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Tony Mendez 02 - Eine verräterische Spur

Tony Mendez 02 - Eine verräterische Spur

Titel: Tony Mendez 02 - Eine verräterische Spur
Autoren: Tami Hoag
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Entweder wir lernen aus den schlimmen Erfahrungen und überwinden sie, oder wir geben auf und lassen zu, dass wir daran zugrunde gehen.«
    »Das ist alles so schwer!«, sagte Wendy, und Tränen stiegen ihr in die Augen.
    »Ich weiß, Wendy, aber du bist nicht allein, und du wirst damit fertigwerden. Du wirst nicht zulassen, dass dich die schlechten Erfahrungen zerstören«, sagte Anne und drückte ihre Schulter. »Ich habe etwas für dich. Pass bitte einen Moment auf Haley auf, ich bin gleich wieder da.«
    Anne ging ins Haus und kam mit einem Holzbrett zurück, auf das eine Messingplatte mit einer Inschrift montiert war.
    »Das hat mir jemand letztes Jahr geschenkt nach … nach dem, was passiert war. Ich habe den Spruch jeden Tag gelesen und darüber nachgedacht, was er bedeutet und was er für mein Leben bedeutet. Und jetzt schenke ich es dir. Ich möchte, dass du es dir jeden Tag ansiehst und darüber nachdenkst und überlegst, welchen Weg du einschlagen willst.«
    Auf der Messingplatte war ein Zitat aus Hemingways In einem andern Land eingraviert.
    Die Welt zerbricht jeden, und nachher sind viele an den zerbrochenen Stellen stark. Mögest du an deinen zerbrochenen Stellen stark werden.
    »Verstehst du, was damit gemeint ist?«, fragte Anne.
    Wendy nickte und umarmte sie. »Ich werde nicht zulassen, dass die schlechten Erfahrungen mich zerbrechen.«
    Anne lächelte. »Willst du nicht Haley mit ihren Kätzchen helfen?«
    Wendy ging zu Haley, und in dem Moment trat Vince auf die Veranda, setzte sich neben Anne und küsste sie sanft auf die Lippen.
    »Wie geht es Ihnen, Mrs Leone?«
    Anne sah in die strahlenden Augen ihres geliebten Mannes. Was würde die Zukunft für sie bereithalten? Gutes und Schlechtes. Die Adoption ihres ersten Kindes und der Prozess gegen Peter Crane. Ihre Liebe war gestärkt aus all den Widrigkeiten hervorgegangen und hatte sich bewährt. Und hier saßen sie nun. Sie drei, eine Familie. Stark an den zerbrochenen Stellen.
    »Ich bin glücklich, Mr Leone«, sagte sie. »Ich bin sehr glücklich.«

Anmerkung der Autorin
    1986. Ronald Reagan befand sich mitten in seiner zweiten Amtszeit als Präsident der Vereinigten Staaten. Am 28. Januar explodierte die Raumfähre Challenger dreiundsiebzig Sekunden nach ihrem Start, und alle sieben Astronauten an Bord kamen ums Leben, darunter die Lehrerin Christa McAuliffe. Jenseits von Afrika gewann den Oscar für den besten Film. Ein fehlerhaft durchgeführter Sicherheitstest im Kernkraftwerk Tschernobyl in der Ukraine, damals noch Teil der Sowjetunion, kostete mehr als 4000 Menschen das Leben und führte zur Zwangsumsiedlung von weiteren 350 000. Die New York Mets schlugen die Boston Red Sox in Spiel 7 und gewannen die World Series. Die Bangles landeten mit Walk Like an Egyptian einen Welthit.
    Es war das Jahr der Löwenmähnen, Schulterpolster und Leggings.
    1986 steckte die DNA -Analyse als Hilfsmittel in der Verbrechensbekämpfung noch in den Kinderschuhen, und bis zu ihrer Anerkennung als Beweis vor Gericht sollte es noch einige Zeit dauern. Vorausschauende Ermittler bewahrten an Tatorten und Opfern gesicherte Beweisstücke auf, bis die Wissenschaft weit genug sein würde.
    1986 war das Jahr vor der Einführung der Court Appointed Special Advocates in Kalifornien, kurz Cal CASA – einer Organisation, deren ehrenamtliche Mitarbeiter die Interessen von Kindern und Jugendlichen vertreten und ihnen unter anderem als gerichtlich bestellte Verfahrenspfleger zur Seite stehen. Zwar gab es schon örtliche CASA -Programme, aber das waren so wenige, man musste sie mit der Lupe suchen.
    1986 begann man, Aids weltweit als todbringende Krankheit von epidemischen Ausmaßen zu begreifen, und die Schwulen gerieten unter Beschuss. 1986 galt es immer noch als skandalös, wenn eine unverheiratete Frau ein Kind bekam und es allein aufzog. Wie sich die Zeiten doch geändert haben.
    Ende 1986 beschloss ich, jede Anstrengung zu unternehmen, um im darauffolgenden Jahr mein erstes Buch zu veröffentlichen. Es wurde dann 1988 veröffentlicht, und von dem Vorschuss kaufte ich meinen ersten Computer – mit Schwarz-Weiß-Monitor.
    Als ich mit dem ersten Buch dieser Reihe begann, Schwärzer als der Tod , kam es mir nicht in den Sinn, dass ich meine Leser in eine weniger komplexe Zeit zurückversetzen würde. 1985 schien mir noch gar nicht so lange zurückzuliegen. Doch dann lief eines Nachts, als ich am Schreibtisch saß, im Fernsehen eine Werbesendung – Die größten Hits der
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