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Tokatas Todesspur

Tokatas Todesspur

Titel: Tokatas Todesspur
Autoren: Jason Dark
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anderen vor. Er hockte am Boden, während der Goldene hochaufgerichtet stand. Seine Rüstung schimmerte in einem, satten gelben Farbton. Das Schwert mit der langen goldenen Klinge hielt er in der rechten Hand. Der gekrümmte Dolch steckte in seinem Gürtel.
    Breitbeinig stand er da wie der große Sieger. Und das war er auch!
    Langsam senkte der goldene Samurai sein Schwert. Bis es die Verlängerung einer waagerechten Linie mit seinem Arm bildete.
    »Nichts wird mich daran hindern, dich endgültig zu töten, Tokata«, sagte er. »Aber auch gar nichts.«
    Der Samurai des Satans erwiderte nichts. Er kniete auf dem Boden und starrte sein Schwert an, das der Goldene neben sich gelegt hatte. Die Waffe seines Todfeindes, ein Zeichen des Triumphs über die Hölle des Emma-Hoo.
    »Willst du dem Teufel noch einen letzten Gruß bestellen?« höhnte der Goldene.
    »Nein!« sagte Tokata.
    »Dann stirb!«
    Der Goldene redete nicht mehr. Er wollte die endgültige Entscheidung.
    Für beide war auf der Welt kein Platz. Einer von ihnen war zuviel. Tokata nämlich.
    Der Goldene stieß einen wilden Kampfschrei aus, hob den rechten Arm und hieb mit dem Schwert zu. Ein ungeheurer Schlag raste dem Samurai des Satans entgegen. Er würde ihn zerschmettern!
    ***
    Wir hatten nicht nur den Samurai des Satans gesehen, sondern auch den Goldenen.
    Der goldene Samurai hätte uns fast noch entdeckt. Im letzten Augenblick hatten wir uns verstecken können. Wenig später tauchte der Samurai in den Nebel ein. Wir blieben am Mann.
    Der Nebel war wirklich ein Schutzpatron. Er deckte auch uns, so daß wir ziemlich nahe hinter dem Goldenen bleiben konnten. Das Tal wurde enger, und dann sahen wir den Eingang einer Höhle. Eigentlich nur daran zu erkennen, daß es dunkler wurde. Einen Lidschlag später mußten wir auch schon stoppen, weil der Goldene ebenfalls stehengeblieben war. »Was machen wir?« wisperte Suko mir ins Ohr.
    »Ich wäre dafür, wenn wir uns etwas zurückziehen.« Da hatte mein Partner recht. Gingen wir in die Höhle, war unsere Bewegungsfreiheit sehr eingeengt. Deshalb war es besser, hier am Eingang zu bleiben und die Ereignisse abzuwarten. Spannung hatte uns erfaßt. Wir wußten, daß wir beide dicht vor dem Ziel standen, doch der verfluchte Nebel nahm uns die Sicht. Nur schemenhaft konnten wir erkennen, was vor uns geschah.
    Der goldene Samurai ging weiter. Noch ein paar Schritte. Seine Gestalt wurde immer diffuser, war schließlich nur noch ein Schemen, und dann stoppte der Goldene.
    Was der Samurai tat, konnten wir nicht genau erkennen, aber wenig später hörten wir ihn sprechen.
    Und wir vernahmen eine andere Stimme.
    Tokatas Organ!
    Er war also da. Die Entscheidung stand dicht bevor. Beide würden aufeinandertreffen, und wir konnten Zeuge eines gewaltigen Kampfes sein. Was wir uns nie zu träumen gewagt hatten, ging nun in Erfüllung.
    Mein Gott… Wir hörten sie sprechen.
    Und wir vernahmen, daß sie Feinde waren. Keiner würde auf den anderen Rücksicht nehmen, das war sicher.
    Wenn nur nicht der Nebel gewesen wäre. Aber der blieb.
    Dumpf klangen die Stimmen. Trotzdem hörten wir den Haß aus ihnen heraus. Ja, die beiden haßten sich bis aufs Blut. Daran hatten auch die vergangenen Jahrtausende nichts ändern können.
    Mein Gesicht war angespannt. Wir standen hier dicht vor einer gewaltigen Entscheidung, die von einer unsagbaren Tragweite nicht nur für uns, sondern auch für die Mordliga sein konnte. Denn wenn Tokata verlor, dann hatte Dr. Tod ein starkes Glied seiner Kette weniger. Ich hoffte es wirklich. Der Goldene schien es geschafft zu haben. Denn er besaß, das hörte ich aus den Reden der beiden, Tokatas Schwert. So etwas war auch noch nie vorgekommen. Wahrscheinlich war der Samurai des Satans so besessen davon gewesen, den Fächer der Amaterasu an sich zu bringen, daß er nicht genug auf seine Waffe geachtet hatte.
    Und wenn er waffenlos war, dann würde der andere leichtes Spiel haben.
    Auch Suko war nicht mehr ruhig. Er stand wie eine angespannte Feder neben mir. Keiner der beiden ahnte, daß sie Zeugen ihres Gesprächs hatten, sie fühlten sich allein, und sie wollten es austragen. Hier und für alle Zeiten.
    »Sollen wir eingreifen?« Die Stimme des Chinesen war nur ein Hauch.
    »Nein!«
    Dann schwiegen wir beide, denn der Kampf schien nun unvermeidlich zu sein.
    Der Goldene fragte: »Willst du dem Teufel noch einen letzten Gruß bestellen?«
    »Nein!« Das sagte Tokata.
    »Dann stirb!«
    Im nächsten Augenblick
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