Gerade als er seinen Fuß in den rechten Schuh zwängte, gab es einen ohrenbetäubenden Knall. Der Boden erbebte und der Jet legte sich mit einem knirschenden Geräusch auf eine Seite. Angus stieß mit der Hüfte heftig gegen den Sitz auf der anderen Seite des Ganges. Dann verlor er den Boden unter den Füßen und schlug sich den Kopf an einem Klapptisch an, bevor er hilflos über den Schoß von drei Passagieren auf ein Fenster zurutschte.
    Kurz bevor er mit dem Kopf voran an der Flugzeugseite aufschlagen konnte, schoss die Hand des Mannes auf dem Mittelsitz hoch und rettete ihn. Der Mann packte ihn mit einer Hand am Hosenbund, hielt ihn mit der anderen an der Brust fest und presste ihn gegen die Sitze vor ihm. Der Aufprall raubte Angus fast den Atem, aber es war immer noch weniger schmerzhaft, als mit dem Kopf gegen das Fenster zu knallen.
    Die Hände des Mannes verhinderten auch, dass Angus gegen die Gepäckfächer und Lampen geschleudert wurde, während das Flugzeug weitertrudelte. Der Jet flog jetzt auf dem Kopf und die Leute begannen zu schreien. Angus hing mit den Beinen in der Luft und um ihn herum sausten Plastikbecher, Brillen, Metalltabletts und iPods an die Decke. Die langen Haare der Frau in der Sitzreihe vor ihm hingen in der Luft, und eine der Stewardessen, die den Gang entlanggegangen war, knallte ebenfalls gegen die Decke.
    Als das Flugzeug wieder in seine normale Lage zurückkehrte, war die Erleichterung deutlich zu spüren. Obwohl der ganze Jet weiter zitterte, kehrte wieder einigermaßen Normalität ein. Er flog wieder richtig herum, und es sah so aus, als würde das auch so bleiben.
    »Bitte alle hinsetzen und anschnallen!«, befahl ein Flugbegleiter nervös, der über die im Gang verstreuten Sachen trat, um seiner angeschlagenen Kollegin zu helfen.
    Es wurde merkwürdig still im Jet und einige Leute richteten hilflos den Blick nach oben, als erwarteten sie göttliche Anweisungen.
    Angus war zu verdutzt, um etwas zu sagen, während ihn die drei Erwachsenen, über deren Schoß er lag, auf die Füße stellten. Erst als er im Gang stand, bemerkte er verlegen, dass ihm seine Trainingshose in den Kniekehlen hing.
    Doch die Passagiere hatten andere Dinge im Kopf, als darauf zu achten, und selbst Megan war zu erschrocken, um zu grinsen, als ihre Mutter Angus wieder auf seinen Platz zog.
    »Setz dich und schnall dich fest an, mein Liebling. Ist alles in Ordnung?«
    Angus tat vor allem die Brust vom Griff des Mannes weh, aber es war nicht so schlimm und so nickte er seiner Mutter nur beruhigend zu. Dann drehte er sich zu dem untersetzten Mann um, der ihn vor einem hässlichen Schlag auf den Kopf bewahrt hatte, um sich zu bedanken.
    »Was ist denn passiert?«, fragte Megan.
    Ihre Großmutter legte ihr beruhigend eine Hand aufs Knie. »Wahrscheinlich nur Turbulenzen, Liebes.«
    »Aber da war so ein lauter Knall«, wandte Angus besorgt ein. Zugleich sah er sich suchend nach seinem Gameboy um, den er auf dem Sitz hatte liegen lassen.
    Eine weibliche Stimme ertönte über den Lautsprecher: »Meine Damen und Herren, hier spricht Maxine O’Connor, Ihre
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