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Tony Mendez 02 - Eine verräterische Spur

Tony Mendez 02 - Eine verräterische Spur

Titel: Tony Mendez 02 - Eine verräterische Spur
Autoren: Tami Hoag
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Erwerb und Betrieb von Parkplätzen gelegt, dann hatte er expandiert und war in den extrem kostspieligen Bau von Parkhäusern eingestiegen. Aus reinem Vergnügen hatte er einige Luxusautohäuser eröffnet und saß im Hochschulrat des McAster College und des Mercy General und wahrscheinlich noch einiger anderer Institutionen. Seine Frau war eine bekannte Kunstmäzenin und wirkte bei der Organisation des prestigeträchtigen Musikfestivals mit, das jedes Jahr im Sommer in Oak Knoll stattfand und bekannte Musiker aus der ganzen Welt anlockte.
    »Von einem Freund wissen Sie nichts?«, fragte Mendez. »Oder einem Exfreund? Einem Liebhaber?«
    Sara Morgan starrte auf den Blutfleck an ihrem Verband, der langsam größer wurde. »Nein.«
    »Einen muss es mal gegeben haben«, er ließ nicht locker. »Sie hat ein Kind. Hat sie nie über den Vater des Kindes gesprochen?«
    »Nein, zumindest nicht mit mir.«
    »Und Sie haben auch nicht gefragt?«
    »Das ging mich nichts an. Ich quetsche die Leute grundsätzlich nicht über ihr Privatleben aus«, sagte sie. »Darf ich jetzt gehen?«
    »Können Sie fahren?«, fragte er. »Ich kann einen Deputy bitten, Sie nach Hause zu bringen oder Ihnen wenigstens mit dem Auto zu folgen.«
    »Nein«, sagte sie und stand auf. »Nehmen Sie es nicht persönlich, Detective Mendez, aber ich hatte schon mehr als genug mit der Polizei zu tun.«
    Er begleitete sie nicht zu ihrem Auto, sah ihr nur den ganzen Weg hinterher.

8
    »Die Kleine hat das Bewusstsein noch nicht wiedererlangt«, erklärte Vince, als er sich einen Stuhl im Besprechungsraum suchte, wo die anderen schon Kriegsrat hielten.
    In diesem Raum rief Cal Dixon seine sechs Detectives immer dann zusammen, wenn es galt, das Vorgehen bei einem großen Fall festzulegen. Im letzten Jahr hatten sie viel Zeit hier verbracht. Die Wände und Tafeln waren noch immer mit den Fotos und Informationen zu den Serienmorden gepflastert, mit deren Hilfe demnächst die Vorbereitungen für den Prozess gegen Peter Crane abgeschlossen werden konnten.
    »Als sie eingeliefert wurde, litt sie unter starker Dehydrierung und Unterkühlung«, fuhr Vince fort. »Sie wurde gewürgt – zumindest partiell.«
    »Was meinen Sie mit partiell?«, fragte Dixon und rückte ein paar Papiere am Kopfende des Tischs zurecht.
    »Das Mädchen ist sehr klein. Jeder Erwachsene hätte ihr spielend den Kehlkopf brechen können. Aber das ist nicht passiert. Sie hat darüber hinaus Verletzungen an der Innenseite der Lippen, wo sich ihre Zähne ins Fleisch gebohrt haben, was auf ein Ersticken hindeutet. Gut möglich, dass unser Täter sie zuerst erwürgen wollte, es dann aber nicht fertiggebracht hat und ihr stattdessen ein Kissen oder etwas Ähnliches aufs Gesicht gepresst hat. Zum Glück dachte er, er hätte sein Ziel erreicht.«
    »Was für ein krankes Schwein«, brummte Dixon, und sein Gesicht verfinsterte sich. »Ich bin froh, dass Sie uns bei den Ermittlungen helfen, Vince. Ich werde heute Nachmittag mit der Verwaltung sprechen, um zu sehen, ob ein Beraterhonorar für Sie drin ist.«
    »Machen Sie sich deswegen keine Sorgen, Cal. Ich komme gut zurecht. Was ich mit meiner sonstigen Beratertätigkeit verdiene, lässt mein Gehalt vom FBI wie einen Hilfsarbeiterlohn aussehen. Ich brauche kein Geld von Ihnen. Ihr Büro steht auf meiner Prioritätenliste immer ganz oben.«
    Vince betrachtete Dixon und dessen Kollegen inzwischen als eine Art Familie. Ursprünglich war er nach Oak Knoll gekommen, um an einem Fall zu arbeiten, aber dann hatte er hier ein Zuhause gefunden, ein zweites Leben, Anne. Vince war Cal Dixon gerne zu Diensten.
    »Vielen Dank«, sagte Dixon.
    Mendez setzte sich neben Vince. »Der Täter muss bei dem Angriff auf Marissa Fordham völlig die Kontrolle über sich verloren haben. Es kommt mir seltsam vor, dass sich seine Wut danach nicht auf das Kind gerichtet hat – fast so, als hätte er sie nach dem Mord an der Mutter per Knopfdruck ausgeschaltet.«
    »Bei dem Mord an der Frau muss eine Menge Hass im Spiel gewesen sein«, sagte Vince. »Das Kind war nur eine Art Kollateralschaden.«
    »Die Kleine war eine Augenzeugin, deshalb musste er sie umbringen«, sagte Hicks. »Er hatte also einen anderen Grund.«
    »Der Täter muss geglaubt haben, dass sie ihn identifizieren kann«, sagte Dixon. »Jetzt bleibt die Frage, ob sie jemals dazu imstande sein wird.«
    »Ihre Hirntätigkeit scheint normal zu sein«, sagte Vince. »Aber es gibt eine Menge Faktoren, die gegen uns stehen. Die
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